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Kosmetische Ausreinigung bei Akne: Was ist zu beachten?

junge Frau erhält kosmetische Behandlung
Bei einer kosmetischen Ausreinigung sollten hygienische Standards dringend eingehalten werden. | Bild: standret / AdobeStock

Eine kosmetische Aknebehandlung ist eine wichtige unterstützende Maßnahme auf dem Weg zu einer reinen Haut, sie kann allerdings eine konsequente Pflege zu Hause nicht ersetzen. Eine professionelle Ausreinigung der Haut hilft, das Hautbild zu verfeinern, und bereitet die Haut auf die entsprechende kosmetische Pflege oder pharmakologische Therapie vor.

Während einer Aknebehandlung können jedoch nur Mitesser, Milien sowie verhornte und nicht entzündete Talgablagerungen entfernt werden. Starke Entzündungen, die vermehrt bei besonders schweren Formen der Akne auftreten, wie beispielsweise Furunkel, eitrige Abszesse, offene Wunden, aber auch generell Warzen und Muttermale dürfen nicht durch eine Kosmetikerin geöffnet und behandelt werden.  

Was ist bei der Auswahl des Kosmetikstudios zu beachten?

Akne ist eine Hauterkrankung und kein rein kosmetisches Problem. Es ist daher wichtig, ein Kosmetikstudio zu wählen, in dem Fachkräfte arbeiten, die sich im Bereich der Aknebehandlung spezialisiert haben und darin auch erfahren sind. 

Eine unsachgemäße Behandlung kann schlimmstenfalls nicht nur eine akute Infektion der Haut begünstigen, sondern auch dauerhaft sichtbare Schäden an der Haut wie Vernarbungen oder Pigmentverschiebungen hinterlassen. 

Gut zu wissen: Staatlich anerkannte Berufsausbildung zum Kosmetiker / zur Kosmetikerin 

Die Ausbildung zur Kosmetikerin ist in Deutschland gesetzlich geregelt und dauert drei Jahre. Sie umfasst unter anderem die pflegende, apparative und dekorative Kosmetik, Dermatologie und Hautdiagnostik, Gesundheitsschutz und Hygiene sowie Ernährungsberatung und Gesundheitsförderung. 

Danach können sich Kosmetiker auch weiter qualifizieren lassen, z. B. im Bereich Visagismus, Permanent Make-up und kosmetische Lymphdrainage.  

Einige private Schulen bieten Kurzausbildungen und Weiterbildungen im Bereich Kosmetik an, die allerdings nicht der staatlich anerkannten Berufsausbildung entsprechen.

Bei kosmetischen Behandlungen: Strenge Hygienevorgaben sind verpflichtend

Kosmetische Aknebehandlungen verletzen die natürliche Schutzbarriere der Haut. Es müssen verhornte Hautstellen angeritzt werden, einige Pusteln können während der Behandlung unbeabsichtigt verletzt werden, sodass eitriger Inhalt oder sogar Blut austreten können. Bei kosmetischen Treatments ist daher besonders auf sorgfältiges und hygienisches Arbeiten zu achten. 

In einem Kosmetikstudio gelten Vorschriften und Verordnungen bezüglich der Hygiene, die sich in einem Hygieneplan wiederfinden und auch befolgt werden müssen. Die Verordnungen sind landesspezifisch und gelten für Tätigkeiten, bei denen Krankheitserreger unter anderem HIV, Hepatitis B und C, übertragen werden könnten.

Kosmetkikkunden sollten sich daher aktiv über Hygienestandards in dem jeweiligen Studio informieren und auch selbst auf die sichtbare Sauberkeit achten: Werden Einmalskalpelle verwendet? Ist ein Desinfektionsmittel vorhanden, das sachgemäß genutzt wird? Trägt die behandelnde Person während der Ausreinigung Einmalhandschuhe? Werden Instrumente und Geräte sterilisiert bzw. desinfiziert? 

Vor der Ausreinigung: Wie wird die Aknehaut vorbehandelt?

Die Grundlage einer jeden kosmetischen Behandlung ist eine gründliche Reinigung mit Produkten, die auf den Hauttyp und den Hautzustand abgestimmt sind. Danach wird die Haut durch eine beleuchtete Lupe beurteilt und die Behandlung besprochen. 

Im nächsten Schritt wird die Haut gepeelt, um tote Hautschüppchen, Talgablagerungen aus den Poren und von der Hautoberfläche zu entfernen. Häufig werden Peelings mit Enzymen, Salicylsäure oder Fruchtsäure dafür eingesetzt. 

Im Anschluss wird die Haut mit warmem Wasserdampf ca. 10 Minuten bedampft und vorbereitet. Der warme Wasserdampf verbessert die Durchblutung und öffnet die Poren der Haut, dadurch lassen sich die Unreinheiten wie Mitesser und Talgablagerungen deutlich einfacher entfernen.

Gut zu wissen: Ätherische Öle und Ozon bei einer Dampfbehandlung

Wasserdampfvernebler können zusätzlich den Wasserdampf mit ionisiertem, ozonisiertem Luftsauerstoff anreichern. Dieser Zusatz hat eine desinfizierende Wirkung. Einen Bedampfer mit dieser Zuschaltfunktion bezeichnet man häufig als Vapozon. 

Kräuter und Aromaöle können ebenfalls die Wasserdampfbehandlung ergänzen, sie können allerdings auch Allergien und Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen und sind daher im Rahmen der Aknebehandlung nicht zu empfehlen. 

Bei Akne: Wie werden die Unreinheiten ausgereinigt?

Die Unreinheiten werden manuell mit den Fingern, die in einem Kosmetiktuch eingewickelt sind, entfernt. Einige große, stark verhornte Mitesser können mithilfe einer sterilen Kanüle präzise aus der Pore herausgeholt werden. 

Starkes Drücken kann das Gewebe verletzen, daher sollen ausschließlich Unreinheiten entfernt werden, die sich leicht ausdrücken lassen. Entzündungen sollen dabei allerdings nicht geöffnet werden. Falls im Rahmen der Behandlung die Unreinheiten dennoch verletzt werden, sollten die betroffenen Hautstellen desinfiziert und, solange sie bluten, mit einem kleinen Pflaster bedeckt werden.  

Milien haben im Gegensatz zu Mitessern keine natürliche Öffnung, daher müssen sie vorsichtig angeritzt und herausgeholt werden. Es sollten allerdings nur Milien entfernt werden, die sichtbar direkt unter der Hautoberfläche sind. Tiefer liegende und größere Milien sowie solche, die sich direkt im Augenbereich befinden, sollten vom Hautarzt entfernt werden.  

Was ist nach der Aknebehandlung zu beachten?

Nach dem Ausreinigen wird die Haut desinfiziert und mit entsprechenden Präparaten, z. B. Wirkstoffkonzentraten oder einer Maske, behandelt. Nach einer Aknebehandlung sollte die Haut nicht massiert oder zusätzlich aktiviert werden, denn das könnte den Heilungsprozess stören. 

Auch eine starke Sonneneinstrahlung ist unmittelbar nach der Behandlung zu vermeiden. Stark fetthaltige oder aktivierende Produkte mit einem hohen Anteil an Fruchtsäure können die Haut direkt nach der Behandlung ebenfalls zusätzlich belasten oder reizen. 

Die Abschlusspflege sollte daher von einer leichten Konsistenz sein und idealerweise eine entzündungshemmende und beruhigende Wirkung haben. Quellen:
https://www.landesrecht-bw.de/bsbw/document/jlr-HygVBWrahmen
https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?anw_nr=2&gld_nr=2&ugl_nr=2121&bes_id=5136&aufgehoben=N ?
https://www.gesetze-im-internet.de/kosmausbv/eingangsformel.html