Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 01. bis 05.03.2021

3D-Animation in Blau und Rot eines Coronavirus
Bild: artegorov3@gmail / AdobeStock

Donnerstag, 04.03.2021

Corona-Selbsttests aus Apotheken: „Wird noch dauern“ 

Corona-Schnelltests zur Selbstanwendung werden in rheinland-pfälzischen Apotheken noch nicht sofort zu kaufen sein. Die Bestellungen liefen an, teilte ein Sprecher des Apothekerverbands am Donnerstag mit. „Es wird aber noch dauern, bis die Apotheken die entsprechende Ware anbieten können.“ Momentan versuchten die Apotheken, die Tests zu besorgen, sämtliche zugelassene Tests seien beim pharmazeutischen Großhandel aber noch nicht gelistet. Zugelassen sind demnach bislang insgesamt sechs Corona-Tests zur Eigenanwendung durch Laien. Die ersten drei Sonderzulassungen hatte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte vor wenigen Tagen erteilt.

Die Nachfrage sei zurzeit auch „noch nicht wahnsinnig hoch“, sagte der Sprecher des Apothekerverbands. Diese hänge auch davon ab, inwieweit die Selbsttests in Zukunft in der nationalen Teststrategie verankert würden. „Es fehlt an dieser Stelle noch an einer Nutzerperspektive.“ Die Selbsttests dienten mehr dem „guten Gefühl“, aber es gebe keine schriftliche Bestätigung über das Ergebnis wie etwa bei den Schnelltests, die durch geschultes Personal durchgeführt werden. Quelle: dpa/vs 

Zahl der neuen Corona-Infektionen in Europa steigt wieder 

Mehr als die Hälfte der Länder in Europa haben in der vergangenen Woche einen Anstieg der Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Wie das Europabüro der Weltgesundheitsorganisation WHO am Donnerstag mitteilte, ist die Anzahl der Neuinfektionen um neun Prozent gestiegen. Damit habe der vielversprechende Rückgang der letzten sechs Wochen gestoppt.

Die Virusvariante B.1.1.7, die zuerst in Großbritannien auftrat, sei inzwischen in 43 der 53 europäischen Länder aufgetreten. Die südafrikanische Mutation B.1.351 sei in 26 Ländern, die brasilianische Variante in 15 Ländern gemeldet worden.

Der Regionaldirektor der WHO/Europe, Hans Kluge, rief die Länder zu mehr Wachsamkeit für Varianten auf, bei denen eine erhöhte Übertragbarkeit bestehe. „Wir müssen die Ausbreitung des Virus überall unterdrücken, indem wir die Mittel anwenden, von denen wir wissen, dass sie funktionieren“, so Kluge. Besonders wichtig sei das Testen und Isolieren der erkranken Menschen sowie die Nachverfolgung ihrer Kontakte.

In 45 Ländern der europäischen Region habe man inzwischen mit dem Impfen begonnen und positive Auswirkungen registriert. So sei in Ländern wie Israel und Großbritannien, wo die Impfrate sehr hoch ist, die Zahl der Todesfälle und Krankenhausaufenthalte von Menschen in den Risikogruppen zurückgegangen. Quelle: dpa/vs 

EU-Arzneibehörde prüft russischen Impfstoff Sputnik V 

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) eröffnet ein schnelles Prüfverfahren für den russisches Corona-Impfstoff Sputnik V. Die Entscheidung basiere auf Ergebnissen von Laborversuchen und klinischen Studien bei Erwachsenen, wie die EMA am Donnerstag in Amsterdam mitteilte. Nach den Studien rege Sputnik V die Bildung von Antikörpern gegen das Virus an und könne beim Schutz vor COVID-19 helfen.

Die Experten der EMA werden die Wirksamkeit des Impfstoffes nach dem schnellen „Rolling-Review-Verfahren“ bewerten. Dabei werden Testergebnisse bereits geprüft, auch wenn noch nicht alle Ergebnisse vorliegen und auch kein Zulassungsantrag gestellt wurde. Wann eine Zulassung erfolgen könnte, ist nicht abzusehen.

Der russische Impfstoff wird bereits in mehreren Ländern außerhalb Russlands gespritzt. Auch einige EU-Länder wollen das Präparat auch ohne EU-Zulassung anwenden. Der Hersteller von Sputnik V hatte zwar mehrfach angegeben, dass ein Antrag bei der EU-Behörde gestellt worden sei. Das war aber nach Angaben der EMA nicht der Fall. Der russische Hersteller hatte bei der EMA als EU-Partner die Firma R-Pharm Germany GmbH angegeben. Quelle: dpa/vs 

Aktuelle Corona-Zahlen des RKI

Neuinfektionen innerhalb eines Tages: 11.912
Sieben-Tage-Inzidenz: 64,7 (pro 100.000 Einwohner)
(Stand: 04.03., 5.20 Uhr)
Sieben-Tage-R-Wert: 0,93 
(Datenstand 03.03.) 

Großbritannien will Zulassung angepasster Impfstoffe beschleunigen 

Die Zulassung von Impfstoffen, die an Corona-Varianten angepasst wurden, soll in Großbritannien deutlich beschleunigt werden. Der sogenannte „Fast-Track“-Prozess solle dem der Prüfung und Freigabe von Grippeimpfungen ähneln und keine Abstriche bei der Sicherheit der Impfstoffe machen, teilte die britische Zulassungsbehörde am Donnerstag mit. Impfstoffentwickler haben sich zuversichtlich gezeigt, ihre Mittel in relativ kurzer Zeit an neue Varianten des Coronavirus anpassen zu können.

In dem beschleunigten Prozess sollen weiterhin umfangreiche Tests zur Immunantwort auf die Impfstoffe und deren Sicherheit erforderlich sein. Verzichtet werden soll hingegen auf lang angelegte klinische Studien mit Zehntausenden Teilnehmern.

Mittlerweile könne man über Tests auf Antikörper im Blut umfangreiche Befunde über die Wirksamkeit von Impfstoffen gewinnen, so die Regulierungsbehörde. „Die Öffentlichkeit sollte Vertrauen haben, dass kein Impfstoff zugelassen würde, der nicht den hohen Standards an Sicherheit, Qualität und Wirksamkeit entspricht“, erklärte der wissenschaftliche Chef der Behörde, Christian Schneider. Quelle: dpa/vs 

Mehr als 65.000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag in den USA 

In den USA ist die Zahl der an einem Tag erfassten Corona-Neuinfektionen weiter rückläufig. Mit 65.233 neuen Fällen am Mittwoch meldeten die Behörden knapp 9.200 weniger als am selben Tag der Vorwoche, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Donnerstagmorgen (MEZ) hervorging. Der bisherige Tagesrekord wurde am 2. Januar mit 299.786 neuen Fällen gemeldet.

Angesichts sinkender Tageswerte wollen einige Bundesstaaten, darunter Ohio und Michigan, ihre Corona-Auflagen lockern. Der republikanische Gouverneur von Texas, Greg Abbott, hatte zudem angekündigt, die Maskenpflicht und alle Kapazitätsgrenzen für Restaurants und andere Betriebe in seinem Bundesstaat aufzuheben. Auch der republikanische Gouverneur von Mississippi, Tate Reeves, hatte erklärt, alle Anordnungen zum Tragen von Masken und Kapazitätsgrenzen für Restaurants und Firmen würden beendet.

Die Corona-Impfkampagne nimmt unterdessen weiter Fahrt auf. Insgesamt wurden landesweit rund 80,5 Millionen Dosen verabreicht, wie Zahlen der Gesundheitsbehörde CDC zeigen. Mehr als 52,8 Millionen Menschen erhielten demnach bereits die erste Dosis, knapp 27 Millionen bekamen beide nötigen Impfungen. Quelle: dpa/vs 

Paraguays Gesundheitswesen steht in Corona-Krise vor dem Kollaps 

Rund ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie in Südamerika gerät das Gesundheitswesen in Paraguay an seine Grenzen. In den öffentlichen Krankenhäusern des Landes seien mittlerweile alle Betten auf den Intensivstationen mit COVID-19-Patienten belegt, berichtete die Zeitung „ABC Color“. „Die Hospitäler brechen zusammen, die Notaufnahmen brechen zusammen, die Medikamentenversorgung bricht zusammen. Alles kollabiert“, sagte die Vorsitzende des Ärzteverbandes, Gloria Meza. Sie forderte einen harten Lockdown von zwei Wochen, um die Lage wieder unter Kontrolle zu bekommen.  Quelle: dpa/vs 

Lockdown wird verlängert – mit vielen Öffnungsmöglichkeiten

Der Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Deutschland wird angesichts weiter hoher Infektionszahlen grundsätzlich bis zum 28. März verlängert. Allerdings soll es je nach Infektionslage viele Öffnungsmöglichkeiten geben. Vereinbart wurde eine stufenweise Öffnungsstrategie mit eingebauter Notbremse: Führen einzelne Lockerungen zu einem starken Anstieg der Infektionszahlen in einer Region, werden automatisch alle schon erfolgten Erleichterungen wieder gestrichen.

Vom kommenden Montag an sollen die stark beschränkten privaten Kontaktmöglichkeiten gelockert werden. Dann werden wieder private Zusammenkünfte des eigenen Haushalts mit einem weiteren Haushalt möglich sein, jedoch beschränkt auf maximal fünf Personen. In Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 35 neuen Infektionen pro Woche können es auch Treffen des eigenen Haushalts mit zwei weiteren Haushalten mit zusammen maximal zehn Personen sein. Kinder bis 14 Jahre sind hiervon jeweils ausgenommen. Bisher darf sich ein Hausstand mit maximal einer Person eines anderen Hausstandes treffen.

Nach den schon vorgenommenen ersten Öffnungen bei Schulen und Friseuren sollen nun in einem zweiten Schritt Buchhandlungen, Blumengeschäfte und Gartenmärkte folgen. In einzelnen Ländern sind diese bereits offen, jetzt sollen sie nach dem Beschluss der Bund-Länder-Runde bundesweit einheitlich dem Einzelhandel des täglichen Bedarfs zugerechnet werden. Voraussetzung ist, dass Hygienekonzepte und eine Kundenbegrenzung eingehalten werden. Auch Fahr- und Flugschulen können den Betrieb unter Auflagen wieder aufnehmen.

Weitere eingeschränkte Öffnungen kann es schon in Regionen geben, in denen lediglich die Sieben-Tage-Inzidenz von 100 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner unterschritten wird. Neben Terminshopping-Angeboten im Einzelhandel können dann Museen, Galerien, Zoos, botanische Gärten und Gedenkstätten für Besucher mit Terminbuchung öffnen. Erlaubt sein soll dann auch Individualsport alleine oder zu zweit sowie Sport in Gruppen von bis zu zehn Kindern bis 14 Jahren im Außenbereich. Bei einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 fallen die Auflagen weg oder werden abgeschwächt. Dann soll auch kontaktfreier Sport in kleinen Gruppen im Freien wieder möglich sein.

Die nächsten Öffnungsschritte werden dem Beschluss zufolge davon abhängig gemacht, dass die vorherige Stufe 14 Tage lang nicht zu einer Verschlechterung der Sieben-Tage-Inzidenz geführt hat. Dann geht es zunächst um die Öffnung der Außengastronomie, von Kinos, Theatern, Konzert- und Opernhäusern sowie um kontaktfreien Sport im Innenbereich und um Kontaktsport im Außenbereich. Im nächsten Schritt sind weitere Sportmöglichkeiten und Freizeitveranstaltungen dran. Auch hier gilt: Bis zu einer 100er Inzidenz soll es höhere Auflagen wie tagesaktuelle Tests oder einen Buchungszwang geben, die bei einer Sieben-Tage-Inzidenz bis 50 Neuinfektionen wegfallen.

Wichtige Elemente für weitere Öffnungen sollen Impfen und Testen sein. Vereinbart wurde, dass Ende März/Anfang April die haus- und fachärztlichen Praxen umfassend in die Impfkampagne eingebunden werden, um diese zu beschleunigen. Kostenlose Corona-Schnelltests für alle Bürger sollen voraussichtlich von nächster Woche an möglich werden. Der Bund will ab dann die Kosten dafür übernehmen. Pro Woche soll mindestens ein Schnelltest möglich sein, den geschultes Personal etwa in Testzentren oder Praxen abnimmt. Quelle: dpa/vs 

Länder wollen Schulen je nach Infektionslage weiter öffnen 

Die Bundesländer werden bei den geplanten weiteren Schulöffnungen voraussichtlich nicht einheitlich vorgehen. Man habe festgestellt, dass die Länder in eigener Verantwortung schrittweise eine weitere Rückkehr in den Präsenzunterricht planen könnten, sagte der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), am frühen Donnerstagmorgen nach der Bund-Länder-Runde zu Corona in Berlin. „Wir werden dann sehen, wann die nächsten Jahrgangsstufen auch möglich sind.“ Dies würden die Länder aufgrund ihrer jeweiligen Inzidenzlage beschließen. Quelle: dpa/vs 

Corona führt zu einem Anstieg an FSME-Infektionen

Die vielen Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie, treiben die Menschen vermehrt raus in die Natur. Dort wartet allerdings schon die ein oder andere blutsaugende Zecke. Was ist wirklich dran an den steigenden FSME-Zahlen? Und wie kann man möglichen Infektionen vorbeugen?

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Corona-Selbsttests von Samstag an im Handel 

Erste Corona-Schnelltests zur Selbstanwendung sollen am Samstag in Deutschland in den freien Verkauf kommen. Aldi Nord und Aldi Süd kündigten am Mittwoch an, dass Kunden die in Deutschland produzierten Tests dann an der Kasse bekommen können. Zunächst ist die Abgabemenge auf eine Packung pro Kunde begrenzt. Eine Packung kostet rund 25 Euro. Sie enthält fünf Tests, deren Ergebnis nach dem Nasenabstrich in 15 Minuten vorliegen soll. Die Erkennungsrate liegt den Angaben zufolge bei 96 Prozent.

Auch Discounter-Konkurrent Lidl und die Supermärkte von Rewe und Edeka haben das Thema auf dem Schirm. Die Drogeriemarktketten Rossmann und dm wollen mit dem Verkauf am nächsten Dienstag beginnen. Apotheken wollen die Produkte ebenfalls anbieten. Quelle: dpa/vs 

Brasilianische Virus-Variante erstmals in Dänemark nachgewiesen

Nach der britischen und der südafrikanischen ist nun auch die zunächst in Brasilien nachgewiesene Variante des Coronavirus in Dänemark nachgewiesen worden. Dänemarks Technische Universität DTU habe den ersten Fall der Variante P.1 gefunden, teilten Gesundheitsminister Magnus Heunicke und das dänische Gesundheitsinstitut SSI am Mittwoch mit.

Die brasilianische Virus-Variante ist auch in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Schweden und einigen weiteren europäischen Ländern bereits nachgewiesen worden. Nach SSI-Angaben geht man davon aus, dass die in der EU zugelassenen Corona-Impfstoffe auch gegen diese Variante wirken. Der DTU zufolge ist P.1 wie einige der anderen Corona-Mutanten möglicherweise ansteckender, zudem können sich womöglich Menschen damit infizieren, die zuvor bereits eine Infektion mit dem herkömmlichen Virus überstanden hatten. Quelle: dpa/vs 


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