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PTAheute-Pinnwand KW 7/2024: Hass im Netz, Cannabis-Kritik und mehr Bio

PTAheute-Pinnwand KW 7/2024
Bilder: S.Price, Ingo Bartussek, aamulya, Jamrooferpix / AdobeStock; Montage: PTAheute

Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche.

Studie zeigt: Hass im Netz weit verbreitet

Im Internet werden Menschen in Deutschland laut einer neuen Studie in großem Umfang zu Opfern von Beleidigungen, Drohungen und sexuellen Belästigungen. So wurden 49 Prozent der Internetnutzenden nach eigenen Angaben bereits im Internet beleidigt – 12 Prozent passierte dies sogar häufig. 

Zum Opfer von sexueller Belästigung oder Androhung von physischer Gewalt wurde laut der Studie jeweils ein Viertel der Befragten – bei 7 beziehungsweise 5 Prozent der Betroffenen kommt dies sogar häufig vor. Persönliche Informationen wie Wohnort oder Adresse fanden sich bei mehr als jedem Fünften schon einmal gegen den eigenen Willen im Netz. 42 Prozent der jungen Frauen zwischen 16 und 24 Jahren erhielten bereits ungefragt ein Nacktfoto. 

Hass im Netz habe in den letzten Jahren zugenommen, dabei seien die Jüngsten am meisten betroffen, heißt es von „Das NETTZ“, einer Stelle gegen Hassrede im Netz, die die Studie mitherausgegeben hat. 

Auch Frauen werden überproportional oft Zielscheibe entsprechender Angriffe. Die Frage, ob sie schon von Hass im Netz betroffen waren, bejaht fast jede dritte Frau zwischen 16 und 24 Jahren. Bei den Männern gleichen Alters ist es nur gut jeder Fünfte. Mit dem Alter nehmen die Anteile ab. 

Auch Menschen mit „sichtbarem Migrationshintergrund“ und Menschen mit homo- oder bisexueller Orientierung sind laut der Erhebung besonders oft Anfeindungen ausgesetzt – etwa 13 Prozent der heterosexuellen Menschen und 36 Prozent der bisexuellen.  

Bei der Frage, worauf sich bei Betroffenen der Hass im Netz bezog, stehen mit 41 Prozent die politischen Ansichten an der Spitze – gefolgt vom Aussehen (37 Prozent), der eigenen körperlichen oder psychischen Gesundheit (24 Prozent) oder einem Migrationshintergrund (17 Prozent).

Wie man Hass und psychische Gewalt im Internet erkennen und was man dagegen tun kann, haben wir in diesem Artikel erläutertQuelle: dpa / mia 

Chargenrückruf von Duloxetin Glenmark

Die Firma Glenmark Arzneimittel GmbH ruft ihre Packungen Duloxetin Glenmark 30 mg und 60 mg magensaftresistente Hartkapseln zurück. Der Grund dafür ist, dass bei der Einnahme der Tagesmaximaldosis der momentan gültige Grenzwert für die Verunreinigung N-Nitroso-Duloxetin überschritten wird. Betroffen sind folgende Chargen:  

Duloxetin Glenmark 30 mg magensaftresistente Hartkapseln, 28, 56 und 98 Stück, Ch.-B.: 210497, 210503, 210535, 211831, 220244, 220273, PZN 11323321, 17305353 und 11323338  

Duloxetin Glenmark 60 mg magensaftresistente Hartkapseln, 98 Stück, Ch.-B.: 210300, 210496, 210498, 220230, PZN 11323373  

Apotheken sollen ihre Lagerbestände überprüfen und die betroffenen Chargen mittels APG-Formular über den pharmazeutischen Großhandel zurückschicken. Quelle: AMK 

Medizin sieht Cannabis-Freigabe kritisch

Voraussichtlich in der kommenden Woche soll der Bundestag über das Cannabis-Gesetz abstimmen. Es ist geplant, Cannabis-Anbau und -Konsum ab April für Erwachsene in festgelegten Grenzen zu legalisieren

Aus der Medizin kommen Bedenken, ob jungen Menschen das Risiko von Cannabis ausreichend bewusst ist. Denn bis zum Alter von 25 Jahren reift das Gehirn. Wer diesen Prozess durch heftiges Kiffen stört, kann sich lebenslange Folgen einhandeln (z. B. Psychosen).  

Das Alter sei der entscheidende Punkt bei dieser Diskussion, so Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank, Neurologin und Psychiaterin sowie künftige Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (DGPPN). Das werde zu wenig gesehen.

Vor allem bei jungen Erwachsenen hat der Cannabis-Konsum in den letzten Jahren zugenommen. Etwa die Hälfte der zwischen 18- und 25-Jährigen hat schon einmal Cannabis konsumiert.

Ab welcher Menge Cannabis-Konsum als riskant zu bewerten ist, lasse sich nicht pauschal festmachen, erklärt Stephanie Eckhardt von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Es gebe Faktoren, die zusammenspielten: Wie oft wird Cannabis genutzt? Wie viel davon? Und wie hoch ist dabei der THC-Gehalt, also die Konzentration des Rauschmittels Tetrahydrocannabinol? 

„In den vergangenen Jahren gibt es eine zunehmende Offenheit, über Cannabis zu sprechen, auch über die mit dem Konsum verbundenen Risiken“, so Eckhardt. „Es soll kein Tabuthema sein.“ Doch: „Es gibt Chancen und Risiken.“ Die Botschaft der BZgA an junge Menschen laute deshalb: Lasst das Kiffen bleiben. Cannabis sei eine psychoaktive Substanz, die abhängig machen könne. Quelle: dpa / mia 

Pharmaunternehmen schicken weitere Medikamente in die Ukraine

Medikamente auf Paletten für die Ukraine
Medikamenten-Hilfslieferung an die Ukraine | Bild: Infectopharm

In Abstimmung mit der städtischen Verteilstelle und dem Bürgermeisterbüro der Stadt Kiew lieferte Infectopharm in dieser Woche 38.000 Medikamentenpackungen zur Behandlung von Parasitenbefall wie Krätzmilben und Kopfläuse, Präparate zur Mund- und Hautgesundheit sowie ein flüssiges Kortikoid mit vielen Anwendungsmöglichkeiten. 

Seit Beginn des Krieges hat das Unternehmen damit Medikamente im Wert von 5,7 Millionen Euro der Ukraine zur Verfügung gestellt. Realisiert wurden der Transport und die Übernahme in Kiew erneut von der abcVerlag GmbH.

Auch das Unternehmen Puren Pharma hat in Zusammenarbeit mit action medeor e.V. und dem Logistikunternehmen Movianto Deutschland GmbH seit Beginn des Krieges erfolgreich über 700.000 Packungen Medikamente in die Ukraine gespendet. Darunter befanden sich Krebsmedikamente, Lokalanästhetika, Herz-Kreislauf-Präparate sowie Arzneimittel für neurologische Erkrankungen.  Quelle: PM Infectopharm, Puren Pharma 

Besteht Anspruch auf einen Ausdruck des E-Rezept-Token?

E-Rezepte bzw. deren Token auf Papier auszudrucken, klingt im ersten Moment widersinnig – typisch Digitalisierung Made in Germany. In puncto Arzneimitteltherapiesicherheit hat der Ausdruck des Tokens aber Vorteile. Denn genauso wie beim Muster 16 sehen Patienten, was ihnen verordnet wurde, und können ggf. gleich noch in der Arztpraxis auf Fehler hinweisen, wie zum Beispiel eine falsche Wirkstärke. 

Die Arztpraxen waren von Anfang an nicht begeistert, Token auszudrucken. Sie klagen über Papier- und Druckkosten. Immer wieder hört man, dass trotz explizitem Wunsch kein Ausdruck erstellt wird. Allerdings haben Patienten einen Anspruch darauf. Festgehalten ist das in § 360 Abs. 9 SGB V.  Dort heißt es: 

„Versicherte können gegenüber den in Absatz 2 Satz 1 genannten Leistungserbringern [Ärzten und Zahnärzten] sowie den in Absatz 4 Satz 1 genannten Psychotherapeuten wählen, ob ihnen die für den Zugriff auf ihre ärztliche oder psychotherapeutische Verordnung nach den Absätzen 2 und 4 bis 7 erforderlichen Zugangsdaten barrierefrei entweder durch einen Ausdruck in Papierform oder elektronisch bereitgestellt werden sollen. [...]“ Quelle: daz.online 

Mensch nach Infektion mit Alaskapocken-Virus gestorben

In den USA ist wohl erstmals ein Mensch nach einer Infektion mit dem neuartigen Alaskapocken-Virus gestorben. Ein älterer und bereits von einer Krebs-Behandlung geschwächter Mann sei im vergangenen Monat im US-Bundesstaat Alaska nach einer Infektion mit dem Virus gestorben, teilten die zuständigen Gesundheitsbehörden mit. Seit der Entdeckung des Virus 2015 waren zuvor bereits sechs Fälle bei den Behörden registriert worden, alle diese Erkrankungen seien jedoch mild verlaufen.  

Das Alaskapocken-Virus gehört – wie etwa auch das Mpox-Virus – zu den Orthopoxviren und kommt wohl vor allem in kleineren Säugetieren wie Wühlmäusen vor. Bislang ist das Virus nur aus Alaska bekannt – wie weit es aber genau verbreitet ist und wie es sich genau überträgt, ist noch nicht erforscht. 

Auch wie sich der nun gestorbene Mann angesteckt haben könnte, war zunächst nicht klar. Möglicherweise habe er sich bei einer streunenden Katze angesteckt, hieß es von den Behörden. Quelle: dpa / mia 

Paxlovid kann Nebenwirkungen von Immunsuppressiva verstärken

Der Pharmakovigilanz-Ausschuss der europäischen Arzneimittelbehörde (PRAC) erinnert daran, dass bei Paxlovid® in Kombination mit bestimmten Immunsuppressiva lebensbedrohliche Wechselwirkungen eintreten können.

Im Fokus stehen dabei Immunsuppressiva mit engem therapeutischem Fenster, die bei Autoimmunerkrankungen und gegen Transplantatabstoßungen eingesetzt werden:  

  • Calcineurin-Inhibitoren (Tacrolimus, Ciclosporin) und
  • mTOR-Inhibitoren (Everolimus, Sirolimus).

Werden diese Arzneimittel in Kombination mit Paxlovid® eingesetzt, muss der Blutspiegel der Patienten engmaschig überwacht werden, erklärt der PRAC. Es sei ein multidisziplinäres Spezialisten-Team nötig, um die Komplexität der gleichzeitigen Anwendung zu bewältigen.

Außerdem, erklärt der PRAC, sollten Immunsuppressiva mit engem therapeutischem Fenster mit besonderer Vorsicht bewertet werden, wenn sie über CYP3A verstoffwechselt werden. Als Beispiel wird Voclosporin (Calcineurin-Inhibitor) genannt. Quelle: daz.online 

Interesse an Bio-Produkten nimmt wieder zu

Trotz Inflation und schwacher Konjunktur haben die Menschen in Deutschland wieder mehr Geschmack an Bio-Lebensmitteln gefunden. Nach einer leichten Delle 2022 habe die Nachfrage im vergangenen Jahr wieder zugenommen, sagt die Vorsitzende des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Tina Andres.

Das bestätigt auch der NIQ-Konsumgüter-Experte David Georgi: „Der Bio-Lebensmittelumsatz konnte 2023 im Vergleich zum Vorjahr nochmals ein deutliches Wachstum von 8,7 Prozent erreichen.“ Interessanterweise gehe diese Entwicklung nicht nur auf höhere Preise zurück wie in vielen anderen Lebensmittelbereichen. „Auch der Absatz wächst bei Bio-Lebensmitteln mit 4,7 Prozent deutlich.“

Eigenmarken spielten bei den Bio-Lebensmitteln weiter eine entscheidende Rolle, sagt Georgi. Ihr Anteil im Lebensmitteleinzelhandel und den Drogeriemärkten liege aktuell bei mehr als 60 Prozent und wachse weiter. Außerdem kauften die Menschen zunehmend Bio-Produkte im Discounter.

Die Preise für Bio-Lebensmittel seien im Vergleich zu konventionellen Produkten im vergangenen Jahr weniger stark gestiegen, sagt Andres. Während es bei konventionellen Lebensmitteln einen Preisanstieg um neun Prozent gegeben habe, habe dieser bei Bio bei fünf Prozent gelegen. Quelle: dpa / mia 

Biolectra® Mag Service: neues Modul der Kampagne online

Unter dem Motto „Biolectra® Mag Dich“ hat der Hersteller Hermes eine Kampagne ins Leben gerufen, die das Apothekenteam in den Mittelpunkt stellt. In verschiedenen Themenblöcken erhalten die Teilnehmer wichtige Informationen rund um die moderne Magnesiumversorgung. Wissensquizze helfen, das erlernte Fachwissen zu überprüfen, und gleichzeitig nehmen die Teilnehmer darüber an zahlreichen Verlosungen teil.

Nun informiert Hermes, dass ein neues Modul zur Aktion freigeschaltet wurde. Interessierte können sich ab sofort über das Thema Service informieren. Die Teilnehmer erfahren, was sich hinter dem neuen Biolectra Plus Konzept verbirgt, und sind dazu eingeladen, in einer kurzen Umfrage das Serviceangebot der Magnesiummarke zu bewerten. Als Dankeschön nehmen sie automatisch an einem Gewinnspiel teil. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.biolectra-mag-dich.deQuelle: PM Biolectra