Meldungen vom 08. bis 12.11.2021
Dienstag, 09.11.2021
Mehr als die Hälfte der Deutschen befürwortet Impfpflicht
Mehr als die Hälfte der Deutschen (53 Prozent) spricht sich für eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus aus. Das ist das Ergebnis einer am Dienstag veröffentlichten Forsa-Umfrage im Auftrag des „RTL/ntv-Trendbarometers“. 46 Prozent der Befragten sind demnach dagegen. Im August hatten nur 33 Prozent der Befragten eine Impfpflicht befürwortet.
Einen noch deutlich höheren Zuspruch als zu einer allgemeinen Impfpflicht hat etwa eine Impfpflicht für den Gesundheits- und Pflegebereich: 73 Prozent der Befragten sind für eine Corona-Impfpflicht für Pflegeberufe, Kitapersonal und Lehrer, nur 24 Prozent sind dagegen. dpa / vs
Fast 56 Millionen Menschen haben doppelten Impfschutz
In Deutschland sind mittlerweile fast 56 Millionen Menschen und damit 67,2 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag (11.36 Uhr) hervor. 58 Millionen Menschen wurden mindestens einmal gegen das Virus geimpft das entspricht einer Quote von 69,7 Prozent. Rund 2,8 Millionen Menschen haben nach Angaben des Instituts zusätzlich eine Auffrischungsimpfung, eine sogenannte Booster-Impfung, erhalten. dpa / vs
Ungeimpfte Beschäftigte sollen sich täglich testen lassen müssen
Beschäftigte in Präsenz am Arbeitsplatz, die weder eine Corona-Impfung noch einen Genesenen-Status haben, sollen sich nach dem Willen von SPD, Grünen und FDP künftig täglich auf Corona testen lassen müssen. Wesentliche Fragen zu dieser geplante 3G-Regel am Arbeitsplatz sind aber noch offen, wie die gesundheitspolitischen Sprecherinnen der Fraktionen von SPD, Grünen und FDP deutlich machten. Das betreffe auch die Frage, ob Beschäftigte, die einen Test verweigern, freigestellt werden sollen oder andere Folgen befürchten müssen.
Anders als für Beschäftigte generell werde für jene in der Altenpflege und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung eine Pflicht zu Tests zwei Mal wöchentlich erwogen, auch wenn sie geimpft seien, sagte Dittmar. In Frage kommen laut Dittmar dafür PCR-Pooltests, bei denen die Abstrichproben gesammelt und gemeinsam ausgewertet werden. Eine auch nur vorübergehende Impfpflicht für Pflegekräfte, wie sie unter anderem die Diakonie gefordert hatte, soll es nicht geben. dpa / vs
Pandemie führt zu vermehrtem Aufkommen von Verpackungsmüll
Die Corona-Pandemie hat das weltweite Aufkommen von Verpackungsmüll stark ansteigen lassen. Laut einer Schätzung sind bis August in 193 Ländern durch die Pandemie rund 8,4 Millionen Tonnen mehr Plastikmüll angefallen, so schreiben Forscher der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in den „Proceedings“ der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS). Zum Vergleich: Laut dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) produziert die Menschheit insgesamt rund 300 Millionen Tonnen Plastikmüll im Jahr. tagesschau.de / vs
Jeder dritte Beschäftigte leidet psychisch unter Homeoffice
Jeder dritte Beschäftigte hat laut einer Umfrage im vergangenen halben Jahr psychisch unter dem Arbeiten im Homeoffice gelitten. Das geht aus dem Deutschland-Barometer Depression 2021 hervor, das die Stiftung Deutsche Depressionshilfe vorstellt. Von 1.123 Umfrageteilnehmern, die während der Pandemie überwiegend zu Hause waren, gaben demnach 33 Prozent an, dass der Verzicht auf den Arbeitsplatz und den Umgang mit Kollegen sich negativ auf das psychische Befinden ausgewirkt habe. Jeder Zehnte berichtete, dies treffe „sehr zu“. In diesem September wurden insgesamt mehr als 5.000 Erwachsene bis 69 Jahre befragt, laut Angaben ist die Untersuchung bundesweit repräsentativ. dpa / vs
Mehrheit will weitere Beschränkungen für Ungeimpfte
Die Mehrheit der Menschen in Deutschland befürwortet weitere Beschränkungen für Ungeimpfte zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sprechen sich 31 Prozent dafür aus, die sogenannte 2G-Regel stärker als bisher anzuwenden. Weitere 25 Prozent der Befragten sind für eine flächendeckende 2G-Regel in ganz Deutschland. 19 Prozent meinen dagegen, dass Ungeimpfte mit einem negativen Testergebnis Geimpften bei den Zutrittsregeln gleichgestellt werden sollten (3G). 18 Prozent wünschen sich, dass alle Zugangsbeschränkungen abgeschafft werden.
In Österreich gilt wegen der stark steigenden Corona-Zahlen seit Montag bundesweit die 2G-Regel für den Zutritt zu Lokalen, Fitnesscentern, Veranstaltungen und Friseursalons. In Deutschland gibt es dagegen keine einheitliche Regelungen. Sachsen setzt bisher als einziges Bundesland die 2G-Regel in Teilen des öffentlichen Lebens flächendeckend und verpflichtend um. Dort haben nur noch Genesene und Geimpfte Zutritt etwa zur Innengastronomie, zu Diskotheken oder Freizeit- und Kultureinrichtungen. Auch Großveranstaltungen wie Fußball im Stadion sind betroffen. dpa / vs
Positive Studienergebnisse zu Corona-Antikörper-Präparat
Ein Antikörper-Cocktail verringert nach Angaben des US-Herstellers Regeneron neuen Studienergebnissen zufolge das Risiko einer COVID-19-Erkrankung deutlich. Zwischen zwei und acht Monaten nach Verabreichung einer Kombination der monoklonalen Antikörper Casirivimab und Imdevimab – Handelsname Regn-CoV2 – sei das Risiko einer COVID-19-Erkrankung um rund 80 Prozent gesunken, teilte Regeneron, Partner der Schweizer Firma Roche mit. Die entsprechende Phase-III-Studie ist allerdings noch nicht veröffentlicht oder unabhängig untersucht worden.
Das Präparat ist vor allem für nicht infizierte Menschen mit Risikofaktoren gedacht, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können oder deren Immunsystem auf die Impfung nicht ausreichend anspricht. Zudem soll es zur Behandlung von milden bis moderaten COVID-19-Erkrankungen eingesetzt werden. dpa / vs
3G am Arbeitsplatz rückt in Deutschland näher
Für Beschäftigte in Deutschland rückt 3G am Arbeitsplatz näher. Diese Regelung, nach der Beschäftigte am Arbeitsplatz grundsätzlich geimpft, genesen oder auf Corona getestet sein müssen, solle im Rahmen der Beratungen des geplanten neuen Corona-Gesetzes von SPD, Grünen und FDP im Bundestag auf den Weg kommen, heißt es in einem Brief von SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese an die SPD-Abgeordneten. Auch die bereits angekündigte Rückkehr zu kostenlosen Testmöglichkeiten in Deutschland soll so auf den Weg kommen. Zudem solle es finanzielle Hilfen für Kliniken geben. Auch eine Erfassung von Corona-Auffrischungsimpfungen soll kommen. dpa / vs
STIKO weiter für Priorisierung beim „Boostern“
Die Ständige Impfkommission bereitet derzeit eine Aktualisierung ihrer Empfehlungen auch mit Blick auf Corona-Auffrischungsimpfungen vor. Eine Anpassung unter Berücksichtigung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und der aktuellen Corona-Lage solle „zeitnah“ erfolgen, schreibt die STIKO in einer veröffentlichten Stellungnahme.
In den vergangenen Tagen hatte es eine Diskussion darüber gegeben, welche Bevölkerungsgruppen nun zum „Boostern“ gehen sollten. Am Freitag hatten sich Bund und Länder verständigt, Auffrischungsimpfungen für alle ermöglichen zu wollen. Sie sind frühestens sechs Monate nach vollständiger Impfung vorgesehen. Die STIKO spricht von „aktuellen uneinheitlichen öffentlichen Aussagen zu den Zielgruppen für Auffrischimpfungen, die zur Verunsicherung in der Ärzteschaft und Bevölkerung geführt haben“. dpa / vs