Meldungen vom 31.01. bis 04.02.2022
Donnerstag, 03.02.2022
Erste Apotheken starten zum Wochenanfang mit Corona-Impfungen
Erste Apotheken in Nordrhein-Westfalen wollen bereits am kommenden Montag mit Corona-Impfungen beginnen. Bisher war der Dienstag als Starttermin genannt worden. Anfang der Woche wurden die Apotheken mit den bestellten Impfstoffen beliefert, sagte der Vorsitzende des Apothekerverbandes Nordrhein, Thomas Preis, am Donnerstag. Es gebe keine Engpässe, alle Bestellungen würden geliefert. Grundsätzlich sei eine Terminvereinbarung wünschenswert.
Nach Angaben des Verbandes ist jede vierte Apotheke im Rheinland nach Schulungen schon in der Lage, zu impfen. „Wir gehen davon aus, dass sich die Zahl im März steigern wird auf jede zweite Apotheke“, erklärte Preis. Aber nicht alle Apotheken, die bereits dazu in der Lage seien, würden beim Impfstart in der kommenden Woche dabei ein. Die Nachfrage sei aktuell nicht so stark, zudem böten auch Hausärzte und Impfstellen freie Termine an. Der Verband rechnet im Frühjahr mit einer größeren Nachfrage für Impfungen in den Apotheken, wenn ein auf die Omikron-Variante angepasster Corona-Impfstoff bereit stehe. dpa / vs
Impfungen kommen weiterhin nur langsam voran
Obwohl noch immer deutlich weniger Menschen in Deutschland gegen COVID-19 geimpft sind als Kanzler Olaf Scholz es sich vorgenommen hatte, verlaufen die Impfungen weiter schleppend. Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI/Stand Donnerstag 10.16 Uhr) zufolge wurden am Mittwoch 334.000 Menschen gegen das Virus geimpft, davon erhielten fast drei Viertel eine Auffrischungsimpfung. Vor einer Woche war bundesweit noch fast die Marke von 500.000 Impfungen pro Tag geknackt worden. Für Dienstag hatten die Behörden 266.000 Impfungen gemeldet – der Rekord war am 15. Dezember 2021 mit 1,6 Millionen Dosen erzielt worden.
Insgesamt haben 75,9 Prozent der Menschen (63,1 Millionen) eine Erstimpfung erhalten. Das Ziel der Bundesregierung, bis Ende Januar 80 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen Corona zu impfen, war am Montag verfehlt worden. Ursprünglich wollte die Regierung diese Quote bereits bis zum 7. Januar erreichen. dpa / vs
STIKO spricht sich für Impfung mit Novavax-Vakzin ab 18 aus
Die Ständige Impfkommission (STIKO) spricht sich für den Einsatz des Corona-Impfstoffs von Novavax für Menschen ab 18 aus. Der Proteinimpfstoff solle zur Grundimmunisierung mit zwei Dosen im Abstand von mindestens drei Wochen eingesetzt werden, teilte das Expertengremium am Donnerstag mit. Ein entsprechender Beschlussentwurf sei zur Abstimmung an Fachkreise und Bundesländer gegangen, daher seien Änderungen noch möglich. dpa / vs
Genesenenzertifikate: Welche Nachweise dürfen Apotheken akzeptieren?
Die Infektionszahlen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 sind schon seit einiger Zeit sehr hoch. In der Folge gewinnen die Genesenenzertifikate in den Apotheken an Bedeutung. Doch welche Nachweise dürfen Apotheken für das Ausstellen von Genesenenzertifikaten eigentlich akzeptieren? Das fragen sich offenbar einige Kolleginnen und Kollegen auch vor dem Hintergrund, dass das PCR-Testangebot künftig eingeschränkt werden soll.
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RKI registriert 236.120 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 1.283,2
Die Zahl der binnen eines Tages ans Robert Koch-Institut (RKI) übermittelten Corona-Neuinfektionen ist erneut auf einen Höchststand gestiegen. Die Gesundheitsämter meldeten nach RKI-Angaben von Donnerstagmorgen 236.120 Fälle in 24 Stunden. Vor einer Woche waren es 203.136 erfasste Neuinfektionen gewesen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit 1.283,2 an – das ist ebenfalls ein Höchststand.
Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1.227,5 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1.017,4 (Vormonat: 232,4). Die aktuellen Zahlen geben den Stand des RKI-Dashboards von 5.00 Uhr wieder. dpa / vs
Impfkommission arbeitet an Empfehlung für vierte Impfung
Die Ständige Impfkommission (STIKO) bereitet nach Angaben ihres Vorsitzenden Thomas Mertens eine Empfehlung für eine vierte Corona-Impfung vor. Jüngste Daten aus Israel ließen vermuten, dass eine vierte Dosis eine „gewisse Verbesserung beim Schutz vor Infektion und eine deutlichere Verbesserung beim Schutz vor schwerer Erkrankung“ bringe, sagte Mertens den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die STIKO werde dazu demnächst eine Empfehlung abgeben. Dabei gehe es um eine zweite Auffrischungsimpfung mit den vorhandenen mRNA-Impfstoffen.
„Mit Blick auf die Impfstoffe, die an die Omikron-Variante angepasst wurden, muss die Kommission zunächst auf die Daten aus den klinischen Studien von Moderna und Biontech/Pfizer warten“, sagte Mertens weiter. In Israel haben bereits Hunderttausende eine vierte Impfung. Nach Menschen über 60, Immungeschwächten und medizinischem Personal können sie inzwischen alle Erwachsenen mit Vorerkrankungen in Anspruch nehmen. dpa / vs
Apotheken sehen Position beim Melden gefälschter Impfpässe gestärkt
Die Apotheken in Rheinland-Pfalz sehen ihre rechtliche Position bei der Meldung gefälschter Impfpässe an die Polizei gestärkt. Die Landesapothekenkammer verwies auf ein kürzlich ergangenes Urteil des Amtsgerichts Landstuhl, in der es unter anderem um die Verletzung der Schweigepflicht von Apotheken bei derartigen Anzeigen ging. Das Gericht hat diese Verletzung für gerechtfertigt erklärt. Der in dem Fall angeklagt vorbestrafte Mann wurde wegen Urkundenfälschung zu einer Freiheitsstrafe von drei Monaten auf Bewährung verurteilt.
In dem Urteil vom 25. Januar wies das Gericht darauf hin, dass die Fälschung eines Impfnachweises „eine Dauergefahr für Leib und Leben sowie für das Schutzgut der Funktionsfähigkeit der Gesundheitsfürsorge“ darstelle. Hätten die Mitarbeiter der Apotheke die von ihnen entdeckte Fälschung nicht aufgedeckt, hätte der Verurteilte möglicherweise in einer anderen Apotheke einen erneuten Versuch unternommen, mit dem gefälschten Impfpass ein digitales Zertifikat mit QR-Code zu bekommen.
„Da die entsprechenden Gefahren jederzeit in einen Erfolg umschlagen können, wenn nicht konsequent gegen den Gebrauch des gefälschten Impfausweises eingeschritten wird“, seien Apothekenmitarbeiter in solchen Fällen berechtigt, diese Vorfälle zu melden, heißt es weiter. Nach Einschätzung der Landesapothekenkammer handelt sich um die erste Entscheidung, die sich „ausdrücklich mit der in den vergangenen Wochen diskutierten Frage der Schweigepflichtverletzung bei der Anzeige von Impfpassfälschungen auseinandergesetzt hat“. dpa / vs