Zum Tag der Zahngesundheit am 25. September: Warum ist Zahngesundheit in der Schwangerschaft wichtig?
Eine umfassende Mundhygiene ist wichtig für gesunde Zähne. Aufgrund von hormonellen Schwankungen kann es vermehrt dazu kommen, dass Entzündungen im Mundraum leichter entstehen als üblich. Besonders während einer Schwangerschaft sollte der Fokus auf eine konsequente Zahnpflege gelegt werden, um gesundheitliche Probleme für Mutter und Kind zu minimieren.
Schwangerschaft: Zahnfleisch anfälliger für Entzündungen
In der Schwangerschaft unterliegt der Körper einigen hormonellen Veränderungen: Durch den Anstieg von Progesteron und Estrogen wird die Durchblutung gesteigert und das Bindegewebe gelockert. Dies ist zwar förderlich für ein gesundes Wachstum des Embryos, führt jedoch im Mundraum häufig zu Zahnfleischentzündungen.
Da während der Schwangerschaft die Immunabwehr geschwächt ist, können sich ungünstige Bakterien leichter ausbreiten und eine orale Dysbiose (Verschiebung der natürlichen Mikroorganismen in der Mundhöhle) begünstigen.
Außerdem kann die Magensäure den Zahnschmelz angreifen, wenn es zu häufigem Erbrechen im Rahmen der Schwangerschaftsübelkeit kommt.
Parodontitis erhöht gesundheitliche Risiken während der Schwangerschaft
Trotz unveränderter Zahnpflege-Routine entsteht in der Schwangerschaft leichter eine Zahnfleischentzündung, welche auch als Schwangerschaftsgingivitis bezeichnet wird. Erste Anzeichen sind
- Zahnfleischbluten,
- vermehrter Mundgeruch sowie
- Rötungen der Mundschleimhaut.
Außerdem erhöht sich das Risiko für die Bildung von Karies.
Unbehandelt kann sich aus einer Zahnfleischentzündung eine Parodontitis entwickeln. Dabei breitet sich die Entzündung bis zum Halteapparat der Zähne aus und es entstehen typische vergrößerte Zahnfleischtaschen.
Über diese können entzündungsfördernde Bakterien weiter in den Körper eindringen und die Grundsubstanz der Zähne befallen, was langfristig einen Zahnverlust für die Mutter begünstigt. Zudem können die Bakterien in den Blutkreislauf gelangen und sich im ganzen Körper ausbreiten.
Eine Parodontitis steht im Zusammenhang mit einem gesteigerten Risiko für
- einen Schwangerschaftsdiabetes,
- Bluthochdruck zusammen mit weiteren Organschäden – auch Präeklampsie genannt –,
- eine Frühgeburt und
- ein geringes Geburtsgewicht des Babys.
Zahnfleischentzündungen in der Schwangerschaft vorbeugen
Zu Beginn der Schwangerschaft sollte zeitnah ein Kontrolltermin in der Zahnarztpraxis erfolgen, um bestehende Probleme zu erkennen und zu behandeln. Dies ist indirekt auch wichtig für die Zähne des Embryos, denn die werden bereits zwischen der sechsten und achten Schwangerschaftswoche im Kiefer angelegt.
Zudem gibt der Zahnarzt nützliche Tipps zum Thema Ernährung und Zahnhygiene während der Schwangerschaft. Das A und O ist eine gründliche und konsequente Mundhygiene, wodurch die Entstehung von Entzündungen im Mundraum deutlich verringert werden kann.
Zusätzlich kann auch eine professionelle Zahnreinigung während der Schwangerschaft in Betracht gezogen werden.
Tipps für die Beratung: Auswahl der Zahnpflegeprodukte und Ernährungsempfehlungen
Ein Kontrolltermin in der Zahnarztpraxis ist bereits dann anzuraten, wenn erste Anzeichen einer beginnenden Zahnfleischentzündung auftreten. Mit einer optimierten Mundhygiene können bereits bestehende Entzündungen gut behandelt und ihnen langfristig vorgebeugt werden. Nützliche Tipps für Schwangere im Beratungsgespräch sind:
- Zähne morgens und abends putzen.
- Fluoridhaltige Zahnpasta verwenden, um den Zahnschmelz zu kräftigen (z. B. elmex® Sensitive Zahnpasta, Aminomed Zahncreme).
- Weiche Zahnbürsten verwenden, diese schonen das Zahnfleisch (z. B. von Curaprox CS 5460 ultra soft).
- Einmal täglich Zahnseide bzw. Zahnzwischenraumbürsten verwenden. Dabei richtet sich das zu verwendende Produkt nach der Größe der Zahnzwischenräume.
- Frauen mit Schwangerschaftsübelkeit:
- Zahnbürsten mit kleinem Kopf empfehlen, um das Auslösen des Würgereizes zu verringern.
- Mentholfreie Zahnpasta wird häufig als angenehmer empfunden (z. B. elmex® mentholfrei Zahnpasta).
- Bei häufigem Erbrechen: Fluoridhaltige Mundspüllösung empfehlen (z. B. GUM® ActiVital® Mundspülung).
- Ernährungsempfehlungen:
- Süße Zwischenmahlzeiten – inklusive Getränke – meiden, um den pH-Wert im Mund nicht permanent abzusenken. Dies fördert entzündungsbildende Bakterien.
- Eine ausgewogene Ernährung versorgt Mutter und Kind mit wichtigen Mineralien und Vitaminen, die für gesunde Zähne wichtig sind.
- Zahnpflegekaugummis eignen sich zur Neutralisierung des pH-Wertes im Mundraum nach einer Mahlzeit.
Quellen:
- https://www.prodente.de/presse/schwerpunkt/tag-der-zahngesundheit-2024-gesund-beginnt-im-mund-von-anfang-an.html
- https://www.tagderzahngesundheit.de/pressemitteilung/
Zum Tag der Zahngesundheit: „Gesund beginnt im Mund – von Anfang an“
Der Tag der Zahngesundheit am 25. September 2024 richtet sich dieses Jahr besonders an werdende Mütter, Babys und Kleinkinder. Ziel ist es, die Bevölkerung für das Thema Mundgesundheit zu sensibilisieren und das Wissen zum Thema Zahnpflege zu vergrößern.
Nach der Geburt des Babys ist es ratsam, den persönlichen Gesundheitszustand der Zähne zeitnah kontrollieren zu lassen und nützliche Tipps für die Zahnpflege bei „Babys ersten Zähnchen“ einzuholen.
Bereits ab dem ersten Zahn sollte eine Zahnputzroutine etabliert werden. Eine reiskorngroße Menge Zahnpasta reicht anfangs vollkommen aus. Die Zahncreme sollte fluoridhaltig sein, wenn nicht zeitgleich Fluorid in Form von Tabletten gegeben wird.
Im ersten Lebensjahr sollte die erste Kontrolluntersuchung erfolgen, welche regelmäßig alle sechs Monate wiederholt wird. Ergänzend werden die Zähne regelmäßig in der Kita im Rahmen der Gruppenprophylaxe kontrolliert. Die Ergebnisse werden gebündelt im blauen „Zahnärztlichen Vorsorgepass“ eingetragen, welcher Teil des Kinderuntersuchungsheftes (U-Heft) ist.