Meldungen vom 29.03 bis 02.04.2021
Mittwoch, 31.03.2021
Biontech/Pfizer: Impfstoff mit hoher Wirksamkeit bei Jugendlichen
Der Impfstoff von Biontech/Pfizer schützt Herstellerangaben zufolge auch Jugendliche zuverlässig vor einer COVID-19-Erkrankung. Das geht aus Ergebnissen einer Studie mit 2.260 jungen Menschen zwischen 12 und 15 Jahren in den USA hervor, die Biontech und Pfizer veröffentlichten. Die Teilnehmer hätten den Impfstoff gut vertragen. „Die Nebenwirkungen waren vergleichbar mit denen bei 16- bis 25-Jährigen“, hieß es. Noch sind die Ergebnisse aber nicht von Experten begutachtet und in einem Fachjournal veröffentlicht.
Biontech und Pfizer planen nach eigener Aussage, die Daten in den kommenden Wochen bei der EU-Zulassungsbehörde EMA und dem US-Pendant FDA einzureichen. „Wir hoffen, dass wir dann schon vor dem Beginn des nächsten Schuljahres mit dem Impfen dieser Altersgruppe beginnen können“, sagte Pfizer-Chef Albert Bourla laut Mitteilung. Bislang gibt es in der EU nur eine bedingte Zulassung für Menschen ab 16 Jahren.
In der zulassungsrelevanten Phase-3-Studie hat eine Hälfte der Teilnehmer den mRNA-Impfstoff bekommen, die andere Hälfte ein Placebomittel. Unter den ungeimpften Jugendlichen erkrankten später 18 an Corona, unter den Geimpften niemand. Darauf basierend geben die Hersteller die Wirksamkeit bei Jugendlichen mit 100 Prozent an. Zudem hätten Untersuchungen gezeigt, dass geimpfte Jugendliche eine sehr deutliche Antikörperantwort entwickeln. Quelle: dpa/vs
EMA berät kommende Woche über AstraZeneca-Impfstoff
Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) wird in der kommenden Woche erneut über die Sicherheit des Astrazeneca-Impfstoffes beraten. Eine Expertengruppe sei am Montag bereits zusammenkommen. Ihr Bericht und weitere Analysen sollten beim Treffen des Sicherheitsausschusses der EMA vom 6. bis 9. April beraten werden. Dann werde auch eine Aktualisierung der EMA-Empfehlung erwartet, wie die EMA mitteilte. Der Sicherheitsausschuss der EMA hatte zuletzt bekräftigt, dass der Impfstoff „sicher und wirksam“ sei, und dass es keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel gebe. Die EMA hatte auch betont, dass Experten weiterhin Fälle von Thrombosen prüfen würden. Quelle: dpa/vs
AstraZeneca vermarktet Coronavirus-Impfstoff künftig als Vaxzevria
Das britisch-schwedische Pharmaunternehmen AstraZeneca vermarktet seinen Coronavirus-Impfstoff in der EU künftig unter dem Namen Vaxzevria. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Der neue Name sei von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) genehmigt worden. Bislang ist das Präparat unter dem Namen COVID-19 Vaccine AstraZeneca bekannt. „Die Umstellung auf einen dauerhaften Markennamen ist üblich und wurde seit vielen Monaten geplant“, so die Mitteilung. Quelle: dpa/vs
STIKO empfiehlt AstraZeneca nur noch für über 60-Jährige
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Corona-Impfung mit AstraZeneca nur noch für über 60-Jährige. Wie die am Robert Koch-Institut angesiedelte Expertengruppe mitteilte, habe man sich auch unter Hinzuziehung externer Experten „mehrheitlich“ für diese Empfehlung entschieden. Grundlage seien die derzeit verfügbaren Daten zum Auftreten „seltener, aber sehr schwerer thromboembolischer Nebenwirkungen“. Diese seien 4 bis 16 Tage nach der Impfung ganz überwiegend bei Personen im Alter unter 60 Jahren aufgetreten.
Zur Zweitimpfung von Menschen, die bereits die erste Dosis AstraZeneca erhalten haben, will die STIKO bis Ende April eine Empfehlung abgeben.Quelle: dpa/vs
USA und Deutschland mit Abstand größte Impfstoff-Investoren
Die USA und Deutschland sind bei der Entwicklung von Corona-Impfstoffen mit Abstand die größten Geldgeber. Die beiden Länder haben zusammen 3,7 Milliarden Dollar (3,16 Mrd. Euro) zur Verfügung gestellt, wie aus einer Aufstellung des Zentrums für Globale Gesundheit am Hochschulinstitut für internationale Studien und Entwicklung in Genf hervorgeht. Die USA investierten demnach fast 2,2 Milliarden Dollar, Deutschland 1,5 Milliarden Dollar aus der Staatskasse. Danach folgt mit großem Abstand Großbritannien, das auf 500 Millionen Dollar kommt. Insgesamt listet das Zentrum Investitionen von 5,9 Milliarden Dollar auf. Quelle: dpa/vs
Hohe Nachfrage nach Corona-Schnelltests in Apotheken
Vor Ostern sind die Corona-Schnelltests in den Apotheken Mecklenburg-Vorpommerns stark nachgefragt. Bei einigen Apotheken gebe es bereits Wartezeiten von mehreren Wochen, sagte der Vorsitzende des Landesapothekenverbandes, Axel Pudimat, der Deutschen Presse-Agentur. Derzeit gebe es große Probleme für die Apotheker, an ausreichend Schnelltests zu kommen und dadurch Engpässe für die Kunden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gibt es derzeit 183 Testmöglichkeiten im Bundesland, darunter in 114 Apotheken.
Mit zusätzlichen Tests sollen Öffnungen von Geschäften oder der Betrieb in Kitas und Schulen abgesichert werden. Der Bedarf wird in den kommenden Tagen und Wochen voraussichtlich enorm steigen. Von Mittwoch an sind der Friseurbesuch sowie weitere körpernahe Dienstleistungen in weiten Teilen des Landes nur noch mit einem negativen Corona-Test möglich. Kunden müssen den Angaben zufolge maximal 24 Stunden vor dem Termin einen solchen Test gemacht haben; entweder in der Apotheke, in einem Schnelltestzentrum oder mit einem gekauften Selbsttest vor Ort. Quelle: dpa/vs
Curevac produziert Corona-Impfstoff in Heidelberg
Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac will mehr als 100 Millionen Corona-Impfdosen in Heidelberg herstellen lassen. Mehr als 50 Millionen Dosen sollen noch in diesem Jahr produziert werden, wie Curevac auf seiner Homepage mitteilte. Curevac und der Schweizer Pharma-Auftragsfertiger Celonic schlossen dazu eine Kooperation ab. Celonic hat neben dem Hauptquartier in Basel einen Standort in Heidelberg.
Die Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten von Curevac wird derzeit in der bereits fortgeschrittenen Studie in Europa und Lateinamerika mit rund 35.000 Teilnehmern untersucht. Curevac bekräftigte, die Marktzulassung im zweiten Quartal 2021 beantragen zu wollen. Mit einer Zulassung rechnet das Unternehmen bis Ende Juni.
Curevac hatte im Herbst 2020 damit begonnen, ein europäisches Netzwerk zur Impfstoff-Herstellung mit mehreren Dienstleistungspartnern aufzubauen. Bislang hat Curevac Vereinbarungen mit Bayer, Fareva, Wacker, Rentschler und anderen geschlossen. Der Curevac-Impfstoff basiert wie der Impfstoff von Biontech und seines US-Partners Pfizer auf dem Botenmolekül mRNA, das im Körper die Bildung eines Virus-Eiweißes anregt. Dies löst eine Immunreaktion aus, die den Menschen vor dem Virus schützen soll. Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hatte das schnelle Prüfverfahren für den Curevac-Impfstoff im Februar gestartet.Quelle: dpa/vs