Meldungen vom 11. bis 14.04.2022
Donnerstag, 14.04.2022
Studie zu Booster-Impfung bei Kindern
Eine Booster-Impfung mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer sorgt einer Studie zufolge bei Kindern zwischen fünf und elf Jahren für einen signifikanten Schutz gegen die Corona-Variante Omikron. Die Blutanalyse zeigte einen 36-fachen Anstieg der Omikron-Antikörper, wie die Firmen mitteilten. Die Pharmafirmen planen daher, in den kommenden Tagen eine Notfallzulassung für eine dritte Impfdosis für die Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen zu beantragen. Weitere Anträge bei globalen Zulassungsbehörden, einschließlich der Europäischen Arzneimittelagentur, sollen folgen. dpa / vs
Großbritannien: grünes Licht für Corona-Impfstoff von Valneva
Großbritannien hat als erstes Land dem Corona-Impfstoff des französischen Pharmakonzerns Valneva grünes Licht erteilt. Die zuständige Aufsichtsbehörde MHRA genehmigte am Donnerstag die Anwendung für Menschen im Alter zwischen 18 und 50 Jahren. Zwischen den beiden Impfungen müssen mindestens vier Wochen liegen.
Damit sind nun in Großbritannien insgesamt sechs Impfstoffe gegen das Coronavirus zugelassen. MHRA-Chefin June Raine sagte einer Mitteilung zufolge, die Zustimmung sei nach strenger Überprüfung von Sicherheit, Qualität und Wirksamkeit des Impfstoffs getroffen worden. dpa / vs
Luca-App als Bezahl-App: Investoren steigen ein
Die Macher der Luca-App haben in einer Finanzierungsrunde 30 Millionen Euro eingesammelt, um die Anwendung zum Eindämmen der Corona-Pandemie in eine Bezahl-App für die Gastronomie und den Kultur-Betrieb umzubauen. Zu den Risikokaptitalgebern für die Berliner Culture4Life GmbH gehören die Unternehmen Target Global, The Delta und embedded/capital, teilte die Betreibergesellschaft am Donnerstag in Berlin mit.
Die Luca-App war im Jahr 2020 gestartet worden, um die in den meisten Infektionsschutzverordnungen vorgeschriebene Erfassung der Kontaktdaten von Restaurantgästen und Event-Besuchern möglichst datenschutzfreundlich und effizient zu erledigen.
An dem Luca-System hatte sich allerdings immer wieder heftige Kritik entzündet. Die Luca-Skeptiker störten sich vor allem am Konzept einer zentralen Datenspeicherung. Kritiker wie der Chaos Computer Club warnten vor einem Missbrauch der Datenbestände, die über das Luca-System eingesammelt werden. Das von Kritikern bemängelte Luca-Verschlüsselungssystem hielt zwar Angriffen stand, die Luca-Macher konnten aber nicht verhindern, dass in einem Fall die Polizei in Mainz die Daten von Gästen widerrechtlich über das Gesundheitsamt abfragen ließ, um eine mögliche Straftat aufzuklären. dpa / vs
Angebot von Corona-Impfstoffen übersteigt Nachfrage
Weltweit stehen nach Angaben des Pharmaverbandes IFPMA heute mehr Corona-Impfdosen zur Verfügung als verabreicht werden können. „Das Impfstoff-Angebot übersteigt zurzeit die Nachfrage“, sagte IFPMA-Generaldirektor Thomas Cueni. Es seien seit Beginn der Produktion gegen Ende 2020 rund 13,7 Milliarden Impfdosen hergestellt und rund elf Milliarden verabreicht worden.
Insgesamt könnten in diesem Jahr knapp acht Milliarden Impfdosen hergestellt werden, sagte Cueni. Dennoch würden nicht alle Menschen, die es brauchten, geimpft. Das liege nicht – wie noch bis Spätsommer 2021 – am Impfdosenmangel, sondern daran, dass die Impfprogramme in manchen Ländern nicht in vollem Umfang angelaufen seien. Das müsse bei möglichen neuen Pandemien besser organisiert werden.
Cueni und die Chefs der Pharmafirmen Pfizer, Albert Bourla, Roche Pharmaceuticals, Bill Anderson und Eli Lilly, David A. Ricks kritisierten anhaltende Forderungen, Patente auf COVID-19-Impfstoffe oder -Medikamente auszusetzen. Nur durch den Patentschutz seien über Jahre die Investitionen möglich gewesen, die dann zu der schnellen Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten geführt hätten. dpa / vs
WHO besorgt: Rückgang von Coronatests – neue Varianten im Blick
Angesichts neuer Coronavirus-Untervarianten ist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) besorgt, dass Länder weniger testen. „Wir müssen dieses Virus in jedem einzelnen Land genau verfolgen“, sagte WHO-Notfalldirektor Mike Ryan am Mittwoch in Genf. Das Virus verändere sich ständig, neue Entwicklungen müssten so früh wie möglich entdeckt werden. „Wir können es uns nicht leisten, das Virus aus den Augen zu verlieren.“ Es wäre sehr kurzsichtig zu denken, dass das Risiko einer Ansteckung wegen weniger gemeldeter Infektionen zurückgegangen sei.
Die WHO führt nach wie vor Delta und Omikron als „besorgniserregende Varianten“ auf. Bei Omikron schließt dies mehrere Linien ein, darunter die jüngst aufgetauchten BA.4 und BA.5. Sie seien in Südafrika und in einigen europäischen Ländern nachgewiesen worden, sagte die WHO-COVID-19-Expertin Maria van Kerkhove.
Spezialisten untersuchen, ob BA.4 und BA.5 sich schneller als andere Virus-Linien ausbreiteten, ob sie sich im Hinblick auf den Krankheitsverlauf von anderen unterscheiden und wie Impfstoffe dagegen wirken. dpa / vs
Jede zweite Coronaimpfung in Arztpraxis verabreicht
Durchschnittlich jede zweite Corona-Schutzimpfung in Rheinland-Pfalz wurde der Kassenärztlichen Vereinigung zufolge in ärztlichen Praxen verabreicht. Damit decke sich die Bilanz im Bundesland mit den bundesweiten Zahlen, teilte die Vereinigung mit. „Waren es zu Beginn vor allem Erst- und Zweitimpfungen, überwiegen seit einiger Zeit die Dritt- und Viertimpfungen“, hieß es. Insgesamt stünden seit Ostern 2021 in rheinland-pfälzischen Praxen etwa 4,4 Millionen Impfungen zu Buche.
„Erst mit der Beteiligung der Niedergelassenen hat die Kampagne richtig Fahrt aufgenommen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz, Peter Heinz. Zu Beginn sei Impfstoff knapp gewesen. Trotzdem seien in mehr als 2.600 rheinland-pfälzischen Praxen Schutzimpfungen angeboten worden. dpa / vs