Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 30.11. bis 04.12.2020

3D-Animation in Blau und Rot eines Coronavirus
Bild: artegorov3@gmail / AdobeStock

Donnerstag, den 03.12.2020

Corona-Impfung wird in Frankreich kostenlos für alle sein

In Frankreich soll die Corona-Impfung für alle Menschen kostenlos sein. „Der Beginn der Impfung ist jetzt nur noch eine Frage von Wochen“, sagt Premier Jean Castex am Donnerstagabend bei der Vorstellung der nationalen Impfstrategie. Eine Million besonders gefährdete Menschen sollen bereits ab Januar geimpft werden können. Das seien etwa Ältere in Pflegeheimen. Frankreich werde über rund 200 Millionen Impfdosen verfügen, was es ermögliche, 100 Millionen Menschen zu impfen, so der Premier.

Für die nationale Impfkampagne soll hauptsächlich der Immunologe Alain Fischer zuständig sein. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte schon angekündigt, dass es in Frankreich keinen Impfzwang geben werde. Die Impfung werde den Verlauf der Epidemie in den kommenden Monaten nicht grundlegend verändern, warnte Gesundheitsminister Olivier Véran. Sie werde es aber ermöglichen, die Sterblichkeit und die Zahl schwerer Fälle zu reduzieren. Véran betonte, dass Transparenz wichtig sei. Vor Impfungen in Pflegeheimen werde etwa die Familie „selbstverständlich“ konsultiert.

Premier Castex äußerte sich auch zur derzeitigen Corona-Lage im Land. Die Situation habe sich klar verbessert, aber die Situation bleibe fragil. „Wir haben dieses Virus noch nicht besiegt“, warnte er. Für das Weihnachtsfest schlug Castex Feiern von maximal sechs Personen plus Kinder pro Haushalt vor.

Noch bis Mitte Dezember gelten in Frankreich landesweite Ausgangsbeschränkungen. Sie sollen dann durch nächtliche Ausgangssperren ersetzt werden. Über die Ferien könnten sich die Menschen frei im Land bewegen, so die Regierung – an Heiligabend und Silvester werden die nächtlichen Ausgangssperren ausgesetzt. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen war in Frankreich deutlich zurückgegangen und lag zwischenzeitlich sogar unter 5.000. Quelle: dpa / cn 

RKI mahnt zu deutlich stärkerer Corona-Eindämmung 

Die Zahl der neuen Corona-Fälle in Deutschland muss aus Sicht des Robert Koch-Instituts (RKI) deutlich stärker gesenkt werden, um das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu bekommen. „Die Lage bleibt weiter sehr angespannt“, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Donnerstag in Berlin. Auch nach den Beschränkungen der vergangenen Wochen, die die Fallzahlen als ersten Erfolg stabilisiert hätten, seien sie immer noch zu hoch. „Sie sinken nicht spürbar.“ Die Gesundheitsämter seien zusehends erschöpft und schafften es nicht mehr zu ermitteln, wo sich Betroffene angesteckt haben. Es gebe mehr Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen, in einigen Regionen kämen Krankenhäuser an Belastungsgrenzen. Die Zahl der schweren Verläufe und Todesfälle steige von Woche zu Woche, es sei mit vielen weiteren Fällen zu rechnen. Wieler rief auch eindringlich dazu auf, Regeln zu Abstand, Hygiene und Alltagsmasken „immer und überall“ zu beherzigen.

In Deutschland wurden laut RKI nun 22.046 neue Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet - etwas weniger als am Donnerstag der Vorwoche mit 22.268. Mit 479 neuen Todesfällen innerhalb eines Tages gab es jetzt den zweithöchsten Stand seit Beginn der Pandemie. Um die Virus-Ausbreitung einzudämmen, hatten Bund und Länder beschlossen, den seit Anfang November geltenden Teil-Lockdown mit Schließungen zahlreicher Einrichtungen bis 10. Januar 2021 zu verlängern. Quelle: dpa / cn  

Spahn: Lehrer und Erzieher sollen sich selbst auf Corona testen 

Lehrer und Erzieher sollen sich in Zukunft nach einer entsprechenden Schulung selbst auf das Coronavirus testen dürfen. „Kitas und Schulen beziehungsweise ihre Träger können von Freitag an eigenständig Schnelltests beziehen und nutzen“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). „Lehrerinnen und Lehrer werden sich regelmäßig selbst testen dürfen.“ Antigen-Schnelltests könnten dabei helfen, Lehrer und Erzieher und damit auch Kinder besser zu schützen. Bislang dürfen Antigen-Schnelltests nur von medizinisch geschultem Personal durchgeführt werden. Mit einer neuen Verordnung, die an diesem Freitag in Kraft tritt, will Spahn einerseits regeln, dass Pädagogen nach vorheriger Schulung selbst testen dürfen. Daneben sollen auch die Schulträger bei Bedarf mit geschultem Personal Tests vor Ort durchführen dürfen. „Das ist eine weitere alltagstaugliche Option, um Kindern auch in Pandemiezeiten den Kita- oder Schulbesuch zu ermöglichen“, sagte Spahn den Zeitungen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden dem Robert Koch-Institut seit Beginn der Pandemie 636 Corona-Ausbrüche in Schulen übermittelt, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten.

In den letzten vier Wochen habe es demnach rund 64 Ausbrüche pro Woche gegeben. 18 Prozent dieser Ausbrüche hätten 6-10-Jährige, 26 Prozent 11-14-Jährige, 31 Prozent 15-20-Jährige und 25 Prozent Personen über 21 Jahren betroffen. Bei 53 Ausbrüchen (8 Prozent) seien nur erwachsene Personen betroffen gewesen. Den Daten zufolge liegt der Anteil der Infektionsfälle an Schulen an allen Corona-Ausbrüchen bei etwa zwei Prozent. Quelle: dpa / cn  

Aktuelle Corona-Zahlen des RKI

Neuinfektionen innerhalb eines Tages: 22.046 
Infizierte seit Beginn der Krise in Deutschland: mindestens 1.106.789
Überstandene Infektionen: 800.000
(Stand: 03.12., 00.00 Uhr)

Sieben-Tage-R-Wert: 0,89 
(Datenstand 02.12.) 


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