Meldungen vom 21. bis 25.03.2022
Freitag, 25.03.2022
Corona-Zahlen an Schulen wieder gestiegen – viele Lehrer fallen aus
An den Schulen in Deutschland sind die Corona-Zahlen wieder gestiegen. In der vergangenen Woche waren 348.000 Corona- und Quarantänefälle bei Schülerinnen und Schülern bekannt, wie die Kultusministerkonferenz (KMK) mitteilte. In der Woche davor waren es 275.000 Fälle. Bei den Lehrkräften wurden rund 35.700 Corona- und Quarantänefälle gemeldet (Vorwoche 28.300). Das ist ein Höchststand in der aktuellen Omikron-Welle.
Bei Schülerinnen und Schülern waren in den ersten beiden Februarwochen Höchststände erreicht worden. Damals wurden fast 550.000 Corona- und Quarantänefälle gemeldet. Bei den Lehrkräften waren damals 28.200 Fälle bekannt. Insgesamt gibt es in Deutschland etwa 11 Millionen Schüler und knapp 900.000 Lehrkräfte an rund 40.000 Schulen und Berufsschulen. Quelle: dpa/mia
Gesundheitsminister fordern Verlängerung der Corona-Übergangsregeln
Angesichts der Rekordinfektionszahlen fordern die Gesundheitsminister von fünf Bundesländern eine Verlängerung der noch bis 2. April möglichen strengeren Corona-Maßnahmen um vier Wochen. Das würde den Ländern ermöglichen, die noch geltenden Schutzmaßnahmen beizubehalten, ohne dass dafür Beschlüsse der Landesparlamente notwendig seien, sagte Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).
Zugleich forderte Laumann mit seinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Saarland, Baden-Württemberg, Bayern und Hessen den Bund auf, die noch offenen Fragen zur Umsetzung der Hotspot-Regelung zeitnah zu klären. Es müsse eine bundesweit einheitliche Verfahrensweise sichergestellt werden. Die Minister hätten eine Sondersitzung der Gesundheitsministerkonferenz beantragt, die voraussichtlich kommenden Montag stattfinde.
Das von der Berliner Ampel-Koalition geänderte Infektionsschutzgesetz war zuvor auf breiten Protest der Länder gestoßen. Nach einer Übergangsfrist bis zum 2. April können sie für regionale sogenannte Hotspots noch weitergehende Beschränkungen mit mehr Maskenpflichten und Zugangsregeln nur verhängen, wenn das Landesparlament für diese eine kritische Lage feststellt. Schwellenwerte, ab wann das der Fall ist, sind nicht beziffert.
Der Bund habe mit dem neuen Infektionsschutzgesetz für die Hotspot-Regelung hohe Hürden gesetzt, zugleich aber die Anwendung nicht ausreichend klar definiert, sagte der NRW-Minister. So müsse klargestellt werden, dass ein Hotspot auch das gesamte Bundesland sein könne. Auch die bisherigen Kriterien für die Ausweisung eines Corona-Hotspots seien nicht rechtssicher und unklar. Die Landesparlamente sollten zudem die Möglichkeit erhalten, die Hotspot-Regelung vorsorglich im Rahmen eines sogenannten Vorratsbeschlusses zu treffen, um schneller agieren zu können. Quelle: dpa/mia
Bisher 1,4 Millionen Impfdosen Novavax geliefert
Bei den Corona-Impfungen sind bisher 1,4 Millionen Dosen des neuesten Impfstoffs Novavax an Impfzentren, Arztpraxen oder Apotheken ausgeliefert worden. Der erst seit Ende Februar in Deutschland verfügbare Impfstoff hat damit nur einen Anteil von 0,7 Prozent an den 197,5 Millionen Dosen, die während der Corona-Pandemie insgesamt bis zum Ende vergangener Woche geliefert wurden, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilte. Den größten Anteil haben die mRNA-Impfstoffe von Biontech (71 Prozent) und Moderna (18 Prozent). Tatsächlich verabreicht wurden bisher 171,7 Millionen Dosen.
Am Donnerstag wurden insgesamt 64.000 Impfdosen verabreicht, 4.000 mehr als am Vortag. In der Regel kommen noch einige Nachmeldungen dazu. Rekordtag war der 15. Dezember 2021 mit 1,7 Millionen Dosen. Die Impfquote liegt damit bei 75,9 Prozent. Sie bezieht sich auf den Grundschutz, für den meist zwei Spritzen notwendig sind. Eine Auffrischungsimpfung (Booster) haben zusätzlich 58,4 Prozent erhalten. Ungeimpft sind 23,5 Prozent – wobei für 4,8 Prozent der Menschen bisher noch kein Impfstoff zugelassen ist, weil sie vier Jahre oder jünger sind. Quelle: dpa/mia
180 Apotheken in Hessen dürfen gegen Corona impfen
Rund 180 Apotheken in Hessen dürfen nach Angaben der Landesapothekerkammer Corona-Impfungen verabreichen. Wie viele Kollegen tatsächlich impfen, sei nicht erfasst, sagte die Kammerpräsidentin Ursula Funke. Die Nachfrage nach Corona-Impfungen sei – wie auch an anderen Impfstellen – derzeit äußerst gering. „Ich gehe davon aus, dass sich das zum Herbst hin wieder ändert“, sagte Funke.
Sie könne sich grundsätzlich vorstellen, dass Apotheken auch andere Impfungen anbieten, sagte Funke. Bei der Grippe-Impfung gebe es dies schon als Pilotprojekt in anderen Bundesländern. Die Präsidentin betonte, die Apotheker sähen sich beim Impfen nicht als Konkurrenz zu den Ärzten, sondern als Ergänzung. Quelle: dpa/mia
Corona-Erfassung weiterhin am Limit
Die Lage in den Gesundheitsämtern ist angesichts von Corona-Infektionszahlen auf Rekordniveau weiterhin sehr angespannt. Bei den Kapazitäten für die Erfassung gebe es „keine Luft mehr nach oben“, betonte der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Johannes Nießen. Die Arbeitsbelastung sei enorm hoch.
Nießen, der Leiter des Gesundheitsamts Köln und Mitglied im Expertenrat der Bundesregierung ist, zeigte sich unzufrieden mit der aktuellen Entwicklung: Einerseits werde signalisiert, dass die Omikron-Variante weniger schwere Verläufe verursache und es werde „gegen den Expertenrat bei höchsten Infektionszahlen“ gelockert. Andererseits solle es weiter Kontaktpersonenmanagement, Quarantäne und Isolation „wie am Beginn der Pandemie und ohne Impfschutz“ geben.
Helfer der Bundeswehr und aus anderen Teilen der Kreisverwaltung seien mittlerweile abgezogen worden. Die Ämter betrieben aber weiterhin Kontaktpersonenmanagement zumindest bei Ausbrüchen in Pflege- und Gemeinschaftseinrichtungen, sagte Nießen. Hinzu kämen nun die Meldungen zu ungeimpften Mitarbeitern in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen im Rahmen der einrichtungsbezogenen Impfpflicht, die seit einigen Tagen gilt.
Auch die Schuleingangsuntersuchungen, die die Kinder- und Jugendgesundheitsdienste derzeit vornehmem müssten, forderten Einsatz. Darüber hinaus bedeute die Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine Zusatzaufgaben verschiedener Art – so würden die Kinder vor Kita- und Schulbesuch ebenfalls untersucht. Quelle: dpa/mia
Omikron-Subtyp nun bei 72 Prozent
Die Ausbreitung des noch leichter übertragbaren Omikron-Subtyps BA.2 in Deutschland hat sich weiter fortgesetzt. Nach den jüngsten verfügbaren Daten für die vorletzte Woche betrug ihr Anteil in einer Stichprobe rund 72 Prozent, nach zuvor rund 64 Prozent, wie aus dem Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Aktuell dürfte die Variante folglich bereits noch größeren Anteil am Infektionsgeschehen haben. Indes wird die Rolle der zuvor vorherrschenden Omikron-Sublinie BA.1 immer kleiner. Quelle: dpa/mia
Erstmals mehr als 1,5 Millionen Corona-Fälle in einer Woche
In der vergangenen Kalenderwoche sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) erstmals mehr als 1,5 Millionen Corona-Fälle in Deutschland gemeldet worden. Den stärksten Zuwachs habe man bei Seniorinnen und Senioren von 75 bis 79 Jahren beobachtet, hieß es.
Insbesondere Risikogruppen und Menschen ab 70 Jahren rief das RKI auf, sich gemäß Empfehlung der Ständigen Impfkommission mit einer zweiten Auffrischimpfung vor einer schweren Erkrankung zu schützen. Bisher haben davon laut Bericht rund 1,67 Millionen Menschen Gebrauch gemacht. „Die Impfung hat aufgrund ihrer hohen Wirksamkeit gegenüber einem schweren Verlauf auch bei Erkrankungen durch die Omikron-Variante nicht an Bedeutung verloren“, betonte das RKI. Quelle: dpa/mia