Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 01. bis 05.02.2021

3D-Animation in Blau und Rot eines Coronavirus
Bild: artegorov3@gmail / AdobeStock

Mittwoch, den 03.02.2021

Coronavirus kann auch die Bauchspeicheldrüse befallen 

Forscher der Uniklinik Ulm haben in einer Studie nachgewiesen, dass bei einer COVID-19-Erkrankung auch die Bauchspeicheldrüse angegriffen werden kann. Die Studienautoren fanden heraus, dass bei „gravierenden Krankheitsverläufen“ die insulinproduzierenden Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse infiziert werden, wie eine Sprecherin der Universität Ulm am Mittwoch mitteilte. Die Untersuchung wurde im Fachblatt „Nature Metabolism“ veröffentlicht.

Der Befund der Studie könnte den Autoren zufolge möglicherweise auch eine Erklärung für das Auftreten von Diabetes-ähnlichen Symptomen bei COVID-19-Patienten sein und für die Verschlechterung des Zuckerstoffwechsels bei an COVID-19 erkrankten Diabetikern. Ebenfalls im Fachjournal „Nature Metabolism“ hatten Forscher der Kieler Universität zuvor über den Einzelfall eines 19-Jährigen berichtet, der nach einer Corona-Infektion an Diabetes erkrankt war.

Bei Patienten mit einer COVID-19-Erkrankung, gebe es immer wieder Verläufe, bei denen auch die Regulation des Blutzuckerspiegels gestört sei, teilte Studienautor Martin Wagner, Oberarzt am Uniklinikum Ulm, mit. Um zu untersuchen, wie es dazu kommt, haben die Ulmer Forscher Gewebe aus der Bauchspeicheldrüse mit SARS-CoV-2-Viren in Kontakt gebracht und so herausgefunden, dass sich diese mit dem Coronavirus infizieren lassen. Zudem wurden verstorbene COVID-Patienten untersucht. Dabei zeigte sich demnach, dass selbst als in der Lunge keine Virusproteine mehr zu finden waren, diese in der Bauchspeicheldrüse noch nachgewiesen werden konnten. Dies sei bei unterschiedlich langen Krankheitsverläufen der Fall gewesen, hieß es. Dies deute darauf hin, dass Infektionen mit dem Coronavirus häufiger und andauernder seien als bisher angenommen. Quelle: dpa/vs 

Mehrheit hat sechs Monate nach Corona-Infektion Antikörper

Fast 90 Prozent der Corona-Infizierten haben sechs Monate nach ihrer Infektion Antikörper gegen das Coronavirus im Körper. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie der UK Biobank, der größten britischen biomedizinischen Datenbank, die am Mittwoch in London veröffentlicht wurde. Bei 88 Prozent der untersuchten Studienteilnehmer hätten nach den vollen sechs Monaten der Untersuchung Antikörper nachgewiesen werden können, nach drei Monaten war dies sogar bei 99 Prozent der Patienten der Fall.

„Obwohl wir nicht sicher sein können, inwieweit dies mit einer Immunität einhergeht, legen die Befunde nahe, dass Menschen für mindestens sechs Monate vor einer erneuten Ansteckung geschützt sein könnten“, sagte Chef-Forscherin Naomi Allen. In weiteren, noch länger als sechs Monate angelegten Untersuchungen wollen die Forscher herausfinden, ob Antikörper auch noch längere Zeit später bei den Probanden festgestellt werden können. Quelle: dpa/vs 

AstraZeneca-Impfstoff wohl auch wirksam gegen Virus-Übertragung 

Der Impfstoff des britischen Pharmakonzerns AstraZeneca und der Universität Oxford soll ersten Erkenntnissen zufolge auch gegen die Übertragung des Coronavirus wirken. PCR-Tests bei einer zufälligen Stichprobe aus entsprechend Geimpften in Großbritannien hätten gezeigt, dass der Impfstoff die Übertragung um rund 67 Prozent verringere, sagte AstraZeneca-Forschungschef Mene Pangalos am Mittwoch in einer Pressekonferenz. Zuvor war nur die Wirkung gegen eine COVID-19-Erkrankung festgestellt worden. Quelle: dpa/vs 

Neue Corona-Mutation entkommt Immunsystem einfacher 

Die nun auch in Großbritannien aufgetauchte Mutation E484K stärkt das Coronavirus nach Angaben des Virologen Alexander Kekulé gegen die Abwehrmechanismen im Körper. „Das Virus entkommt dem Immunsystem einfacher“, sagte der Professor der Universität Halle-Wittenberg am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Die Mutation betrifft wie auch andere Mutationen das sogenannte Spike-Protein, das dem Coronavirus die kronenhafte Form verleiht.

Antikörper seien aber deutlich weniger wirksam gegen die E484K-Variante, sagte Kekulé mit Verweis auf Angaben aus Brasilien und bislang weniger belastbare Berichte aus Südafrika. „Das Virus wird schlechter neutralisiert.“ Wer nach einer Corona-Infektion Antikörper gebildet habe, könne an Viren mit der E484K-Mutation leichter als am herkömmlichen Coronavirus ein zweites Mal erkranken. Die gute Nachricht sei aber, dass die Krankheitsverläufe dann in der Regel milder seien. „Wir haben dann zwar nicht das volle Sortiment, das das Virus abfängt“, erklärte der Mediziner. „Aber wir können es bremsen.“

Die Gefahr einer Erkrankung bestehe bei E484K zwar auch nach einer Impfung, sagte Kekulé. Die mRNA-Impfstoffe böten aber deutlich besseren Schutz als eine natürliche Immunreaktion. Wie stark der Schutz durch die Impfstoffe bei E484K sinke, wisse man noch nicht, sagte der Virologe. „Vielleicht geht die Wirksamkeit nur von 95 auf 90 Prozent zurück.“ Er sei sich aber sicher, dass spätestens im Herbst neue Impfstoffvarianten nötig würden. Quelle: dpa/vs 

Minister will Selbsttests für Lehrer, Kinder und Erzieher im Südwesten 

Baden-Württembergs Gesundheitsministerium will Lehrern, Erziehern und Kindern an Schulen und Kitas kostenlos Selbsttests zur Verfügung stellen. Das teilte Minister Manne Lucha am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart mit. „Damit können die Betroffenen bei Symptomen eine Selbsttestung zu Hause vornehmen und bleiben bei positivem Testergebnis der jeweiligen Einrichtung fern“, sagte der Grünen-Politiker. Ermöglicht werde der Eigengebrauch von Schnelltests durch eine Anpassung einer Verordnung durch den Bund. Damit sei nun die Umsetzung eines umfassenden Testkonzepts für Schulen und Kindertagesstätten möglich, betonte Lucha. „Nun können wir die geplante Öffnung von Grundschulen und Kindertagesstätten nach dem Faschingsferien mit einer erweiterten Teststrategie begleiten.“ Quelle: dpa/vs 

Curevac will mit GlaxoSmithKline COVID-19-Impfstoff gegen Varianten entwickeln 

Der deutsche Impfstoffhersteller Curevac will gemeinsam mit dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline weitere mRNA-Impfstoffe entwickeln, die vor mutierten Varianten des Coronavirus schützen. „Diese neue Kooperation baut auf unseren bestehenden Verbindungen mit Curevac auf“, sagte GlaxoSmithKline (GSK)-Chefin Emma Walmsley laut einer Mitteilung von Mittwoch. „Sie steht dafür, dass wir unsere wissenschaftliche Expertise in mRNA und der Impfstoffentwicklung vereinen, um die Entwicklung von neuen COVID-19-Impfstoffen zu beschleunigen.“

Außerdem will der britische Konzern noch in diesem Jahr 100 Millionen Dosen des ersten Curevac-Impfstoffs CVnCoV herstellen, der sich aktuell in klinischen Tests der Phase-2b/3 befindet und in den nächsten Monaten zugelassen werden könnte. Quelle: dpa/vs 

Aktuelle Corona-Zahlen des RKI

Neuinfektionen innerhalb eines Tages: 9.705 
Sieben-Tage-Inzidenz: 82,9 (pro 100.000 Einwohner)
(Stand: 03.02., 00.00 Uhr)
Sieben-Tage-R-Wert:  0,85
(Stand: 02.02.) Quelle: dpa / cn 

Oxford-Vakzin bei 12 Wochen zwischen den Impfdosen wirksamer 

Zwölf Wochen Abstand zwischen der ersten und zweiten Impfdosis haben beim Impfstoff von Astrazeneca und der Universität Oxford nach neuen Studiendaten wohl positive Auswirkungen auf dessen Wirksamkeit. „Diese Analysen zeigen, dass eine höhere Wirksamkeit des Impfstoffs mit einem längeren Intervall zwischen der ersten und zweiten Dosis erreicht werden kann, und dass eine einzelne Impfdosis in den ersten 90 Tagen hochwirksam ist“, schrieben die Forscher der Uni Oxford in einem zunächst nur online veröffentlichten Artikel für die Fachzeitschrift „The Lancet“.

Zwischen dem 22. und dem 90. Tag nach der ersten Impfdosis soll die Schutzwirkung des Vakzins demnach nicht nachlassen. Die Wirksamkeit gegen eine Erkrankung an COVID-19 wird in dieser Zeit mit 76 Prozent angegeben. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hatte die Wirksamkeit des Vakzins mit rund 60 Prozent angegeben. Grund für die Differenz ist, dass unterschiedlich viele Daten aus den klinischen Studienphasen in die Berechnung einfließen. Quelle: dpa/vs 

Merkel verteidigt Impfstrategie 

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat für Verständnis für den Ablauf der Corona-Impfungen in Deutschland geworben. „Wir können keinen starren Impfplan machen“, sagte Merkel am Dienstag in der ARD-Sendung „Farbe bekennen“. Die Hersteller hätten den Regierungschefs von Bund und Ländern bei dem Spitzengespräch zum Thema am Vortag erläutert, dass die Impfstoffe unter Hochdruck produziert würden und exakte Voraussagen über die genauen Mengen nicht lange im Voraus getroffen werden könnten. „Wir müssen das modellieren, wir müssen das dynamisch anpassen.“

Bis zum Ende des Sommers solle jede und jeder ein Impfangebot erhalten, bekräftigte Merkel. Jeder solle dann zumindest die erste der zwei nötigen Impfungen bekommen können. Bisher sei im Großen und Ganzen nichts schief gelaufen bei der Impfkampagne. Wenn weitere Impfstoffe zugelassen würden, könne sich dieses Datum nach vorne verschieben. Es gebe aber auch Risiken: Wenn eine Virus-Mutation ein Impfstoff unwirksam machen würde, „würde die Sache anders ausschauen“, so Merkel.

Merkel erläuterte, warum in den USA, Israel und Großbritannien die Impfstoffe schon bei größeren Anteilen der jeweiligen Bevölkerung angekommen seien. So habe es in Großbritannien für den Impfstoff von Astrazeneca eine Notzulassung gegeben. In Europa sei der Impfstoff mit der Gründlichkeit der normalen Zulassung geprüft worden. „Das war kein Fehler, wir sind auf das Vertrauen angewiesen.“ Amerika exportiere so gut wie keinen Impfstoff, sondern verwende das dort produzierte Serum nahezu komplett selbst. Deshalb seien die Europäer auf ihre eigene Produktion angewiesen. Quelle: dpa/vs 


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