Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 25. bis 29.10.2021

Auf 3 Blutentnahmeröhrchen steht COVID-19 Test
Die Sieben-Tag-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist weiter gestiegen. | Bild: MyriamB / AdobeStock

Donnerstag, 28.10.2021

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14:02

65 Prozent der Nichtgeimpften wollen sich keinesfalls impfen lassen

Fast neun von zehn Nichtgeimpften in Deutschland wollen sich einer Umfrage zufolge auch in den kommenden acht Wochen nicht gegen Corona impfen lassen. Auf keinen Fall tun, wollen dies laut der online veröffentlichten Forsa-Erhebung im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums 65 Prozent. 23 Prozent sagen eher nein. Nur fünf Prozent haben auf jeden Fall oder eher vor, sich in den kommenden zwei Monaten impfen zu lassen. Sieben Prozent sind noch unentschlossen. Insgesamt wurden 3.048 Personen ab 14 befragt.

In Deutschland sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts 66,5 Prozent der Gesamtbevölkerung voll geimpft. 69,3 Prozent haben mindestens eine Impfdosis erhalten. Das RKI geht allerdings davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Meldedaten nahelegen. 

Der Umfrage zufolge teilen 69 Prozent der Nichtgeimpften voll und ganz oder eher die Ansicht, Corona sei ein Vorwand für mehr staatliche Kontrolle. 80 Prozent halten die Grundrechtseingriffe für schwerwiegender als die Gefahr durch das Virus. 89 Prozent teilen die Auffassung, dass die Medien einseitig über Corona berichten. 

Wenn sie aus verschiedenen möglichen Gründen auswählen können, teilen 89 Prozent voll oder eher die Ansicht, die Impfstoffe seien nicht ausreichend erprobt. 84 Prozent meinen, der Druck sei zu groß und sie wollten sich selbst entscheiden. 81 Prozent begründen ihre Entscheidung, sich bisher nicht impfen lassen zu haben, auch damit, dass die Regierung nicht ehrlich über Corona spreche. 52 Prozent meinen, eine Corona-Infektion wäre für sie nicht gefährlich. Dass sie bisher nicht dazu kamen, sagen nur drei Prozent. 

29 Prozent der Nichtgeimpften geben an, dass ihre Impfbereitschaft noch abnehmen würde, wenn Ungeimpfte auf eine noch stärkere gesellschaftliche Ablehnung stoßen würden. Für 27 Prozent träfe dies zu, wenn statt der 3G-Regel überall im Freizeitbereich die 2G-Regel eingeführt würde - also Zutritt für Geimpfte und Genesene, nicht aber für Getestete. 21 Prozent würden sich noch weniger impfen lassen, wenn eine 3G-Pflicht am Arbeitsplatz eingeführt würde. Quelle: dpa/mia 

08:56

Sanofi erwartet weitere Daten zu Corona-Impfstoff bis Jahresende

Der französische Pharmakonzern Sanofi hinkt mit seinem Corona-Impfstoff derzeit der Konkurrenz hinterher. „Wir erwarten weitere Daten bis Jahresende“, sagte Finanzchef Jean-Baptiste de Chatillon. Damit könnten sich womöglich auch Hoffnungen auf eine Verfügbarkeit des Vakzins bis Dezember zerschlagen – der Manager ließ die Frage nach einer Zulassung noch in diesem Jahr offen. Genauere Informationen soll es dann aber voraussichtlich Anfang Dezember geben. 

Sanofi arbeitet schon seit längerem gemeinsam mit dem britischen Hersteller GlaxoSmithKline an einer proteinbasierten Impfung gegen COVID-19, zu der die entscheidende Phase-3-Studie läuft. Dagegen war der Konzern im Sommer aus der Forschung an einem mRNA-Impfstoff ausgestiegen, mit Verweis auf den zu großen Vorsprung der Konkurrenz von Biontech/Pfizer und Moderna. Das Thema ist damit für Sanofi aber grundsätzlich nicht vom Tisch: Inzwischen haben die Franzosen den ausgewiesenen mRNA-Spezialisten Translate Bio übernommen und wollen auf Basis der Technologie weiter forschen. Quelle: dpa/mia 

08:53

Bestimmte Diagnosen häufiger nach Corona-Erkrankung

Corona-Patienten bekommen einer Datenanalyse zufolge Monate nach ihrer Infektion häufiger eine Diagnose für bestimmte physische und psychische Symptome und Erkrankungen. Das ergab eine Auswertung deutscher Krankenversicherungsdaten, in der infizierte und nicht-infizierte Menschen verglichen wurden, wie das Universitätsklinikum Dresden mitteilte. „Nicht nur Erwachsene, auch Kinder und Jugendliche sind demnach potenziell von Post-COVID betroffen.“ Die Studie ist noch nicht in einem begutachteten Fachjournal veröffentlicht. 

Unter Post-COVID-19-Syndrom versteht das Robert Koch-Institut (RKI) verschiedene Beeinträchtigungen in Zusammenhang mit einer COVID-Erkrankung, die entweder bestehen bleiben oder Wochen bis Monate nach der Infektion auftreten. Bei Kindern und Jugendlichen seien mehr als drei Monate nach der akuten Infektion am häufigsten etwa Unwohlsein und rasche Erschöpfung, Husten, Schmerzen im Hals- und Brustbereich sowie Angststörungen und Depression festgestellt worden, heißt es in der Dresdner Mitteilung. 
„In Bezug auf alle betrachteten Symptome und Erkrankungen lag die Häufigkeit neu dokumentierter Diagnosen bei Kindern und Jugendlichen mit COVID-19 um ca. 30 Prozent höher als bei Kindern ohne COVID-19-Diagnose.“ Bei Erwachsenen betrafen die Diagnosen demnach vor allem Geschmacksstörungen, Fieber, Husten und Atembeschwerden. An der Studie waren neben der Dresdner Hochschulmedizin mehrere gesetzliche Krankenkassen und das RKI beteiligt. 

Nach Angaben des Dresdner Uniklinikums flossen in die Analyse Daten von mehr als 150.000 Menschen ein, bei denen im ersten Halbjahr 2020 eine COVID-19-Erkrankung nachgewiesen wurde, darunter fast 12.000 Kinder und Jugendliche. Für jede infizierte Person habe man fünf nicht-infizierte Versicherte in die Studie eingeschlossen, die etwa bei Alter, Geschlecht und Vorerkrankungen vergleichbar waren. Infizierte und Nicht-Infizierte seien hinsichtlich 96 vorab festgelegter Symptome und Erkrankungen verglichen worden. Quelle: dpa/mia 

08:48

Erneut Sorge vor Überlastung von Krankenhäusern

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen wächst abermals die Sorge vor einer Überlastung der Krankenhäuser. Nach Einschätzung des Weltärztebundes arbeiten das Pflegepersonal der Intensivstationen und die Ärzte längst am Anschlag. Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, sagte: „Wir müssen alles in unserer Macht Stehende versuchen, um die Impfraten zu erhöhen.“ Viele Pflegekräfte und Ärzte hätten die Arbeit im Intensivbereich aufgegeben – auch, weil sie es leid seien, sich für die Unvernunft von Impfgegnern abzurackern. 

Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, sagte, die Zahl der mit einer Covid-Infektion im Krankenhaus versorgten Patienten sei binnen einer Woche deutlich gestiegen. „Wenn diese Entwicklung anhält, haben wir schon in zwei Wochen wieder 3.000 Patienten auf Intensivstation“, warnte Gaß. 

Zum Höhepunkt der Pandemie im Januar 2021 wurden mehr als 5.700 Corona-Erkrankte intensivmedizinisch behandelt. Derzeit liegen nach Zahlen aus dem Intensivregister fast 1.800 Menschen auf der Intensivstation und knapp 4.300 Patienten auf der Normalstation. Quelle: dpa/mia 

08:45

Corona-Einschränkungen sollen schrittweise auslaufen

SPD, Grüne und FDP wollen die Rechtsbasis für drastische Corona-Einschränkungen wie Ausgangssperren zum 25. November auslaufen lassen. Die „epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ soll nach dem Willen der möglichen künftigen Koalitionspartner nach rund 20 Monaten enden. Bis zum Frühjahr sollen den Ländern aber weniger umfassende Vorgaben möglich sein. Spätestens am 20. März soll es das Aus für sämtliche Corona-Beschränkungen geben. SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese versprach den Bundesländern am Mittwoch einen „sicheren Rechtsrahmen“. Aus deren Reihen kam Kritik: Die Pläne seien zu weitreichend. 

„Schulschließungen, Lockdowns und Ausgangssperren wird es jedenfalls mit uns nicht mehr geben und sind auch in der aktuellen Situation unverhältnismäßig“, sagte Wiese bei einem Auftritt mit Grünen und FDP. Auflagen für Schulen sind in einem Eckpunktepapier der drei Fraktionen allerdings ausdrücklich weiter als mögliche Maßnahmen vorgesehen. Weiter anordnen können sollen die Länder zudem: Maskenpflicht, Zugangsregeln nur für Geimpfte, Genesene und Getestete, Hygienekonzepte, Abstandsgebote, Kontaktdaten-Erfassung. 

Bisher knüpfen Corona-Vorgaben laut Infektionsschutzgesetz daran an, dass der Bundestag die epidemischen Lage feststellt. Das Parlament hatte dies erstmals im März 2020 getan und mehrfach bestätigt. Als Hauptgrund für den Lockerungskurs nannten die drei Fraktionen den Fortschritt der Impfungen.   

08:42

Bis Weihnachten entscheidet EMA über Impfstoff für Kinder

Die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will noch möglichst vor Weihnachten entscheiden, ob sie eine Empfehlung für Corona-Impfungen für Kinder zwischen fünf und elf Jahren ausspricht. „Der derzeitige Zeitplan für die Bewertung beträgt ungefähr zwei Monate“, teilte die EMA mit. 

Zuletzt ging die Behörde noch von mehreren Monaten bis zu einer möglichen Zulassung aus. Mitte Oktober hatte die EMA mit der Prüfung des Biontech-Impstoffs für unter Zwölfjährige begonnen. In die Bewertung würden laut EMA auch Daten aus laufenden pädiatrischen Studien von Biontech und Pfizer einfließen. Diese würden noch im November erwartet. 

Am Dienstag hatte sich ein Beratergremium der US-Arzneimittelbehörde (FDA) für eine Notfallzulassung des Corona-Impfstoffes von Biontech/Pfizer für Kinder zwischen fünf und elf Jahren ausgesprochen. Die Empfehlung ist nicht bindend, die FDA folgt den Fachleuten aber in der Regel. Eine endgültige Entscheidung der FDA wird noch in dieser Woche erwartet. Quelle: dpa/mia 


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