Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Corona-News des Tages: Meldungen vom 29.06. bis 03.07.2020

3D-Animation in Blau und Rot eines Coronavirus
Bild: artegorov3@gmail / AdobeStock

Dienstag, den 30.06.2020

WHO: Es ist noch nicht einmal annähernd vorbei

Sechs Monate nach ersten Meldungen über das neue Coronavirus im chinesischen Wuhan – und weltweit inzwischen mehr als 10 Millionen Infektionen – ist die Pandemie nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch lange nicht beendet. „Wir alle wollen, dass dies vorbei ist, wir alle wollen mit unserem Leben weitermachen. Aber die harte Realität ist: Es ist noch nicht einmal annähernd vorbei“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf einer Pressekonferenz am Montagabend.

Mit Blick auf das Ausmaß der Pandemie mit inzwischen mehr als 500 000 Todesfällen sagte er: „Dies hätte mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln verhindert werden können.“ Tedros forderte die Länder auf zu testen, soziale Kontakte zurückzuverfolgen und Quarantäneregeln zu verhängen.

Verantwortlich für das Ausmaß der Corona-Pandemie sind nach Tedros Einschätzung Versäumnisse bei der Umsetzung grundlegender Gegenmaßnahmen sowie eine mangelnde Einheit innerhalb und zwischen Ländern. „Das schlimmste wird noch kommen“, sofern dieses politische Problem nicht angegangen wird, sagte der WHO-Chef. „Deshalb müssen wir unsere Kräfte bündeln und dieses gefährliche Virus gemeinsam bekämpfen.“

Die WHO werde nächste Woche ein Team nach China entsenden, um den Ursprung des Virus weiter zu untersuchen, kündigte Tedros an. Anfang Dezember, möglicherweise schon früher, traten in der Millionenmetropole Wuhan erste Fälle einer bis dahin unbekannten Lungenerkrankung auf. Am 31. Dezember wurden sie offiziell an die WHO gemeldet. Quelle: dpa 

Studie: Kann Blutplasma vor schweren COVID-19-Verläufen schützen?

Im Blutplasma von Menschen, die eine COVID-19-Erkrankung überstanden haben, befinden sich in der Regel Antikörper gegen das Coronavirus SARS-CoV-2. Ob Hochrisikopatienten durch Gabe dieses Blutplasma vor einem schweren Verlauf einer COVID-19-Erkrankung geschützt werden können, soll die nun gestartete Studie „RECOVER" unter Federführung des Universitätsklinikums Heidelberg untersuchen.

Neuer Ansatz des Forschungsprojekts ist der Einsatz bei Patienten, die aufgrund ihres Alters oder schwerer Vorerkrankungen der Infektion wenig entgegenzusetzen haben: Sie sollen das Plasma bereits frühzeitig bei Symptomen einer COVID-19-Erkrankung erhalten. Ziel sei es, das Corona-Virus auszubremsen, bevor die Entzündungsreaktionen im weiteren Verlauf der Erkrankung lebensbedrohliche Schäden verursachen können.

Für die Studie werden noch Plasmaspender, die in den vergangenen Monaten an COVID-19 erkrankt waren, gesucht. Sie können durch ihre Blutplasmaspende dazu beitragen, Hochrisikopatienten vor dem schweren Verlauf einer COVID-19-Erkrankung zu schützen. Weitere Informationen sind auf der Webseite www.recover-Covid.de zu finden. Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg 

USA: Gilead legt Preis für Remdesivir fest

In der Coronavirus-Pandemie hat das US-Biotech-Unternehmen Gilead Sciences den Preis für den Wirkstoff Remdesivir für den US-Markt festgelegt. Eine fünftägige Behandlung mit Remdesivir werde bei Bestellung durch die US-Regierung 2340 Dollar (etwa 2000 Euro) pro Patient kosten, schrieb Gilead-Chef Daniel O'Day am Montag in einem offenen Brief. Für private Krankenversicherungen sei der Preis etwa ein Drittel höher. Bei diesem Preis hätten seiner Einschätzung nach alle Menschen Zugang zu dem Wirkstoff, schrieb O'Day. Für bedürftigere Länder werde es generische Versionen des Medikaments mit geringerem Preis geben.

Erst vor wenigen Tagen hatte die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA eine Zulassung für das Mittel mit dem Handelsnamen Veklury unter Auflagen auch in Europa empfohlen. Eine internationale Studie mit über 1000 Teilnehmern hatte Ende April gezeigt, dass Remdesivir bei COVID-19-Patienten die Zeit bis zu einer Genesung im Schnitt um vier Tage verkürzen kann – von 15 auf 11 Tage. Die Sterblichkeit ging in der Untersuchung geringfügig zurück, was statistisch jedoch nicht signifikant war. Quelle: dpa/sn 


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