Meldungen vom 18. bis 22.10.2021
Montag, 18.10.2021
591 Millionen EU-COVID-Zertifikate ausgestellt
Seit dem offiziellen Start des EU-Impfnachweises Anfang Juli sind der EU-Kommission zufolge 591 Millionen Zertifikate ausgestellt worden. „Das digitale COVID-Zertifikat der EU ist ein Symbol für ein offenes und sicheres Europa“, teilte die für Gesundheit zuständige EU-Kommissarin Stella Kyriakides am Montag in Brüssel mit. Die Einführung der international anerkannten Zertifikate sei ein Beispiel für gute Zusammenarbeit in der EU.
Mit dem digitalen Zertifikat können EU-Bürger europaweit Impfungen, Tests und Genesungen nachweisen. Vom Sommerurlaub bis zu kleineren Ausflügen in benachbarte Länder können so viele Freizeitaktivitäten vereinfacht werden. Laut der Brüssler Behörde hat vor allem die Luftfahrt- und Reisebranche von dem Nachweis profitiert.
43 Länder von vier Kontinenten seien mittlerweile an die nötige Technik angeschlossen – weitere sollen in den kommenden Monaten folgen. Der Kommission zufolge haben insgesamt 60 Drittstaaten ihr Interesse bekundet, ebenfalls die EU-Zertifikate nutzen zu wollen.
Die Regeln, wofür Nachweise gebraucht werden, unterscheiden sich von Land zu Land. So können Reisende mit einem Nachweis, etwa über eine Impfung, mancherorts nicht nur eine Quarantäne nach Ankunft vermeiden. In 20 der 27 EU-Staaten werden sie auch abseits des Reisens, etwa für Besuche von Restaurants, Clubs oder Kulturveranstaltungen, benötigt. dpa / vs
Zahnmedizinische Versorgung während Corona-Pandemie gleichbleibend
Frauen waren im Jahr 2020 deutlich häufiger in Zahnarztpraxen anzutreffen als Männer, dies zeigt eine aktuelle Auswertung der BARMER: 2019 waren demnach 76,2 Prozent der Frauen, aber nur 67,8 Prozent der Männer in zahnärztlicher Behandlung. Im Jahr darauf traf dies auf 73,4 Prozent der Frauen und 65,3 Prozent der Männer zu. „Auch in Zeiten der Corona-Pandemie ist es so geblieben, dass Frauen häufiger Hilfe für ihre Zahngesundheit beanspruchen als Männer“, so Prof. Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER. Insgesamt sei die Zahl der zahnmedizinisch versorgten Versicherten der Krankenkasse von 6,57 Millionen (im Jahr 2019) auf 6,25 Millionen (im Jahr 2020) gesunken.
Vor allem begeben sich junge Männer seltener in zahnärztliche Behandlung. Typische Geschlechterunterschiede beginnen laut BARMER bereits ab dem Jugendalter. So gebe es bei den unter 15-Jährigen kaum eine Abweichung. Danach sinke sie bei Frauen wie Männern, bei Letzteren jedoch deutlich stärker. Erst ab etwa 80 Jahren nähere sie sich wieder an. „Gesunde Zähne sind ein wichtiger Aspekt hoher Lebensqualität. Deshalb möchten wir zur regelmäßigen Zahnvorsorge ermuntern“, so Straub. Gerade junge Männer zwischen 25 und 39 Jahren schenken ihrer Zahngesundheit am wenigsten Aufmerksamkeit. Sie nutzten zahnmedizinische Hilfe bis zu 14,7 Prozentpunkte weniger als gleichaltrige Frauen. Pressemitteilung Barmer vom 18.10.2021 / vs
RKI registriert 4.056 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 74,4
Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland ist am sechsten Tag in Folge gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 74,4 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 72,7 gelegen, vor einer Woche bei 66,5 (Vormonat: 72,0). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 4.056 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.07 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 3111 Ansteckungen gelegen.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter – gab das RKI am Freitag mit 2,02 (Donnerstag 1,93) an. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5. dpa / vs
Kinderärzte fordern Kinder und Jugendliche zu Corona-Impfung auf
Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin hat Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren eindringlich aufgefordert, sich gegen Corona impfen zu lassen. „Nachdem Daten von über zehn Millionen Kindern und Jugendlichen erhoben wurden, empfehle ich die Impfung den über 12-Jährigen heute allgemein und uneingeschränkt, ich werbe dafür so dringlich wie bei Erwachsenen“, sagte Verbandspräsident Jörg Dötsch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Die Risiko-Nutzen-Abwägung falle eindeutig zugunsten der Impfung aus.
Mit Blick auf die Corona-Situation in Schulen sagte Dötsch: „Wir wollen weiterhin keine Durchseuchung der Kinder – aber wir wollen auch unbedingt vermeiden, dass die Jüngsten nochmal unter den Folgen der Schulschließungen und der Isolationsmaßnahmen leiden müssen.“ Die Infektionszahlen seien „nicht mehr das Entscheidende, auch nicht dann, wenn sie regional sehr hoch sind.“
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, zeigte sich dagegen von der derzeitigen Entwicklung besorgt. „Auch wenn die allgemeinen Infektionszahlen derzeit noch stagnieren, nehmen gerade an Schulen die Infektionsausbrüche aktuell in einem Ausmaß zu, wie wir es bislang im Pandemieverlauf nicht kannten, vor allem nicht zu einem so frühen Zeitpunkt vor dem Winter“, sagte Meidinger der „Passauer Neuen Presse“.
Ein „Licht am Ende des Tunnels“ sei, dass die Impfquote bei 12- bis 17- Jährigen schnell ansteige. „Wenn es in diesem Land ein Impfangebot für jeden gibt, natürlich auf freiwilliger Basis, dann kann man auch an Schulen zur weitgehenden Normalität zurückkehren“, sagte Meidinger. Dies werde aber nicht vor dem Frühjahr sein. dpa / vs