Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 06. bis 09.04.2021

Arzt hält Impfspritze vor entblößtem Oberarm
Mit den Corona-Impfungen wird diese Woche in den Hausarzt-Praxen gestartet. | Bild: terovesalainen / AdobeStock

Dienstag, 06.04.2021

EU-Behörde überprüft noch mögliche Nebenwirkungen von AstraZeneca

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat ihre Bewertung von möglichen schweren Nebenwirkungen des Impfstoffes des Herstellers AstraZeneca noch nicht abgeschlossen. Dabei geht es vor allem um mögliche Thrombose-Risiken. Die Überprüfung durch den Sicherheitsausschuss laufe derzeit, sagte eine Sprecherin der EMA der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag in Amsterdam. Ein Ergebnis werde für Mittwoch oder Donnerstag erwartet. Quelle: dpa 

Praxen im Südwesten warten noch auf Impfstoff gegen Coronavirus

Die Hausarztpraxen im Südwesten wollen mit dem Impfen gegen das Coronavirus loslegen - allerdings fehlt ihnen noch der dazu nötige Impfstoff. Durch die Osterfeiertage verzögere sich die Auslieferung der bestellten Dosen an die Praxen um ein bis zwei Tage, sagte Sprecher Kai Sonntag von der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) am Dienstag. Erst am Mittwoch werde der Impfstoff an die Hausärzte ausgeliefert, erst am Donnerstag rechnet die KVBW mit Impfungen bei den Hausärzten in der Breite. Das sei aber von Anfang an erwartet worden, sagte Sonntag. Quelle: dpa 

Startschuss für die nächste Impfphase 

Mit den ersten Corona-Impfungen bei Hausärzten ist der Startschuss für eine deutliche Verbreiterung der Impfkampagne in Deutschland gefallen. In einigen Regionen begannen die Praxen bereits am Dienstag mit den Impfungen, bei den meisten der 35.000 teilnehmenden Hausärzte soll es in den nächsten Tagen losgehen. Zunächst steht ihnen aber nur ein überschaubares Angebot zur Verfügung. In der ersten Woche erhalten alle Praxen zusammen 940.000 Impfdosen. Das sind rein rechnerisch gut 26 Dosen pro Praxis. In der Woche vom 26. April gibt es einen deutlichen Schub – dann können die Praxen insgesamt mit mehr als drei Millionen Dosen rechnen. Quelle:dpa 

EU-Datenschützer pochen bei „Grünem Zertifikat“ auf hohe Standards

Bei der Entwicklung eines einheitlichen EU-Dokuments für einfacheres Reisen in Europa pochen die obersten EU-Datenschützer auf hohe Standards. Das sogenannte „Digitale Grüne Zertifikat“ müsse vollständig in Einklang mit dem europäischen Datenschutzrecht stehen und die Grundsätze der Wirksamkeit, Notwendigkeit, Verhältnismäßigkeit und Nicht-Diskriminierung einhalten, forderten der Europäische Datenschutzausschuss und der Europäische Datenschutzbeauftragte am Dienstag in einer gemeinsamen Mitteilung.

Gesammelte Daten dürften nicht länger als unbedingt notwendig genutzt werden, sagte der Datenschutzbeauftragte Wojciech Wiewiorowski. Der Gebrauch der Daten müsse enden, sobald die Pandemie vorbei sei. Die Vorsitzende des Datenschutzausschuss, Andrea Jelinek, betonte, es müsse eine angemessene rechtliche Grundlage mit notwendigen Schutzvorrichtungen geben. In einer gemeinsamen Stellungnahme empfahlen beide Seiten Klarstellungen etwa mit Blick auf Datenspeicherung und Transparenzpflichten.

Die EU-Kommission hatte im März einen Vorschlag für ein „digitales grünes Zertifikat“ gemacht, über den Europaparlament und EU-Staaten gerade beraten. Es soll Impfungen, Ergebnisse zugelassener Tests und Informationen zu überstandenen Corona-Infektionen festhalten und EU-weit anerkannt werden. Grundsätzlich soll es den EU-Staaten jedoch überlassen bleiben, welche Vorteile sie gewähren. Zum 1. Juni soll das Zertifikat funktionsfähig sein. Quelle: dpa 

Berlin schließt zwei Impfzentren wegen Mangels an Impfstoff

Wegen Mangels an Corona-Impfstoff werden zwei von sechs Impfzentren in Berlin kurzfristig geschlossen. In der Arena in Treptow sowie dem Impfzentrum Messe werde der Betrieb noch am Dienstag eingestellt, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Senatskreisen. In beiden Zentren wurde zuletzt der Impfstoff des Herstellers Biontech verabreicht. Quelle: dpa 

Kassenärzte-Funktionär wünscht sich Lockdown „knackig und hart“ 

Die Forderung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) nach einem „Brücken-Lockdown“ kommt aus Sicht ärztlicher Praktiker spät. Diese Chance hätte schon in den Osterferien genutzt werden sollen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, Dirk Spelmeyer, am Dienstag im „Morgenecho“ von WDR 5. Er würde sich einen Lockdown „knackig und hart“ wünschen, sagte Spelmeyer.

CDU-Chef Laschet hatte am Ostermontag überraschend vorgeschlagen, im Kampf gegen die dritte Corona-Welle einen „Brücken-Lockdown“ zu beschließen. Damit solle die Zeit überbrückt werden, bis viele Menschen geimpft seien.

Am Dienstag beginnen auch die Hausärzte mit Corona-Schutzimpfungen. Wegen der noch geringen verfügbaren Impfstoffmengen werde das erst schleppend beginnen können, bevor die Hausarzt-Impfungen voraussichtlich ab Anfang Mai „erheblich Fahrt aufnehmen“ könnten. Er sei überzeugt, dass das sehr gut laufen werde, sagte Spelmeyer. „Das ist eine der Hauptaufgaben der Hausärzte.“ Im vergangenen Herbst hätten sie allein im Bereich Westfalen-Lippe reibungslos 2,2 Millionen Menschen gegen Grippe geimpft. dpa 

Gesundheitsminister beraten in AstraZeneca-Debatte über Zweitimpfung 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will am Mittwoch mit seinen Kollegen aus den Ländern über eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) zu Zweitimpfungen beraten. Die STIKO hatte vergangene Woche empfohlen, dass Menschen unter 60 Jahren, die bereits eine erste Corona-Impfung mit dem Präparat von AstraZeneca erhalten haben, bei der zweiten Impfung auf einen anderen Impfstoff umsteigen sollen.

Grund sind eine Reihe von Verdachtsfällen auf eine Hirnvenen-Thrombose. Experten vermuten, dass das sehr geringe Risiko jüngere Menschen betrifft. Bund und Länder hatten deshalb vor einer Woche beschlossen, das AstraZeneca-Mittel in der Regel nur noch Menschen über 60 verabreichen zu lassen. Allerdings haben laut Spahn bereits 2,2 Millionen Bürger unter 60 eine erste Impfung mit AstraZeneca erhalten. Die STIKO empfiehlt, dass sie nun nach zwölf Wochen eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff, Biontech/Pfizer oder Moderna, bekommen. dpa 

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Laschet: Brücken-Lockdown für „zwei bis drei Wochen“

Ein „Brücken-Lockdown“ zur Eindämmung der Corona-Gefahren sollte aus Sicht des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) „bis drei Wochen“ dauern. Jetzt sei absehbar, „dass schon in ganz kurzer Zeit 20 Prozent, danach 30, 40 Prozent der deutschen Bevölkerung geimpft ist“, sagte der CDU-Bundesvorsitzende am Dienstag im ZDF-Morgenmagazin.

Wissenschaftler würden nun empfehlen, diese Zeit zu überbrücken und das öffentliche Leben bis dahin zu reduzieren. Zwar wiesen die Neuinfektionsraten derzeit eine sinkende Tendenz auf – möglicherweise wegen eingeschränkter Meldungen an den Ostertagen – allerdings seien die Intensivstationen stärker mit COVID-Patienten belegt, sagte Laschet. Jetzt gehe es darum, „genau in diesem letzten Stück der Pandemie noch einmal herunterzugehen“.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 6.885 Neuinfektionen. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Dienstagmorgen bundesweit bei 123,0. Am Vortag gab das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 128,0 an, vor drei Wochen mit 83,7. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 90 neue Todesfälle verzeichnet. Quelle:dpa 

Wirtschaft sieht sich bei Corona-Tests auf Kurs – Bericht an Politik

Die deutsche Wirtschaft sieht sich bei Corona-Tests für Beschäftigte auf Kurs. „Zwischen 80 und 90 Prozent der deutschen Unternehmen testen oder bereiten den Teststart unmittelbar vor“, heißt es in einem Schreiben von Spitzenverbänden der Wirtschaft an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Das Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Darin heißt es: „Der Testappell zeigt damit trotz kurzer Vorbereitungsphase Wirkung.“

Mehr Tests und mehr Homeoffice spielen eine wichtige Rolle in der Debatte darüber, wie die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt werden kann. Die Spitzenverbände der Wirtschaft lehnen Forderungen aus der Politik nach gesetzlichen Vorgaben ab.

Am 9. März hatten die Spitzenverbände an die Unternehmen appelliert, ihren Beschäftigten Selbsttests, und wo dies möglich sei, Schnelltests anzubieten, um Infektionen frühzeitig zu erkennen. Eine Befragung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags hatte Mitte März ergeben, dass gut die Hälfte der Betriebe regelmäßig Tests anbietet oder plant, dies in Kürze zu tun.

Nun heißt es in einem „Sachstandsbericht“ unter Verweis auf weitere Firmenbefragungen, die “Test-Trendkurve“ zeige klar nach oben. Die Rede ist von 87 Prozent der Betriebe allgemein und von 91 Prozent der Unternehmen in der Industrie, die ihren Beschäftigten regelmäßige
Corona-Tests anbieten oder planen, dies in Kürze zu tun.

Die Zahl der Betriebe, die ein Testangebot machen könnten, werde umso größer, je mehr es gelinge, aktuell noch bestehende Herausforderungen zu meistern, heißt es. Genannt werden eine knappe Marktlage, zeitliche Verzögerungen von Lieferungen sowie die Integration von Tests in die betrieblichen Abläufe. dpa 

Krankenversicherer machen Druck für Impfungen in den Betrieben

Zum Start der Corona-Impfungen bei den Hausärzten gerät der nächste Schritt der Impfkampagne in Deutschland in den Blick. Der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) fordert von der Bundesregierung, die geplanten Impfungen in den Betrieben rasch voranzutreiben, wie Verbandsdirektor Florian Reuther der Deutschen Presse-Agentur in Berlin sagte. In der Woche nach Ostern starten zunächst 35.000 Hausärzte die Impfungen – wegen der zunächst weiter überschaubaren Impfstoffmengen allerdings vorerst nur in begrenztem Umfang.

„Der Start der Impfkampagne auch durch Hausarztpraxen ist ein richtiger Schritt, doch er reicht nicht aus, um den Corona-Impfschutz so schnell wie irgend möglich an so viele Menschen wie möglich zu bringen“, sagte der Direktor des PKV-Verbands. „Schon jetzt muss die Politik den nächsten Schritt vorbereiten und die Impfung in den Betrieben und bei allen anderen Arzt- und Zahnarztgruppen ermöglichen, sobald in den nächsten Wochen die Impfstoff-Lieferungen wie erwartet ansteigen.“

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte Ende März gesagt, Betriebsärzte sollen erst nach Hausärzten dazu kommen. „Noch ist es zu knapp“, sagte er über den verfügbaren Impfstoff. Er finde es schwierig, jüngere Mitarbeiter von Unternehmen zu impfen, solange die Älteren noch nicht geschützt seien.

Reuther meinte, die Infrastruktur der Betriebsärzte sei besonders geeignet. „Uns liegen schon jetzt zahlreiche Anfragen aus Krankenversicherungsunternehmen vor, deren Betriebsärzte sofort zur Impfung der Belegschaften bereit stehen – aber derzeit leider noch keinen Impfstoff bestellen dürfen.“ Viele Unternehmen hätten sich auch angeboten, die Familienangehörigen von Mitarbeitern ebenfalls zu impfen. Dies wäre aus Reuthers Sicht auch sinnvoll. Er forderte die Bundesregierung auf, jetzt die nötigen Organisationsfragen lösen – „und nicht erst dann, wenn sich die Impfstoffe auf dem Hof stapeln.“ Quelle: dpa 

Chef des Hausärzteverbandes verlangt Klarheit über AstraZeneca

Zum Start der Corona-Impfungen in vielen Hausarztpraxen fordert Verbandschef Ulrich Weigeldt Klarheit über die Nebenwirkungen des Präparats von AstraZeneca. „Impfen darf nicht zur Mutprobe werden – weder für die Patienten noch für den Arzt“, sagte der Chef des Hausärzteverbandes der „Bild“.

Bund und Länder hatten vor einer Woche nach einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) beschlossen, den Impfstoff von AstraZeneca in der Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahre einzusetzen. Hintergrund sind Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen.

Es fehle an Klarheit, welche Vorerkrankungen und Prädispositionen die Geimpften gehabt hätten, bei denen solche Hirnvenenthrombosen aufgetreten seien, kritisierte Weigeldt. „Hausärzte kennen ihre Patienten und könnten differenzierte Entscheidungen treffen – alle unter 60 Jahre von der Impfung mit AstraZeneca auszuschließen, ist sehr holzschnittartig.“

Dennoch will Weigeldt seinen Kollegen nicht empfehlen, die Vorgabe der STIKO zu umgehen. „Wenn da irgendetwas passiert, gibt es einen Riesenaufstand.“ Quelle: dpa 

Umfrage: Große Mehrheit vertraut nicht in Merkels Impfversprechen

Fast zwei Drittel der Deutschen glaubt nicht daran, dass die Bundesregierung wie versprochen jedem Impfwilligen bis zum 21. September eine Corona-Impfung anbieten kann. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur erwartet nur knapp ein Viertel (23 Prozent), dass das Ziel eingehalten wird. 62 Prozent rechnen dagegen nicht damit. 15 Prozent machten keine Angaben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat mehrfach angekündigt, bis zum 21. September allen Erwachsenen in Deutschland, die geimpft werden wollen, ein Angebot machen zu wollen. Das Vertrauen in dieses Versprechen ist in den vergangenen beiden Monaten gesunken. In einer vergleichbaren YouGov-Umfrage Anfang Februar hatten noch 26 Prozent daran geglaubt, dass das Ziel erreicht wird. 57 Prozent hatten schon damals kein Vertrauen in das Versprechen.

Die Corona-Impfungen in Deutschland sind im Vergleich zu Ländern wie Großbritannien oder den USA schleppend angelaufen. Nach Ostern sollen sie auch in bundesweit 35.000 Hausarztpraxen starten und dort allmählich hochgefahren werden. Später sollen auch Fachärzte, Privatärzte und Betriebsärzte mit impfen.

Die Impfbereitschaft ist seit der letzten vergleichbaren YouGov-Umfrage Mitte Januar leicht gesunken. Damals sagten 67 Prozent, dass sie sich impfen lassen wollen. Jetzt sind es 57 Prozent plus 8 Prozent, die bereits geimpft sind – zusammen also nur 65 Prozent. 18 Prozent wollen sich nicht impfen lassen, 16 Prozent haben sich noch nicht entschieden oder machten keine Angaben. dpa 


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