Corona-News des Tages: Meldungen vom 14. bis 17.04.2020
Donnerstag, den 16.04.2020
Freie Fahrt für Apotheken- und anderes Gesundheitspersonal
In den vergangenen Wochen haben einige Anbieter bereits angekündigt, Angestellten aus dem Gesundheitswesen kostenfreie Services zur Verfügung zu stellen. Auch das amerikanische Unternehmen Uber weitet seine Unterstützung nun aus. Insgesamt 20.000 Freifahrten sollen zur Verfügung stehen.
Das Angebot startete heute zuerst in München und soll anschließend auf Berlin, Frankfurt am Main, Köln und Düsseldorf ausgeweitet werden. Für registrierte Nutzer seien pro Person fünf Fahrten kostenfrei (bis zu 20 Euro pro Fahrt).
Wheesy – ein Car-Sharing-Angebot ähnlich wie etwa Car2Go oder DriveNow – bietet seit April 120 Freiminuten im Monat für „Alltagshelden“ an. Neben Beschäftigten des Gesundheitswesens fallen unter den Begriff auch Mitarbeiter des Lebensmitteleinzelhandels oder der öffentlichen Sicherheit (Feuerwehr, Ordnungsamt, Polizei, Katastrophenschutz), aber auch alle die, die für Menschen einkaufen, die zur Risikogruppe zählen. Quelle: daz.online/st
Neue, verbindliche Standards für den Arbeitsplatz
Bundesweit sollen künftig einheitliche Regeln zum Schutz gegen das neuartige Coronavirus am Arbeitsplatz greifen. Das Bundeskabinett beschloss dafür verbindliche Standards, wie Arbeitsminister Hubertus Heil am heutigen Donnerstag in Berlin mitteilte. Es handele sich um verbindliche Regeln, deren Einhaltung auch stichprobenartig kontrolliert werde.
Konkret wird unter anderem grundsätzlich vorgegeben, dass ein Abstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Menschen auch bei der Arbeit einzuhalten ist – und zwar in Gebäuden, im Freien und in Fahrzeugen. Dafür müssten Absperrungen, Markierungen oder Zugangsregelungen umgesetzt werden. Wo dies nicht möglich ist, seien alternativ etwa Trennwände zu installieren. Ist auch das nicht machbar, sollen die Arbeitgeber Nase-Mund-Bedeckungen für die Beschäftigten und auch für Kunden und Dienstleister zur Verfügung stellen.
Abläufe sollen so organisiert werden, dass Beschäftigte möglichst wenig direkten Kontakt zueinander haben. Dies gelte etwa für Pausen, Schichtwechsel oder Anwesenheiten im Büro. Für Beschäftigte gelte der Grundsatz: „Niemals krank zur Arbeit“, sagte Heil. Wer Symptome wie leichtes Fieber habe, solle den Arbeitsplatz verlassen oder zu Hause bleiben, bis der Verdacht ärztlich aufgeklärt ist. Quelle: dpa/sn
TÜV SÜD bietet besonderen Service für Alltagshelden
Um sich bei medizinischem und Pflegepersonal, Polizei, Rettungskräften, Apothekenpersonal und vielen anderen für ihren Einsatz in der Corona-Krise zu bedanken, hat sich der TÜV SÜD ein besonderes Angebot ausgedacht: „Allen, die sich gerade besonders für unsere Gesellschaft einsetzen, wollen wir DANKE sagen und damit auch einen kleinen Beitrag zur Bewältigung der Situation leisten“, sagt Patrick Fruth, Leiter der Division Mobility bei TÜV SÜD. „Deshalb holen wir die Autos jetzt für die HU ab und bringen sie schnellstmöglich wieder zurück. Die durchgeführte HU sorgt für die sichere Mobilität unserer Alltagshelden.“
Angehörige der systemrelevanten Berufe, die derzeit mit einer blauen Plakette unterwegs sind und deren Fälligkeit in den ersten Monaten liegt, können sich bei Interesse online oder telefonisch (0800-8888 090) für die Aktion anmelden. Der Hol- und Bringservice wird kostenlos bundesweit bei teilnehmenden Partnern angeboten, es fallen lediglich die aktuellen HU-Entgelte an.
Apotheker wegen ausbleibender Masken von Landesregierungen enttäuscht
Immer mehr Experten erklären, dass das Tragen von Atemschutzmasken bei der Eindämmung des Coronavirus helfen kann. Inzwischen wird sogar über eine Maskenpflicht diskutiert. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte versprochen, Schutzmasken zu beschaffen, um diese an das Gesundheitspersonal zu verteilen. Die ersten Lieferungen des Bundes und der Länder sind nun auch bei Ärzten und in Kliniken eingetroffen. Die Apotheker hingegen wurden zunächst ausgeklammert. Die Apothekerkammern reagieren mit zunehmendem Unverständnis darauf. Quelle: daz.online/br
Bayer plant Unterstützung bei der Impfstoffherstellung
Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer will nach der Zulassung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus bei der Produktion des Mittels aushelfen. Zurzeit halte das Unternehmen schon Kapazitäten vor, um diese bei Bedarf teilweise umwidmen zu können, sagte Unternehmenschef Werner Baumann in einem am heutigen Donnerstag veröffentlichten Podcast mit dem Journalisten Gabor Steingart. Baumann rechnet demnach für Anfang oder Mitte 2021 mit der Zulassung eines Impfstoffs. Zurzeit stellt Bayer keine Impfstoffe her, die Produktion müsste erst wieder hochgefahren werden. Quelle: dpa/sn
Hanau erlässt Maskenpflicht in Läden und ÖPNV
Nach den angekündigten schrittweisen Öffnungen im Einzelhandel ab kommender Woche hat die Stadt Hanau wegen der Corona-Infektionsgefahr für das Betreten der Geschäfte eine Maskenpflicht angeordnet. „Die dringende Empfehlung der Bundes- und Landesregierung, sich mit einem Mund-Nasen-Schutz verantwortungsbewusst und rücksichtsvoll in der Öffentlichkeit zu verhalten, haben wir dahingehend erweitert, dass ab Montag in Hanau jeder, der ein Ladengeschäft betritt, eine solche Behelfs- oder Alltagsmaske tragen muss“, teilte Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) mit. Diese Maskenpflicht solle auch im Öffentlichen Personennahverkehr gelten.
Bisher geschlossene Läden mit einer Verkaufsfläche bis 800 Quadratmeter dürfen nach einer Ankündigung der Landesregierung vom Mittwoch in Hessen wieder aufmachen. Unabhängig von der Ladengröße gilt dies auch für Kfz-Händler, Fahrradhändler und Buchhandlungen. Regierungschef Volker Bouffier (CDU) geht davon aus, dass dies im Laufe der kommenden Woche so weit sein wird. Quelle: dpa/sn
BMG veröffentlicht Bestellrichtlinien für zentral beschaffte Arzneimittel
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hatte bereits Ende März angekündigt, eine zentrale Beschaffung und Verteilung möglicher COVID-19-Wirkstoffe einzuleiten. Aus einem Brief des BMG an die ABDA gehen nun weitere Details hervor, wie die Versorgung mit den Therapeutika demnächst ablaufen soll:
- Behandelnder Klinikarzt trifft klinisch-therapeutische Entscheidung.
- Entscheidung, ob die Einbindung in eine klinische Prüfung möglich ist oder ob ein individueller Heilversuch durchgeführt wird.
- Sorgfältige Aufklärung des Patienten über bekannte oder vermutete Nebenwirkungen mit Hinweis auf noch unbekannte Risiken und Möglichkeiten unerwünschter Wirkungen mit schriftlicher Dokumentation.
- Ausgewähltes Medikament wird über die der Klinik zugehörige Krankenhausapotheke bzw. krankenhausversorgende Apotheke mit einem vorgegebenen Bestellformular angefordert.
- Präparat wird bei der nächstgelegenen vom BMG beauftragten Krankenhausapotheke angefordert. Die Abgabe ist in der entsprechenden Krankenhausapotheke zu dokumentieren.
- Die behandelnde Station erhält das Medikament von ihrer zuständigen Apotheke. Quelle: daz.online/st
Analyse lobt Deutschlands Anti-Corona-Maßnahmen
Deutschland schützt seine Bürgerinnen und Bürger am besten vor Covid-19 und seinen Folgen. Dies zeigt eine Datenanalyse der EU-Länder des Londoner Thinktanks Deep Knowledge Group (DKG). Weltweit liegt nur Israel vor Deutschland. Für die deutsche Wirtschaft könnte dies Vorteile haben. Quelle: dpa/bro
Kleinere Geschäfte dürfen öffnen, Schulen bleiben zu
Nach Fortschritten in der Bekämpfung des Coronavirus dürfen kleine Geschäfte in Deutschland wieder öffnen. Die Schulen bleiben dagegen für die meisten erst einmal dicht. Nur für einige Jahrgänge gibt es ab dem 4. Mai wieder Unterricht. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder verständigten sich am gestrigen Mittwoch außerdem darauf, dass die wegen der Pandemie verhängten Kontaktbeschränkungen bis mindestens zum 3. Mai verlängert werden. Zum besseren Schutz werde zudem beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr das Tragen von sogenannten Alltagsmasken empfohlen. Quelle: dpa/bro