Meldungen vom 11. bis 15.10.2021
Mittwoch, 13.10.2021
Buchungsplattform für Testangebote öffnet sich für Apotheken
Mit der Buchungsplattform www.testbuchen.de sollen künftig freie Testkapazitäten in Apotheken und Testzentren sichtbar gemacht werden können. An das Portal, das bereits seit März 2021 zur Verfügung steht, konnten sich bisher lediglich No-Q-Kunden anschließen. Nun soll das Angebot für alle interessierten Teststandorte zur Verfügung stehen. Begleitet werden soll diese Änderung der Nutzungsmöglichkeit von einer Informationskampagne in Radio und sozialen Netzwerken.
Auf der digitalen Karte werden über 1.500 Apotheken und Teststellen gelistet, die Corona-Tests anbieten. So sollen, nach Informtionen des Anbieters, Interessierte „schnell und unkompliziert“ Teststellen in ganz Deutschland finden und Tests buchen können.
Die Plattform wird von Vertical-Life betrieben, zu dem bereits die Software No-Q sowie die Immune-ID gehören.
Rote-Hand-Brief zu Janssen-Impfung:
In einem Rote-Hand-Brief informiert Janssen-Cilag aktuell über das Risiko für Immunthrombozytopenien und venöse Thromboembolien nach einer Impfung mit „COVID-19 Vaccine Janssen“.
Bei Personen die bereits in der Vorgeschichte unter einer Immunthrombozytopenie litten, soll vor der Impfung das Risiko für eine Entwicklung niedriger Thrombozytenwerte bedacht und nach der Impfung die Blutplättchen überwacht werden. Außerdem sollten Geimpfte sofort einen Arzt aufsuchen, wenn einige Tage nach der Impfung spontane Blutungen und/oder Blutergüsse außerhalb des Verabreichungsortes der Impfung entdecken werden.
Bezüglich venöser Thromboembolien rät der Hersteller geimpften Personen bei Kurzatmigkeit, Brustkorbschmerzen, Beinschmerzen, Beinschwellung oder anhaltenden Bauchschmerzen nach Impfung sofort einen Arzt aufzusuchen. Bei Personen mit erhöhtem Risiko für Thromboembolien solle dieses künftig vor der Impfung berücksichtigt werden.
Mehr zum Rote-Hand-Brief lesen Sie auf DAZ.online
Studie: COVID-19-Erkrankte können telemedizinisch betreut werden
Ein Team der Technischen Universität München (TUM) hat mit einer Studie nachgewiesen, dass COVID-19-Patienten von Beginn der häuslichen Isolation bis zur Genesung (oder bis zur Einweisung in die Klinik) gefahrlos telemedizinisch betreut werden können. Dies teilte die TUM in einer Pressemitteilung mit.
Georg Schmidt und sein Team betreuten über 150 Patienten mit Risikofaktoren für einen schweren Verlauf telemedizinisch mit einem Ohrsensor, der ähnlich wie ein Hörgerät im Gehörgang getragen wird. Dieser erfasste alle 15 Minuten alle wichtigen Werte wie Temperatur, Herzschlag, Atmung und Sauerstoffsättigung und übermittelte sie an das Telemedizinische Zentrum des Klinikums rechts der Isar. Dort beobachtete das Team permanent alle eingehenden Werte. Zusätzlich wurde jeder Teilnehmer mindestens einmal am Tag angerufen und nach seinem Befinden befragt. Bei einer Verschlechterung der Werte, wurde der Patient angerufen und ein Arzt traf dann die Entscheidung, ob eine Einweisung in eine Klinik nötig ist oder nicht.
Ungefähr jeder achte Teilnehmer musste im Verlauf der Studie eingewiesen werden. Die Mehrzahl dieser Patienten gab später an, dass sie selber zu dem Zeitpunkt noch gar nicht gemerkt hatten, wie schlecht es ihnen ging.
Die Studie zeige, so die TUM, dass COVID-19-Risikopatienten effektiv telemedizinisch überwacht und damit bei zukünftigen Infektionswellen unter Umständen Ressourcen eingespart werden können. Selbst die Patienten seien höchst zufrieden und hätten sich durch die kontinuierliche Überwachung insgesamt deutlich sicherer gefühlt, teilte die TUM mit. Quelle: PM TUM / mia
Kaum geimpfte Corona-Patienten ohne Vorerkrankung
Auf den Corona-Intensivstationen in Deutschland gibt es nach Angaben von Medizinern fast keine gegen COVID-19 geimpften Patienten ohne Vorerkrankung. „Die allermeisten seien gar nicht oder nicht vollständig geimpft“, sagte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi). Die geimpfte Minderheit bestehe zu großen Teilen aus älteren Patienten, deren zweite Impfung schon weit zurückliege. „Diese Menschen leiden in aller Regel zudem unter schweren chronischen Krankheiten.“
Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums war ungefähr jeder zehnte der Patienten, die im August und September wegen Corona auf Intensivstationen behandelt wurden, vollständig geimpft. Das geht aus einer Ende September übermittelten Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht hervor, die am Dienstag bekanntgeworden war.
Die Kapazitäten für freie Betten auf den Intensivstationen bezeichnete der Divi-Präsident als aktuell relativ stabil. „Im Moment sind wir in einer Plateau-Phase, wir stagnieren bei etwa 1.300 COVID-Intensivpatienten. Die Lage ist unter Kontrolle“, sagte Marx. Von einer Entspannung könne aber keine Rede sein. Weiterhin sei COVID-19 für die Intensivmedizin eine große Belastung. Quelle: dpa/mia
Diskussion um Unsicherheit bei Impfquote
In der Debatte um die Unsicherheit bei der Impfquote in Deutschland hat der Virologe Christian Drosten das Robert Koch-Institut (RKI) in Schutz genommen. Die einseitige Schuldzuweisung ans RKI und Lothar Wieler halte er so nicht für gerechtfertigt, sagte der Experte im Podcast „Coronavirus-Update“. Das Thema sei auch nicht neu, das RKI weise schon länger auf die Problematik hin.
Letztlich sei die öffentliche Aufregung um die Diskrepanz „komplett umsonst“, sagte Drosten. Die Situation habe sich nicht geändert. Rechnen müsse man mit der Impfquote der Gesamtbevölkerung (und nicht der Erwachsenen): Dabei sei der Unterschied zwischen dem Meldesystem und einer RKI-Begleituntersuchung gering und für die Bewertung der Gesamtsituation „irrelevant“. Die Begleitstudie, eine Umfrage, weise auch einige Einschränkungen auf. Quelle: dpa/mia