Meldungen vom 13. bis 17.09.2021
Montag, 13.09.2021
Drittimpfungen gegen Corona starten in Frankreich
Frankreich hat mit den Auffrischimpfungen gegen das Coronavirus begonnen. Seit Montag können sich besonders gefährdete Menschen mit einer dritten Impfung gegen das Virus schützen lassen. Wie Premierminister Jean Castex in Clamart bei Paris sagte, gelte das Angebot derzeit für Menschen in Altersheimen, mit Vorerkrankungen und über 65 Jahren. Betroffene seien demnach mehrere Millionen Menschen. Die 600.000 Bewohner der Altenheime sollten innerhalb der kommenden fünf Wochen ihre dritte Impfdosis erhalten. dpa / vs
Impfaktionswoche soll Kampf gegen Corona-Pandemie voranbringen
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie soll ab Montag eine bundesweite Impfaktionswoche mit dem Motto #HierWirdGeimpft neue Fortschritte bringen. Jeder Bürger kann sich dann an zahlreichen Stellen ohne Termin und kostenfrei gegen Corona impfen lassen. Neben den dauerhaften Impfmöglichkeiten etwa in den Impfzentren sollen zahlreiche temporäre Angebote, zum Beispiel in Bibliotheken oder Einkaufszentren, die Impfquote nach oben treiben.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) rief die Bürger am Sonntag auf, die Angebote zu nutzen. „Nie war es einfacher, eine Impfung zu bekommen. Nie ging es schneller“, sagte sie. Impfangebote werde es auch bei Freiwilligen Feuerwehren, in der Straßenbahn, am Rand von Fußballfeldern und in Moscheen geben. Die Impfaktionswoche dauert bis zum 19. September. dpa / vs
Begeisterung für Auffrischungsimpfungen gering
Das Interesse der Menschen an einer dritten Corona-Impfung ist derzeit nach Ansicht des Vorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung gering. „Die Zahlen zeigen, dass derzeit weder besonders viele Ärzte bei den Auffrischimpfungen mitmachen noch in der Bevölkerung der Bedarf nach einer weiteren Dosis groß ist“, sagte Andreas Gassen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Freitag haben sich bislang etwas mehr als 162.000 Menschen in Deutschland eine sogenannte Booster-Impfung verabreichen lassen. Diese werden in mehreren Bundesländern bereits für bestimmte Menschen angeboten, deren zweite Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt.
Dass diese Angebote bisher zögerlich angenommen werden, sieht Gassen in der derzeit fehlenden Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) begründet. „Die Bevölkerung hat mittlerweile zu Recht gelernt, beim Impfen nicht auf Politiker, sondern eher auf Mediziner zu hören“, sagte Gassen. Auch die Ärzte seien von dem erneuten Vorpreschen der Politik und der lückenhaften Datenlage verunsichert. dpa / vs
Merkel zum Start der Impfaktionswoche: „Lassen Sie sich impfen“
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Bürger in Deutschland zum Start einer bundesweiten Impfaktionswoche aufgerufen, die Angebote für Corona-Impfungen zu nutzen. „Nie war es einfacher, eine Impfung zu bekommen. Nie ging es schneller“, sagte sie vor dem Start der Aktion an diesem Montag. Impfangebote werde es etwa bei den Freiwilligen Feuerwehren, in der Straßenbahn, am Rand von Fußballfeldern und in Moscheen geben. Jeder könne sich dann ohne Termin und kostenfrei impfen lassen. „Ich bitte Sie daher: schützen Sie sich selbst und andere. Lassen Sie sich impfen“, appelliert die Bundeskanzlerin. Die Impfaktionswoche dauert bis zum 19. September.
Leider steige die Zahl der Neuinfektionen wieder, warnte Merkel in einem am Sonntag veröffentlichten Video-Podcast. Die große Mehrheit der Patienten, die im Krankenhaus oder auf der Intensivstation behandelt würden, seien ungeimpft. Um gut durch Herbst und Winter zu kommen, „müssen wir daher noch mehr Menschen überzeugen, sich impfen zu lassen“. Vier Millionen Menschen in Deutschland seien an dem Virus erkrankt und über 90.000 Menschen daran gestorben. Die Kanzlerin sprach von „Zahlen, die für enormes Leid und tiefe Trauer stehen“. Hinzu komme, dass viele Bürger an den Spätfolgen der Erkrankung leiden würden. dpa / vs
Daten für Kinder-Impfung bis Ende September
Den Biontech-Gründern Ugur Sahin und Özlem Türeci zufolge sollen die Daten für eine Impfung von Fünf- bis Elfjährigen mit dem Corona-Impfstoff des Unternehmens bis Ende September vorliegen. Die Dosis für diese Altersgruppe werde bei zehn Mikrogramm liegen, einem Drittel der Dosis bei Erwachsenen, sagte Türeci. Die Daten für die noch jüngeren Kinder lägen gegen Ende des Jahres vor. „Da werden wir mit der Dosis noch mal runtergehen können.“
Biontech hatte am Freitag angekündigt, in den kommenden Wochen die Zulassung seines Corona-Impfstoffs für Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren beantragen zu wollen. Die Studienergebnisse liegen demnach bereits vor und müssen nur noch für die Zulassungsbehörden aufbereitet werden. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (Ema) hatte mitgeteilt, sie könne noch keinen Zeitrahmen für eine mögliche Zulassung nennen. Die Produktion wird vom Unternehmen bereits vorbereitet.
Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin hatte betont, dass von der Impfung vor allem besonders gefährdete Kinder profitieren würden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) werde nach einer Zulassung womöglich wie bei den 12- bis 17-Jährigen erst einmal für diese Gruppe entscheiden, sagte Jörg Dötsch der Deutschen Presse-Agentur. Es gelte, das Risiko auch für eventuell noch unerwartete Nebenwirkungen gegen den Nutzen des Impfschutzes abzuwägen. dpa / vs