Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 15. bis 19.02.2021

3D-Animation in Blau und Rot eines Coronavirus
Bild: artegorov3@gmail / AdobeStock

Freitag, den 19.02.2021

Merkel verteidigt vor Kommunalpolitikern vorsichtigen Corona-Kurs 

Trotz der vielerorts sinkenden Infektionszahlen setzt Kanzlerin Angela Merkel (CDU) weiter auf einen vorsichtigen Kurs bei weiteren Lockerungen von Corona-Auflagen. Nur bei niedrigen Inzidenzen seien mehr Öffnungen zu vertreten, sagte sie am Freitag in einer nicht öffentlichen Videoschalte mit rund 100 bayerischen Kommunalpolitikern. Bei Lockerungen habe für sie Schule weiterhin Priorität, sagte Merkel den Angaben aus Teilnehmerkreisen zufolge. Danach könnten dann weitere Öffnungen in den Bereichen Einzelhandel, Veranstaltungen, Kultur und Sport klug kombiniert werden. Seitens der Landräte und Oberbürgermeister waren bereits vor der Schalte Hoffnungen und auch konkrete Erwartungen für weitere Lockerungen geäußert worden. Dem Vernehmen nach hielten sich die Kommunalpolitiker aber mit allzu großer Kritik - etwa über die nur langsam fließenden Finanzhilfen des Bundes - an Merkel zurück. Auch konkrete Öffnungsschritte oder gar Termine forderte zunächst niemand. Quelle: dpa / cn  

Studie zeigt hohe Wirksamkeit von Corona-Präparat nach erster Impfung

Eine Studie in Israel bescheinigt dem Biontech/Pfizer-Impfstoff gegen Corona eine hohe Wirksamkeit bereits nach der ersten Impfung. Wie das Scheba-Krankenhaus nahe Tel Aviv mitteilte, gab es unter 7.214 Klinikmitarbeitern 15 bis 28 Tage nach der ersten Dosis 85 Prozent weniger symptomatische Infektionen. Die Zahl aller Infektionen, also auch der asymptomatischen, ging um 75 zurück. Die Ergebnisse wurden am Freitag im medizinischen Fachblatt „The Lancet“ publiziert.

„Dies stützt die Entscheidung der britischen Regierung, damit zu beginnen, ihre Bürger mit einer einzigen Dosis zu impfen“, sagte der stellvertretende Generaldirektor des Krankenhauses, Arnon Afek, laut Mitteilung. Großbritannien hatte entschieden, den Abstand zwischen der ersten und der für den vollen Immunschutz nötigen zweiten Impfdosis auf zwölf Wochen verlängert, um schneller mehr Menschen immunisieren zu können. Pfizer empfiehlt einen Abstand von drei bis vier Wochen. Frühere Analysen hatten dem Impfstoff eine hohe Wirksamkeit hinsichtlich der Verhinderung symptomatischer Infektionen eine Woche nach der zweiten Impfung bescheinigt. Einer jüngsten Erhebung der Krankenkasse Clalit zufolge betrug diese 94 Prozent.

Die Impfkampagne in Israel ist im Vergleich zu anderen Ländern sehr weit fortgeschritten. Das Land mit seinen 9,3 Millionen Einwohnern gilt als Vorreiter. Dort waren zuletzt eine Reihe von Untersuchungen mit bis zu Hunderttausenden Teilnehmern möglich, um klinische Tests des Pfizer-Impfstoffes zu überprüfen. Quelle: dpa / cn 

Bundesregierung setzt Impfstoff-Beauftragen ein

Die Bundesregierung setzt einen Sonderbeauftragten ein, um einen stärkeren Ausbau der Impfstoffproduktion in Deutschland zu unterstützen. Diese koordinierende Aufgabe soll der Chef der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Christoph Krupp, übernehmen, wie Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag in Berlin bestätigte. Angesiedelt werden solle die Funktion beim Wirtschaftsministerium. Zuerst berichtete das Magazin „Der Spiegel“ darüber. Demnach soll der neue Beauftragte vor allem Ansprechpartner für Hersteller sein und ihnen dabei helfen, ihre Produktion zu steigern. Quelle: dpa / cn  

Virus-Varianten: RKI rechnet mit mehr Corona-Ausbrüchen

Das Robert Koch-Institut rechnet in den kommenden Wochen mit mehr Corona-Ausbrüchen. „Wir stehen möglicherweise erneut an einem Wendepunkt. Der rückläufige Trend der letzten Wochen setzt sich offenbar nicht mehr fort“, sagte Präsident Lothar Wieler am Freitag. Die Fallzahlen stagnierten, in vielen Bundesländern sei ein Plateau entstanden. Doch das sei zu hoch. „Wir wissen noch nicht genau, ob die besorgniserregenden Varianten dabei eine Rolle spielen“, sagte Wieler. Der Anteil der Variante B 1.1.7. steige jedoch rasant an. Deshalb erwarte er in den kommenden Wochen mehr Ausbrüche. „Auch unter jüngeren Menschen. Es werden auch mehr junge Erwachsene, Jugendliche und auch Kinder erkranken.“

„Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Bekämpfung der Pandemie dadurch auch schwieriger wird“, sagte Wieler. Es werde schwieriger, das Ziel eines niedrigen Inzidenz-Niveaus zu erreichen. „Jede unbedachte Lockerung beschleunigt das Virus und wirft uns zurück. Dann stehen wir in ein paar Wochen genau wieder an dem Punkt, wo wir Weihnachten waren.“

Wieler appellierte erneut an die Bundesbürger, Kontakte auf das nötigste einschränken, sich möglichst draußen zu treffen, möglichst nicht zu verreisen sowie Masken über Mund und Nase zu tragen. „Auch im Büro, im Auto und in öffentlichen Verkehrsmitteln.“ Er riet dazu, Impfangebote anzunehmen. Alle Impfstoffe in Deutschland seien sicher, wirksam und sie schützten.

Das Virus habe eine Boost erhalten. „Es macht große Sprünge, und da dürfen wir nicht rückwärtsgehen.“ Alle Maßnahmen wirkten aber auch gegen neue Virus-Varianten. Deshalb gebe keinen Grund, sich entmutigen zu lassen. Quelle: dpa / cn 

Spahn rechnet mit Rückkehr zu regionalen Anti-Corona-Konzepten

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rechnet für die kommenden Wochen mit regional klar differenzierten Corona-Konzepten für mögliche Lockerungen oder notwendige Schutzauflagen. Bund und Länder seien in den vergangenen Monaten „eine Zeit lang im gemeinsamen Geleitzug“ durch die Pandemie gegangen, aber dies werde sich nun wieder weiter ausdifferenzieren, sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Dies sei nun auch für die Akzeptanz wichtig.

Spahn betonte, dass es bereits jetzt Landkreise gebe, in denen die Zahl der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche bei unter zehn liege, anderswo sei die Inzidenz dagegen bei mehr als 200. Aus diesem Grund hätten Bund und Länder kürzlich auch nicht genauer definiert, ob Lockerungen etwa für den Einzelhandel an eine landesweite oder gar bundesweite Inzidenz von unter 35 gekoppelt werde.

Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), betonte, dass die Pandemie von Anfang an lokal bekämpft wurde und dies auch so bleiben werde. Schon jetzt zeigten die Zahlen aus einigen Landkreisen, dass die Inzidenz 35 erreichbar sei.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sprach sich für «kluge Lösungen» aus, die sich sowohl an den lokalen Inzidenzwerten orientieren aber auch die Mobilität der Menschen einbeziehe, sowohl auf kommunaler Ebene als auch über Bundesländergrenzen hinaus. Quelle: dpa / cn  

Umfrage: Mehrheit für Impfpriorisierung bei Lehrern und Erziehern

Eine große Mehrheit der Deutschen hat sich dafür ausgesprochen, Lehrer und Erzieher bei den Corona-Impfungen zu bevorzugen. Das geht aus einer Umfrage der Meinungsforscher von YouGov Deutschland hervor. Demnach fänden es 36 Prozent der Befragten „angemessen“ und 37 Prozent „eher angemessen“, wenn Lehrer und Erzieher einen Vorzug erhielten. Lediglich 15 Prozent sprechen sich gegen eine Priorisierung aus – 6 Prozent halten einen möglichen Vorzug für „unangemessen“, 9 Prozent für „eher unangemessen“. 12 Prozent der Befragten machten keine Angabe.

Nach mehrwöchiger Schließung sollen in vielen Bundesländern ab kommender Woche Schulen und Kitas wieder schrittweise öffnen.

Nach der aktuellen Corona-Impfverordnung sind Erzieher und Lehrkräfte erst in der dritten Gruppe (erhöhte Priorität) an der Reihe. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Länder hatten das Gesundheitsministerium bei ihrer jüngsten Beratung gebeten, eine höhere Priorisierung von Grundschullehrern und Kita-Erziehern zu prüfen. Quelle: dpa / cn 


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