Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Corona-News des Tages: Meldungen vom 11. bis 15.05.2020

3D-Animation in Blau und Rot eines Coronavirus
Bild: artegorov3@gmail / AdobeStock

Donnerstag, den 14.05.2020

Apotheken in Nordrhein starten gemeinsames Botendienst-Portal

Schnell, bequem und zuverlässig: Die Apotheken in Nordrhein wollen mit ihren Botendiensten dem Versandhandel das Wasser abgraben. Zu diesem Zweck haben die Apothekerverbände Aachen und Linker Niederrhein ein neues Portal geschaffen, auf dem Kunden sich einen Überblick über die entsprechenden Angebote der registrierten Vor-Ort-Apotheken verschaffen können. Unter www.der-arzneimittelbote.de können Kunden zum Beispiel ihre Postleitzahl eingeben und bekommen dann eine Liste aller Apotheken in diesem Gebiet, die sich der Initiative angeschlossen haben, sowie Informationen darüber, welche Zahlungsarten sie anbieten und ob eine Vorbestellung möglich ist. Die Bestellung erfolgt auf der Seite der ausgewählten Apotheke. Quelle: daz.online/crm 

Bundestag macht Weg frei für mehr Corona-Tests

Der Bundestag hat am heutigen Donnerstag das 2. Bevölkerungsschutzgesetz verabschiedet. Seitens der Opposition hagelte es Kritik – wenngleich Grüne und Linke auch gute Ansätze darin sehen. Unter anderem ist vorgesehen, die Tests auf SARS-CoV-2 auszuweiten. Dass die GKV für die Kosten aufkommen soll, verteidigten die Rednerinnen von Union und SPD. Sie versprachen, dass deshalb im Herbst über einen Bundeszuschuss gesprochen werden soll. Beschlossen ist nun auch: Wenn es nötig wird, kann das Pharmaziestudium in der Pandemie flexibilisiert werden. Quelle: daz.online/ks 

G-BA verlängert telefonische Krankschreibung zum letzten Mal

Nach einem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA)vom heutigen Donnerstag wird die befristete Sonderregelung zur telefonischen Krankschreibung letztmalig bis einschließlich 31. Mai 2020 verlängert. Ab dem 1. Juni 2020 ist dann wieder eine körperliche Untersuchung des Patienten durch den Arzt notwendig. Quelle: G-BA/sn 

Weitere mögliche Ansatzpunkte gegen COVID-19 entdeckt

Frankfurter Forscher haben mögliche Ansatzpunkte für Medikamente gegen COVID-19 identifiziert. Die Erkenntnisse wurden am Donnerstag im Fachmagazin „Nature“ publiziert. Basis waren Abstriche zweier infizierter Rückkehrer aus Wuhan, die im Februar am Frankfurter Flughafen gelandet waren.

Biochemiker und Virologen der Goethe-Universität und des Universitätsklinikums hatten damit ein Zellkultur-Modell geschaffen und daran eine Reihe von Wirkstoffen getestet. Einige hatten nach Angaben der Forscher die Vermehrung des Virus im Labor verlangsamt oder gestoppt.

Zu den Wirkstoffen, die in der Frankfurter Zellkultur die Virusvermehrung bremsten, zählten unter anderem 2-Deoxy-D-Glukose und Ribavirin, das gegen Hepatitis C eingesetzt wird. Es gebe aber auch „weitere potenziell interessante Kandidaten“. Ob die Mittel tatsächlich helfen können, werden aber erst klinische Studien zeigen. Quelle: dpa/sn 

Klinikum Stuttgart startet Studie zur Verbreitung des Corona-Virus 

Nach wie vor ist das Ausmaß der SARS-CoV-2 -Durchseuchung in der Bevölkerung unklar. Daher beginnen immer mehr Städte mit stichprobenartigen Untersuchungen. Im Rahmen der CoKoS-Studie sollen nun die Verbreitung von SARS-CoV-2 und die damit verbundenen gesundheitlichen Folgen in der baden-württembergischen Landeshauptstadt untersucht werden. Dazu werden die Blutproben von mindestens 1000 Stuttgarter Einwohnern analysiert und zusätzlich 400 bereits positiv auf SARS-CoV-2 getestete Personen auf Antikörper untersucht – Letzteres, um festzustellen, in welcher zeitlichen Abfolge eine entsprechende Antikörper-Antwort einsetzt. Die Studie wird vom Klinikum Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Tübingen und dem Gesundheitsamt Stuttgart durchgeführt.

„Die Häufigkeit des Vorkommens von Antikörpern und die Ausbreitungsrate des Virus zu kennen, ist dringend nötig für die weitere Steuerung der Pandemie“, sagt Prof. Jan Steffen Jürgensen, Medizinischer Vorstand im Klinikum Stuttgart. Das Universitätsklinikum Tübingen will zudem bei der CoKoS-Studie mit Hilfe von Fragebögen Daten zu psychisch-mentalen Folgen der Pandemie erheben. Die Ergebnisse sollen in zielgerichtete Unterstützungsangebote für vulnerable Bevölkerungsgruppen einfließen. Quelle: Klinikum Stuttgart / sn 

Neuer Therapieansatz: Antikörper sollen SARS-CoV-2 neutralisieren

Gleich mehrere Forschergruppen berichteten in den letzten Tagen über einen neuen Ansatz zur Therapie einer COVID-19-Erkrankung: Monoklonale Antikörper sollen in der Akutphase der Erkrankung das neue Coronavirus SARS-CoV-2 neutralisieren und so verhindern, dass dieses in menschliche Zellen gelangt. Damit würde die Verbreitung des Erregers im Körper unterbunden.

Die Entwicklung der Antikörper basiert auf Forschungsarbeiten aus der Zeit der ersten SARS-Epidemien 2002/2003, bei denen rund 50 Antikörper auf ihre Fähigkeit zur Neutralisation von SARS-Viren hin untersucht wurden. Weitere Forschungsarbeiten beschäftigen sich mit Antikörpern, die aus Blutproben von schwer erkrankten COVID-19-Patienten isoliert wurden. Auf diesen Wegen wurden mehrere Antikörper identifiziert, die – zumindest in Zellversuchen – in der Lage waren das neue Coronavirus effektiv zu neutralisieren.

Bislang befindet sich der Einsatz von SARS-CoV-2-Antikörpern aber erst in der präklinischen Entwicklung. Sollten die Sicherheitsprüfungen positiv ausfallen, könnten im Herbst klinische Studien beginnen. Quelle: daz.online/pj/sn 

Sanofi: Impfstoff soll für alle verfügbar sein

Der französische Pharmagigant Sanofi hat versichert, einen künftigen Impfstoff gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 allen anzubieten. Es sei klar, dass der Impfstoff für alle zugänglich sein werde, betonte der Frankreich-Chef von Sanofi, Olivier Bogillot, am Donnerstag im Fernsehsender BFMTV. Dass die USA nach einer Entwicklung eines Impfstoffes Vorrang bei der Lieferung bekommen könnten, bestätigte er nicht. Zuvor hatten Aussagen des Sanofi-Generaldirektors Paul Hudson für Aufsehen gesorgt.

In einem Interview habe Hudson deutlich gemacht, dass die USA bei dem Impfstoff Vorrang hätten, berichtete die US-Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch auf ihrer Internetseite. Die USA hätten als erste die Forschung unterstützt. Die US-Regierung habe „das Recht für die größte Vorausbestellung“, zitierte die Agentur den Sanofi-Chef. Quelle: dpa/sn 

Anstieg von versehentlich verschluckten Desinfektionsmitteln registriert

Im März und April erreichten das Giftinformationszentrum in Erfurt 51 Anrufe wegen versehentlich getrunkener Desinfektionsmittel und damit rund 20 mehr als in den beiden Vorjahresmonaten. Zumeist betreffe es Kinder, die Hände-Desinfektionsmittel schluckten. Es gebe aber auch Erwachsene, die versehentlich in Wasserflaschen umgefüllte Desinfektionsmittel trinken, erklärte die kommissarische Leiterin des Giftnotrufs, Dagmar Prasa, der Deutschen Presse-Agentur. Diese Mittel reizten den Magen-Darm-Trakt und könnten zu Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall führen. Gefährlicher seien Konzentrate von Haushalts-Desinfektionsmitteln, die auch ätzende Substanzen enthalten.

„Die Kinder trinken meistens nur einen Schluck, dann brennt es im Mund“, sagte Prasa. Die Experten vom Giftnotruf raten dann mit einem Glas Wasser oder Tee nachzuspülen, um die Mittel zu verdünnen. „Da auch der Blutzucker absacken kann, sollte noch etwas Süßes gegeben werden.“ Wichtig sei zudem, die Kinder aufmerksam zu beobachten und bei Symptomen wie Torkeln den Rettungsdienst zu rufen. Kleinkinder reagierten empfindlicher auf Alkohol als Erwachsene.

Zur Achtsamkeit mahnte Prasa außerdem bei Handgel, das in kleinen Fläschchen mit Aufhänger am Kinderwagen angebracht werden kann. „Wenn die Kinder sitzen, können sie da leicht heran kommen.“


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