Corona-News des Tages: Meldungen vom 14. bis 17.04.2020
Freitag, den 17.04.2020
Maskenpflicht in Sachsen
Sachsen hat als erstes Bundesland für den öffentlichen Nahverkehr sowie für den Einzelhandel eine Maskenpflicht beschlossen. Die Regelung gelte von Montag an, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am heutigen Freitag nach einer Sitzung des Landeskabinetts in Dresden. Zur Abdeckung von Nase und Mund müsse es keine teure FFP2-Maske sein, es reiche auch ein einfaches Tuch oder ein Schal, betonte der Regierungschef. Quelle:dpa
Krankschreibungen setzen wieder eine ärztliche Untersuchung voraus
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat am heutigen Freitag in Berlin beschlossen, dass die befristete Ausnahmeregelung zur telefonischen Feststellung von Arbeitsunfähigkeit bei leichten Atemwegsbeschwerden am 19. April 2020 nicht verlängert wird. Damit gilt ab dem 20. April 2020 wieder, dass für die ärztliche Beurteilung, ob eine Versicherte oder ein Versicherter arbeitsunfähig ist und eine entsprechende Krankschreibung erhält, eine körperliche Untersuchung notwendig ist. Quelle: G-BA
Corona-Impfstoff-Prüfung in Deutschland startet bald
In Deutschland soll laut Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Kürze die erste klinische Prüfung eines Impfstoff-Kandidaten gegen das neue Coronavirus beginnen. Er sei sicher, dass daneben im Laufe des Jahres noch weitere Prüfungen hierzulande kämen, sagte PEI-Präsident Klaus Cichutek am Freitag in Berlin. Details zum Starttermin nannte er nicht. Bisher seien weltweit vier Kandidaten in ersten klinischen Prüfungen.
Cichutek zeigte sich generell optimistisch mit Blick auf Impfstoffe und Therapeutika gegen das Virus: Man träume nicht, sondern arbeite daran, „dass das Wirklichkeit wird“, konterte er die Aussage eines Virologen, wonach dies noch Träume seien. Gebraucht würden präventive Impfstoffe, die spezifisch gegen Sars-Cov-2 wirkten – das wäre dann ein „Gamechanger“, so Cichutek. Wegen des erwarteten hohen Bedarfs seien Impfstoffe mehrerer Hersteller nötig. Quelle: dpa/sn
Trotz Corona-Pandemie zum Arzt
Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat die Bürger aufgefordert, trotz Corona-Pandemie bei Krankheitssymptomen oder Schmerzen Arztpraxen aufzusuchen. „Es gibt tatsächlich eine Vielzahl von chronisch Erkrankten, die aktuell nicht in den Praxen erscheinen, obwohl sie das normalerweise tun würden“, sagte Reinhardt der „Rheinischen Post“ (Freitag). „Auch die Zahl der Schlaganfall- und Herzinfarktpatienten in den Kliniken ist gerade rückläufig.“ Es sei zu befürchten, dass diese Menschen Praxen und Kliniken aus Angst vor einer Coronavirus-Infektion meiden, sagte der Präsident der Bundesärztekammer. „Deshalb mein Rat: Bei starken Schmerzen oder Anzeichen auf schwere Erkrankungen, wie zum Beispiel Blinddarmentzündungen oder Schlaganfall- und Herzinfarktsymptome, bitte immer einen Arzt konsultieren.“ Quelle: dpa
RKI: Reproduktionsrate auf unter 1 gesunken
Die Ansteckungsrate mit dem neuartigen Coronavirus ist in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts gesunken. Laut der am gestrigen Donnerstagabend veröffentlichten RKI-Statistik steckt jeder Infizierte nunmehr weniger als einen weiteren Menschen an, die sogenannte Reproduktionsrate liegt bei 0,7. Das bedeutet, dass die Zahl der Neuerkrankungen leicht zurückgeht, wie das RKI berichtete. Anfang März lag die wichtige Kennziffer noch bei drei, am 8. April bei 1,3 – jeweils mit einer gewissen Schwankungsbreite. Die Kennzahl gibt an, wie viele Menschen eine erkrankte Person im Durchschnitt infiziert. Quelle: dpa
Rauchen und schwerer Corona-Verlauf – gibt es einen Zusammenhang?
Dass ein Zusammenhang zwischen Rauchen und einem schweren Verlauf der Lungenkrankheit COVID-19 besteht, darauf deuten bereits mehrere Studien hin. Nun liefert eine aktuell erschienene Arbeit eine mögliche Begründung: Die Forscher fanden bei Rauchern und COPD-Patienten eine „signifikant erhöhte“ Expression des ACE2-Rezeptors – ein Rezeptor, über den SARS CoV-2 in die Zellen des Lungenepithels gelangt. Experten und Politiker fordern nun, Rauchern in Deutschland die Tabakentwöhnung zu finanzieren. Quelle: daz.online/vb
Allergiker haben kein erhöhtes Corona-Risiko!
Pollen-Allergiker sind in der Corona-Pandemie nach Expertenangaben nicht stärker gefährdet als andere Menschen. „Die Reaktion auf Pollen führt zu einer Überreaktion des Immunsystems, das Immunsystem ist nicht geschwächt“, erklärte Berthold Jany, ehemaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin. Bisher zeigten vor allem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, etwa durch Vorerkrankungen, schwere Verläufe der Covid-19-Krankheit.
In der derzeitigen Blütezeit bestehe demnach kein erhöhtes Risiko für Menschen mit Allergien oder Überempfindlichkeitsreaktionen, sich mit dem Sars-CoV-2-Erreger anzustecken. Auch im Falle einer Ansteckung müssten Allergiker nicht mit mehr starken Symptomen rechnen als Menschen ohne Allergien. Jany riet Betroffenen ihre Medikamente weiterhin wie gewohnt einzunehmen und Kortison- und Asthmasprays nicht abzusetzen. Quelle:dpa
Shell-Lehrlinge produzieren Desinfektionsmittel für Apotheke
Für die Azubis der Shell Rheinland Raffinerie hat sich kurzfristig der Lehrplan geändert: Im Ausbildungszentrum produzieren sie nun Hände-Desinfektionsmittel. Dies geht an die Wesselinger Klinikversorgungsapotheke „Kronen-Apotheke Marxen“. Bei der Beschaffung der Rohstoffe unterstützt die Berufsfeuerwehr Köln. Quelle:daz.online/ms