Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 25. bis 29.01.2020

3D-Animation in Blau und Rot eines Coronavirus
Bild: artegorov3@gmail / AdobeStock

Mittwoch, den 27.01.2021

Sanofi will 125 Millionen Dosen Biontech/Pfizer-Impfstoff liefern 

Der französische Pharmakonzern Sanofi will ab Sommer mehr als 125 Millionen Dosen des Pfizer-Biontech-Impfstoffs für die Europäische Union liefern. Sanofi wolle dem Mainzer Unternehmen Biontech Zugang zu seiner Produktionsinfrastruktur gewähren, hieß es in einer Mitteilung am Mittwoch. Ziel sei es, „Fertigungsschritte der späten Phase“ zu übernehmen, um die Lieferung des COVID-19-Impfstoffs zu unterstützen. Die ersten Lieferungen sollen im Sommer 2021 aus den Produktionsanlagen von Sanofi in Frankfurt geliefert werden.

Sanofi-Generaldirektor Paul Hudson hatte sich dazu bereits am Dienstag geäußert. Er sprach im Interview mit der französischen Zeitung „Le Figaro“ konkret davon, beim Abfüllen des Impfstoffes helfen zu wollen. Dies müsse in einer sterilen Umgebung und bei einer sehr niedrigen Temperatur erfolgen, sagte er. Da die Sanofi-Produktionsstätte in Frankfurt nahe des Biontech-Hauptsitzes in Mainz liege, werde das die Sache erleichtern. „Wir sollten in der Lage sein, bis Ende des Jahres mehr als 100 Millionen Dosen zu liefern, die für die Europäische Union und damit teilweise für Frankreich bestimmt sind“, hatte er in dem Gespräch erklärt. Quelle: dpa/vs 

Krisensitzung zum Impfstoffstreit der EU mit Astrazeneca

Im Streit um knappe Corona-Impfstoffe versucht die Europäische Union am Mittwoch erneut, den Hersteller Astrazeneca zur raschen Lieferung vertraglich zugesicherter Mengen zu bewegen. Die EU-Kommission hat Vertreter des Konzerns (für 18.30 Uhr) zur Krisensitzung mit Experten der EU-Staaten geladen.

Hintergrund ist die Ankündigung der britisch-schwedischen Pharmafirma, nach der für diese Woche erwarteten Zulassung zunächst weniger Impfstoff zu liefern als vereinbart. Statt 80 Millionen Impfdosen sollen nach EU-Angaben bis Ende März nur 31 Millionen ankommen. Den angegebenen Grund - Probleme in der Lieferkette - will die EU nicht gelten lassen. Sie fordert Vertragstreue.

Die EU hatte schon im August bis zu 400 Millionen Impfdosen von Astrazeneca bestellt und nach eigenen Angaben 336 Millionen Euro für Entwicklung und Fertigung vorgestreckt. Nach Darstellung der EU-Kommission hätte Astrazeneca seit Oktober auf Halde produzieren müssen, damit der Impfstoff sofort nach der Zulassung in der EU bereitsteht. Quelle: dpa/vs 

Astrazeneca-Chef: Langsamer Vertragsschluss schuld an Lieferengpässen 

Der Chef von Astrazeneca, Pascal Soriot, sieht den langsamen Vertragsabschluss als Grund für Lieferengpässe. Er sagte der „Welt“ (Mittwoch): „Wir sind in Europa jetzt zwei Monate hinter unserem ursprünglichen Plan.“ Man habe auch Anfangsprobleme in Großbritannien gehabt. „Aber der Vertrag mit den Briten wurde drei Monate vor dem mit Brüssel geschlossen. Wir hatten dort drei Monate mehr Zeit, um Pannen zu beheben.“

Sein Unternehmen sei vertraglich nicht zur Lieferung bestimmter Mengen Impfstoff verpflichtet. Brüssel wollte nach seinen Worten mehr oder weniger zum selben Zeitpunkt beliefert werden wie die Briten - obwohl diese drei Monate früher unterzeichnet hätten. „Darum haben wir zugesagt, es zu versuchen, uns aber nicht vertraglich verpflichtet.“Quelle: dpa/vs 

Söder: Kein Export von Corona-Impfstoffen außerhalb von Europa 

Zur Beschleunigung der Corona-Impfungen in Europa hat sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder für ein Exportverbot in andere Regionen der Erde ausgesprochen. „Ich bin der Meinung, Impfstoff, der in Europa produziert wird, sollte jetzt auch in Europa verwendet werden“, sagte der CSU-Chef am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts in München.

Die Situation bei den Impfungen hierzulande entwickle sich zunehmend zu einem echten Problem, sagte Söder. „Es führt zu Verdruss, wenn in anderen Ländern der Welt die Enkel geimpft werden, wenn bei uns aber die Großeltern auf die Impfung warten.“ Söder appellierte an Bund und EU, zu klären, dass die Impfstofflieferungen besser werde.

Ziel müsse es sein, nicht hilflos, sondern engagiert zu wirken. „Das muss jetzt mal geklärt werden“, sagte Söder. Hierzu müsse auch die Frage geklärt werden, was im Fall der Nichterfüllung der Lieferverträge geschehe. Von einem Politikversagen wollte Söder in dem Kontext zwar nicht direkt sprechen, erklärte aber: „Einen richtig guten Eindruck hinterlässt das alles nicht.“

Dabei gehe es zwar in erster Linie um fehlende Impfstoffe, doch auch Nachrichten über Impfstoffe, die möglicherweise für bestimmte Altersgruppen nicht geeignet seien oder dass Impfstoffe aus Europa möglicherweise anderweitig vergeben würden, trügen dazu bei, dass die Menschen verunsichert würden. Es entstehe zudem große Verärgerung und es sei auch ein psychologisches Problem, wenn zeitgleich zu großer Impfbereitschaft aufgerufen werde.

Letztlich entscheide die Impfung nicht nur über Leben, sondern auch über die Rückkehr zur Normalität, zu Freiheit und sei auch wichtig für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Für ein Land wie Deutschland könne nicht akzeptiert werden, dass die Impfungen so langsam verliefen, sagte Söder. Es müsse endlich mehr Verlässlichkeit geben. Dies gelte auch für die Verfügbarkeit von Corona-Medikamenten. Auch hier brauche es einen Fahrplan, „wann diese neuen Medikamente zum Einsatz kommen und wie breit das Ganze stattfindet und vor allem wann eine entsprechende Zulassung erfolgen wird.“ Quelle: dpa/vs 


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