Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 01. bis 05.03.2021

3D-Animation in Blau und Rot eines Coronavirus
Bild: artegorov3@gmail / AdobeStock

Mittwoch, 03.03.2021

Umfrage: Immer mehr Deutsche wollen sich gegen Corona impfen lassen 

Eine große Mehrheit der Deutschen will sich laut einer Umfrage so schnell wie möglich gegen das Coronavirus impfen lassen. 73 Prozent der Befragten beabsichtigen eine Impfung, sobald sie die Chance dazu haben, wie die am Mittwoch veröffentlichte Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das RTL/ntv-„Trendbarometer“ ergab. Zum Vergleich – Mitte Februar lag der Anteil derer, die eine Impfung wollen, laut Forsa-Umfrage noch bei 68 Prozent. 12 Prozent gaben bei der aktuellen Erhebung an, weiterhin erstmal abwarten zu wollen – 8 Prozent verzichten lieber ganz auf ein Corona-Vakzine. Quelle: dpa/vs 

Auch Wien setzt AstraZeneca-Impfstoff bei Menschen über 65 ein 

In Österreichs Hauptstadt Wien werden ab sofort auch Menschen über 65 Jahren mit dem Vakzine von AstraZeneca geimpft. Die Stadt gab diesen Schritt am Mittwoch bekannt. Sie folgt damit Frankreich, wo die Regierung am Montag die Anwendung des britisch- schwedischen Impfstoffes auf die Altersgruppe von 65 bis 75 Jahren ausgeweitet hatte. „Es geht derzeit um die Schnelligkeit, und wir wissen von diesem AstraZeneca-Impfstoff, dass er auch bei älteren Personen gute Wirkung zeigt“, sagte der Chefarzt der Wiener Krankenhäuser, Michael Binder.

Wie in Deutschland ist das Produkt des britisch-schwedischen Konzerns auch in Österreich wegen mangelnder Daten zu älteren Menschen bislang grundsätzlich für jüngere Bevölkerungsgruppen vorgesehen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wies jedoch am Mittwoch auf neue Studien hin, wonach der Stoff auch bei Menschen über 65 Jahren sehr gut wirke. Deshalb habe er die Ständige Impfkommission (Stiko) gebeten, ihre Empfehlungen anzupassen. Quelle: dpa/vs 

Apothekerkammer: Antigen-Schnelltests an Schulen und Kitas begehrt 

Die von saarländischen Apotheken in Schulen und Kindertagesstätten angebotenen Antigen-Schnelltests werden nach Angaben der Apothekerkammer des Saarlandes rege genutzt. „Erste Rückmeldungen zeigen, dass die Inanspruchnahme des Angebotes, welches die saarländischen Apotheken vorhalten, riesig ist“, teilte die Kammer am Mittwoch in Saarbrücken mit. Fast 80 Apotheken sind derzeit mit Personal in den Einrichtungen vor Ort, um zu testen.

Die Tests sind neben strengen Hygieneregeln ein weiterer Baustein, um den Schul- und Kita-Betrieb auch in der Pandemie zu ermöglichen. Die Kitas sind seit dem 22. Februar im Saarland wieder im Regelbetrieb, die Grundschulen sind seitdem im Wechselunterricht zwischen Präsenz und Lernen von zu Hause. Quelle: dpa/vs 

Massenimpfung gegen Südafrika-Variante in Tirol 

Mit einer Massenimpfung im österreichischen Bundesland Tirol soll die südafrikanische Variante des Corona-Virus bekämpft werden. In einem wissenschaftlich begleiteten Pilotprojekt werde der Bezirk Schwaz mit 100.000 Dosen Impfstoff versorgt, die mit Hilfe der EU geliefert werden, gab die Regierung am Mittwoch in Wien bekannt.

Nächste Woche soll die Impfung mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer unter Erwachsenen in Schwaz beginnen. Durch die Aktion sollen wissenschaftliche Erkenntnisse über die Wirksamkeit dieses Impfstoffs gegen die Variante gesammelt werden, die ursprünglich in Südafrika entdeckt wurde. Im Rest Österreichs werden vorerst weiterhin nur hochbetagte Menschen, Gesundheitspersonal und Lehrer geimpft. Quelle: dpa/vs 

Deutschland verlängert Grenzkontrollen bis zum 17. März 

Deutschland verlängert seine stationären Kontrollen an der Grenze zu Tschechien und dem österreichischen Bundesland Tirol bis zum 17. März. Das teilte der parlamentarische Staatssekretär Stephan Mayer (CSU) am Mittwoch im Innenausschuss des Bundestages nach Angaben von Teilnehmern einer nicht-öffentlichen Sitzung mit.

Deutschland hatte Tschechien, die Slowakei und weite Teile Tirols Mitte Februar zu sogenannten Virusvariantengebieten erklärt. Von dort sowie aus anderen Gebieten, in denen ansteckendere und ersten Studien zufolge häufiger schwere Verläufe verursachende Varianten des Coronavirus stark verbreitet sind, dürfen aktuell nur noch Deutsche sowie Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltserlaubnis in Deutschland einreisen. Ausnahmen gibt es etwa für Lastwagenfahrer und Grenzgänger mit systemrelevanten Berufen. Sie müssen einen negativen Corona-Test vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Quelle: dpa/vs 

Impfen was das Zeug hält - Länder wollen Astrazeneca-Impfstau abbauen

Die Impfungen mit dem Mittel von AstraZeneca kommen nur langsam in Gang. Nun sollen die Länder das Impftempo hochfahren, damit nicht mehr AstraZeneca-Dosen liegen bleiben. Woran liegt es, dass vermehrte Dosen sich in Kühlschränken lagern und nicht verimpft werden?

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Polen: Zahl der Neuinfektionen auf Höchststand seit Ende November 

In Polen haben die Behörden nach Angaben des Gesundheitsministeriums 15.698 Corona-Neuinfektionen innerhalb von 24 verzeichnet – der höchste Stand seit Ende November. Dies seien fast doppelt so viele neue Fälle wie am Vortag, sagte Vize-Gesundheitsminister Waldemar Kraska am Mittwoch dem öffentlich-rechtlichen Sender Polskie Radio. Im gleichen Zeitraum seien 309 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. „Die heutigen Werte zeigen, dass die dritte Welle nicht nur Fakt ist, sondern auch Tempo aufnimmt“, sagte Kraska. Polen hat rund 38 Millionen Einwohner. Deutschland hat das Nachbarland als Risikogebiet eingestuft.  

Freiwillige Schnelltests unterschiedlich stark gefragt 

Die Möglichkeit freiwilliger Corona-Schnelltests wird in Sachsen-Anhalt unterschiedlich genutzt. So ist das Angebot kostenloser Testungen in Magdeburg verlängert worden, wie die Stadt mitteilte. Noch bis zum 12. März können sich dort Menschen auf eine Infektion mit dem Coronavirus prüfen lassen. Mehr als 4.800 Tests seien bereits durchgeführt worden, etwa 1,7 Prozent waren positiv.

Bei den Apotheken würden Schnelltests eher selten nachgefragt, sagte die Sprecherin der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt. Auch deshalb bieten nur wenige einen Test an – und weil die Vorgaben für die Durchführung relativ streng seien. Eine Apotheke in Wernigerode beispielsweise führe etwa drei bis vier Schnelltests pro Woche durch. Für viele andere Apotheken im Land stehe Nutzen und Aufwand momentan in keinem geeigneten Verhältnis. Für alles weitere müssten die Entscheidungen des Bundes und der Länder abgewartet werden, die am Mittwoch erneut anstehen. Quelle: dpa/vs 

Brasilien meldet Tagesrekord an Corona-Toten 

Brasilien hat bei den an einem Tag erfassten Corona-Toten einen neuen Höchstwert registriert. 1.641 Menschen sind nach Daten des Gesundheitsministeriums vom Dienstag (Ortszeit) innerhalb von 24 Stunden gestorben. Der bisherige Höchstwert hatte am 29. Juli bei 1.595 gelegen. Insgesamt sind damit in Brasilien 257.361 Menschen im Zusammenhang mit COVID-19 gestorben. Neu infiziert haben sich 59.925 Menschen, womit die Zahl der Corona-Infizierten in dem größten Land Lateinamerikas auf mehr als 10,6 Millionen stieg. Nur in den USA und in Indien sind die Zahlen noch höher.

Die Hoffnungen der Brasilianer ruhen nun auf einem Durchbruch bei den Impfungen. Am Samstag kam eine wichtige Lieferung mit Grundstoffen zur Herstellung von 12,2 Millionen Dosen des AstraZeneca-Vakzins in Rio de Janeiro an. Bis zur Jahresmitte will die Forschungseinrichtung „Fundação Oswaldo Cruz“ (Fiocruz) gut 110 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca auf der Basis von importiertem Arzneistoff herstellen, in der zweiten Jahreshälfte dank Technologietransfers dann weitere 110 Millionen Dosen völlig eigenständig produzieren können. Quelle: dpa/vs 

Aktuelle Corona-Zahlen des RKI

Neuinfektionen innerhalb eines Tages: 9.019
Sieben-Tage-Inzidenz:  64,0 (pro 100.000 Einwohner)
(Stand:  03.03., 5.35 Uhr)
Sieben-Tage-R-Wert: 0,94 
(Stand:  02.03.)

Inzwischen sechs Corona-Selbsttests mit Sonderzulassung 

Mit Blick auf mögliche weitere Lockerungen von Corona-Beschränkungen können zusätzliche Selbsttests für zu Hause auf den Markt kommen. Am Dienstag wurden zwei weitere Sonderzulassungen erteilt, wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte mitteilte. Insgesamt sind damit nun sechs Tests zur Anwendung für jedermann auf diesem Weg zugelassen. Die Selbsttests sollen frei in Apotheken, anderen Geschäften und im Internet zu kaufen sein.

Der Einsatz von Tests soll nach Plänen der Bundesregierung deutlich ausgedehnt werden, um mögliche weitere Öffnungen abzusichern. Neben Selbsttests gehören dazu Schnelltests, die geschultes Personal etwa in Testzentren oder Praxen abnimmt. Bei diesen schnellen Tests müssen Proben nicht erst zum Auswerten ins Labor geschickt werden. Positive Ergebnisse sollen dann aber mit genaueren PCR-Tests überprüft werden. Quelle: dpa/vs 

Unternehmen wollen Corona-Impfungen per Betriebsarzt durchführen 

Angesichts des wachsenden Impfstaus dringen Deutschlands Arbeitgeber auf eine größere Rolle der Betriebsärzte in der Corona-Impfkampagne. „Es ist nicht akzeptabel, dass aktuell mehr als eine Millionen Impfstoffdosen, die nicht für Zweitimpfungen zurückgelegt wurden, trotz hoher Nachfrage nach Impfungen nicht verimpft worden sind“, heißt es in einem Konzept der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), das der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt.

Ergänzend zu den bisherigen Plänen von Bund und Ländern könnten laut BDA die Betriebsärzte einen stärkeren Beitrag zum schnellen Impfen leisten. Betriebsärzte könnten bei Unterstützung durch die Arbeitgeber Impfungen oftmals besonders effizient organisieren. In einem Beschlussentwurf für Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Lage an diesem Mittwoch heißt es dazu, Betriebsärzte könnten bereits einbezogen werden und sollten nun – im Lauf des zweiten Quartals – verstärkt eingebunden werden. Quelle: dpa/vs 

Ärztepräsident warnt vor falscher Sicherheit bei Corona-Selbsttests 

Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat davor gewarnt, dass Corona-Selbsttests Menschen in falscher Sicherheit wiegen könnten. „Allen Menschen sollte klar sein, dass die Testergebnisse immer nur eine Momentaufnahme darstellen“, sagte der Präsident der Bundesärztekammer der Deutschen Presse-Agentur vor der Schaltkonferenz zur Corona-Lage an diesem Mittwoch in Berlin. In der Runde wollen Bund und Ländern voraussichtlich Öffnungsschritte an den massiven Einsatz von Schnell- und Selbsttests knüpfen.

Reinhardt forderte übersichtliche und leicht verständliche Informationen für einen verantwortungsvollen Umgang mit Selbsttests. Auch bei einem negativen Testergebnis müssten Abstand, Maskenschutz und Hygieneregeln eingehalten werden. Bei einem positiven Befund müsse schnellstmöglich eine Kontrolluntersuchung mittels PCR-Test veranlasst und strikte Quarantäne eingehalten werden.

Für die von geschultem Personal vorgenommenen Schnelltests forderte Reinhardt ein unbürokratisches Meldeverfahren. Eine zentrale Erfassung von Ergebnissen liefere Erkenntnisse über das tatsächliche Infektionsgeschehen.

Nötig sei mehr Tempo bei den Impfungen. Notwendig sei es, „endlich mit bundesweiten und flächendeckenden Impfungen in den Arztpraxen zu beginnen“. Voraussichtlich ab dem zweiten Quartal gebe es größere Impfstoffkapazitäten. „Die Einbeziehung der Praxen in die Impfkampagne verhindert, dass es bei den Verimpfungen zu Verzögerungen oder sogar Staus kommt.“ Quelle: dpa/vs 

WHO meldet COVID-Anstieg um 7 Prozent nach wochenlangem Rückgang 

In einer Trendwende hat die Zahl der neuen Fälle von COVID-19 vorige Woche weltweit um sieben Prozent zugenommen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichte am Dienstagabend in Genf Zahlen zum ersten Anstieg nach sechs Wochen Rückgang. Demnach wurden in der letzten Februarwoche 2,6 Millionen Fälle an die UN-Behörde in Genf gemeldet.

Diese Entwicklung könnte mit der Ausbreitung von ansteckenderen Virus-Varianten zu tun haben, schrieb die WHO in einem Bericht. Als weitere mögliche Gründe nannte sie die Lockerung von Gesundheitsmaßnahmen und Corona-Müdigkeit. Die WHO betonte, dass Corona-Impfungen erst nach Wochen immun machen. Bis zu einer breiteren Schutzwirkung für ganze Bevölkerungsgruppen werde es noch länger dauern. Deshalb müsse weiter auf Tests, Kontaktverfolgung, Abstand, Masken und Hygiene gesetzt werden. Quelle: dpa/vs 

EU-Arzneimittelbehörde entscheidet am 11. März über Johnson-Impfstoff 

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) will am 11. März über die Empfehlung des Impfstoffes des US-Herstellers Johnson&Johnson entscheiden. Der zuständige Ausschuss für Humanmedizin werde dann zu einer außerordentlichen Sitzung zusammenkommen, teilte die EMA am Dienstag in Amsterdam mit. Es wird erwartet, dass die Experten grünes Licht für die Zulassung in der EU geben. Formal muss dann noch die EU-Kommission zustimmen – das könnte noch am selben Tag geschehen.

Die Daten der Studien und Versuche des Unternehmens werden bereits von den EMA-Experten im laufenden Verfahren geprüft. Bisher sind in der EU drei Impfstoffe gegen das Coronavirus auf dem Markt. In den USA war der Wirkstoff am Wochenende zugelassen worden. Er ist von der J&J-Tochter Janssen in den Niederlanden entwickelt worden. Anders als bei den bisherigen Präparaten ist bei diesem Impfstoff nur eine Dosis erforderlich. Quelle: dpa/vs 

Italien verlängert Corona-Reisesperren im Land bis nach Ostern

Italien verlängert zentrale Corona-Beschränkungen wie die Reisesperren im Land um einen Monat bis nach Ostern. Außerdem müssen alle Schulen in Hochrisiko-Gebieten, sogenannten Roten Zonen, schließen. Das teilte Gesundheitsminister Roberto Speranza in Rom mit. Ministerpräsident Mario Draghi unterschrieb am Dienstag ein entsprechendes Dekret.

Damit bleibt es in der ersten großen Reisezeit zu Ostern bis 6. April verboten, die Grenzen zwischen den 20 italienischen Regionen zu überqueren. Ausnahmen gibt es etwa für die Arbeit und in Notfällen. Minister Speranza und mehrere Experten wiesen darauf hin, dass die britische Virus-Variante in dem Mittelmeerland mit deutlich über 50 Prozent der Fälle vorherrschend sei. Es handelt sich um eine ansteckendere Variante, die ersten Studien zufolge häufiger schwere Verläufe verursacht. Quelle: dpa/vs 


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