Meldungen vom 17. bis 21.01.2022
Freitag, 21.01.2022
Fast 160 aller rund 200 Länder weltweit Corona-Hochrisikogebiet
Die Omikron-Variante des Coronavirus sorgt dafür, dass gut drei Viertel aller rund 200 Länder auf der Welt als Hochrisikogebiete eingestuft werden. Zu den 136 Ländern, die seit einer Woche insgesamt auf der Risikoliste des Robert Koch-Instituts (RKI) stehen, kommen an diesem Sonntag (0.00 Uhr) nochmals 19 weitere Staaten hinzu, wie das RKI mitteilte. Insgesamt stehen damit nun 155 Länder auf der Liste. Kein Land wird demnach von der Liste gestrichen.
Nach den RKI-Angaben gelten von Sonntag an Rumänien, die Republik Moldau, Kosovo, Marokko, Tunesien, Algerien, Saudi-Arabien, Japan, Indien, Bhutan, Nepal, Mongolei, Kasachstan, Usbekistan, die Malediven, Brasilien, Chile, Ecuador und Paraguay neu als Hochrisikogebiete.
Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht mindestens den vollständigen Grundschutz hat oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. Für Kinder, die das sechste Lebensjahr noch nicht vollendet haben, endet die Absonderung fünf Tage nach der Einreise automatisch.
Mit der Einstufung als Hochrisikogebiet verbunden ist eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts für nicht notwendige touristische Reisen. Sie erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot. Die Einstufung als Risikogebiet erfolgt nach gemeinsamer Analyse und Entscheidung durch das Bundesministerium für Gesundheit, das Auswärtige Amt und das Innenministerium.
Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage. Quelle: dpa/mia
COVID-19-Antikörper Sotrovimab soll noch im Januar kommen
Mit Sotrovimab (Xevudy®) soll demnächst eine weitere medikamentöse Behandlungsoption für COVID-19-Patienten zur Verfügung stehen. Der monoklonale Antikörper kann bei Risikopatienten schweren Krankheitsverläufen vorbeugen. Er soll auch bei der Omikron-Variante wirksam sein.
Mehr über den Antikörper erfahren Sie auf daz.online.
Wann die EU Sotrovimab zugelassen hat und was das Arzneimittel kann, lesen Sie in diesem Artikel.
Ärzte dürfen bis zu 60 Dosen Comirnaty bestellen
Für die erste Februarwoche stellt der Bund etwa 4,5 Millionen Dosen Comirnaty bereit. Ärztinnen und Ärzte können somit in der kommenden Woche bis zu 60 Dosen in den Apotheken bestellen, informiert die KBV. Die Kinderformulierung der Vakzine von Biontech/Pfizer sowie der COVID-19-Impfstoff von Moderna stehen weiterhin unbegrenzt zur Verfügung.
Weitere Informationen dazu lesen Sie bei daz.online.
Studie: Mehr Kinder mit Typ-1-Diabetes während Pandemie
Während der Corona-Pandemie ist in Deutschland bei deutlich mehr Kindern ein sogenannter Typ-1-Diabetes festgestellt worden. In den ersten anderthalb Jahren der Pandemie waren insgesamt 5.162 Kinder und Jugendliche von dieser Diagnose betroffen, wie die Universität Gießen mitteilte. Das entsprach einer Inzidenz von 24,4 pro 100.000 Patientenjahre. Gegenüber den Jahren 2011 bis 2019 war dies ein Anstieg um 15 Prozent.
Die Ursachen für die höhere Zahl von Neuerkrankungen sind demnach noch unklar. Es gibt den Forscher zufolge keine validen Informationen darüber, ob die Kinder vor der Diagnose mit Corona infiziert waren. Auffällig sei gleichwohl ein zeitlicher Zusammenhang mit den ersten drei Wellen der Corona-Pandemie. Jeweils etwa drei Monate nach den Höhepunkten der ersten drei Corona-Wellen zeigte sich der Studie zufolge ein starker Anstieg der Inzidenz des Typ-1-Diabetes um bis zu 50 Prozent. Quelle: Tagesschau / vs
Virologe mahnt zu Augenmaß bei Corona-Kurswechsel wegen Omikron
Der Virologe Klaus Stöhr hält eine Neubewertung der Corona-Maßnahmen im Lichte der Omikron-Variante für nötig, warnt aber vor zu weitgehenden Lockerungen. „Also jetzt alles zu öffnen, hört sich für mich ein bisschen so an wie vom rechten Straßengraben in den linken Straßengraben reinzufahren. Irgendwo ist die Fahrbahn ja in der Mitte und die finden, glaube ich, andere Länder besser“, sagte Stöhr im Sender RBB.
Es sei aber angesichts vieler weniger schwerer Krankheitsverläufe und der hohen Immunisierungsrate in Deutschland auf keinen Fall richtig, „so weiterzumachen wie die letzten anderthalb Jahre“, betonte Stöhr. Die Omikron-Variante breitet sich zwar rasant aus, geht allerdings tendenziell mit milderen Verläufen einher als die Delta-Variante. Länder wie Spanien erwägen daher einen Wechsel der Corona-Strategie, auch weil die Zahl der Corona-Intensivpatienten längst nicht so steigt wie in der Delta-Welle. dpa / vs
COVID-19-Impfung in Apotheken: Was sind „geeignete Räumlichkeiten mit Ausstattung“?
Bundesweit bereiten sich Approbierte auf die Corona-Impfungen in der öffentlichen Apotheke vor. Eine nötige Voraussetzung zur Teilnahme an der COVID-19-Impfkampagne sind geeignete Räumlichkeiten mit Ausstattung“. Was bedeutet das genau?
Bildungsgewerkschaft: Auch Lehrer bei PCR-Tests priorisieren
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat gefordert, Lehrer und Erzieher bei einer Priorisierung von Corona-PCR-Tests mit zu berücksichtigen. „Sie haben am Arbeitsplatz nicht nur viel Kontakt, sondern auch sehr viel Kontakt mit ungeimpften Menschen“, sagte die GEW-Vorsitzende Maike Finnern den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will am Wochenende eine Verordnung zur Priorisierung der Auswertung von PCR-Tests vorlegen. In einem Verordnungsentwurf seines Ministeriums mit Stand von Dienstagnachmittag hieß es, angesichts knapper Kapazitäten und drastisch zunehmender Infektionen sei es notwendig, dass „eine vorrangige Befundung von Probenmaterial von Beschäftigten mit Kontakt zu besonders vulnerablen Personengruppen sichergestellt wird“. dpa / vs
RKI blickt detaillierter auf COVID-19-Patienten mit Symptomen
Angesichts der sich weiter aufbauenden Omikron-Welle nimmt das Robert Koch-Institut (RKI) in Auswertungen zur Corona-Lage verstärkt die Krankheitslast durch COVID-19 in den Blick. Die Experten weisen neuerdings im Corona-Wochenbericht Schätzungen zu Infizierten mit COVID-19-Krankheitssymptomen verschiedener Schwere aus, wie aus der RKI-Publikation hervorgeht.
Spezifisch für COVID-19 liegen damit nun auch Schätzwerte zu Fällen unterhalb der Schwelle von Krankenhausaufnahmen vor, etwa die Häufigkeit von Arztbesuchen: 178 pro 100.000 Einwohner in der Woche bis 16. Januar, wie es im Bericht heißt. Für den gleichen Zeitraum wurde geschätzt, „dass in etwa 0,4 bis 1,2 Prozent der Kinder und Jugendlichen bis 14 Jahre und 0,5 bis 1,1 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren an COVID-19 mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung erkrankte“. Für Krankenhausaufnahmen in der vergangenen Woche wird eine Gesamtzahl von 3.900 geschätzt.
Hintergrund für die Einführung der ergänzenden Daten ist, dass die Meldungen zur Zahl der Menschen mit positivem PCR-Test wegen der hohen Belastung in der Omikron-Welle nach RKI-Einschätzung unvollständiger werden. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind vielerorts am Limit. Das RKI rechnet damit, dass der maximale Ausschlag der Omikron-Welle in Deutschland durch Meldedaten voraussichtlich nicht genau bemessen werden kann. dpa / vs
Österreich führt Corona-Impfpflicht ein
Österreich führt eine allgemeine Impfpflicht zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ein. Das hat der Nationalrat mit breiter Mehrheit beschlossen. Der Schritt ist die bisher weitreichendste Regelung in der EU, Italien und Griechenland haben lediglich eine für ältere Menschen geltende Impfpflicht. Zusätzlich soll in Österreich eine mit bis zu 1,4 Milliarden Euro dotierte Impf-Lotterie die Bereitschaft zur Immunisierung steigern.
Die Impfpflicht soll für alle Bürger gelten, die mindestens 18 Jahre alt sind. Ausnahmen sind vorgesehen für Schwangere sowie alle, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen dürfen. Auch Genesene sind bis 180 Tage nach der COVID-19-Erkrankung von der Impfpflicht befreit. Bei Verstößen gegen die Verpflichtung drohen einkommensabhängige Strafen von bis zu 3.600 Euro. Der Bundesrat, also die Länderkammer, muss dem Gesetz voraussichtlich am 3. Februar ebenfalls noch zustimmen – das gilt aber als Formsache. dpa / vs
RKI: Maximaler Ausschlag der Omikron-Welle nicht exakt zu bemessen
Das Robert Koch-Institut (RKI) erwartet, dass der maximale Ausschlag der Omikron-Welle in Deutschland durch Meldedaten nicht genau bemessen werden kann. „Die Größenordnung und die entscheidenden Trends in der epidemiologischen Entwicklung werden jedoch zuverlässig angezeigt“, schreibt das RKI im Corona-Wochenbericht. Hintergrund für die vorübergehend unvollständiger werdende Erfassung von Infizierten sind etwa begrenzte Testkapazitäten und Personalressourcen wegen der hohen Fallzahlen, wie es hieß.
Meldedaten bleiben laut Bericht „für das Management und Entscheidungen über Maßnahmen vor Ort während der Omikron-Welle weiter von hoher Bedeutung“. Sie seien aber nicht allein zu betrachten, sondern zusammen mit Erkenntnissen aus weiteren Überwachungssystemen zu akuten Atemwegserkrankungen. Die Krankheitsschwere werde somit bedeutsamer für die Lage-Einschätzung. dpa / vs