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RSV: Wie sicher ist die Impfung in der Schwangerschaft?

Liegende Schwangere erhält eine Impfung
Mit RSV-Impfung müssen weniger Babys aufgrund einer RSV-Infektion ins Krankenhaus. | Bild: Africa Studio / AdobeStock

Schwangere sollen sich im letzten Schwangerschaftsdrittel gegen Keuchhusten (Pertussis) impfen lassen. Das rät die Ständige Impfkommission (STIKO). Die mütterlichen Antikörper schützen sodann das Neugeborene in den ersten Lebensmonaten, ihr Risiko für Keuchhusten sinkt um 90 Prozent.

Neben Keuchhustenerregern ist auch RSV (Respiratorisches Synzytialvirus) bei Säuglingen gefürchtet. Derzeit berät die STIKO, ob sie auch – wie bei Keuchhusten – eine Impfempfehlung für Schwangere ausspricht. 

Studie untersucht Sicherheit von RSV-Impfung

Perinatologische Fachgesellschaften raten bereits seit November 2023 zur saisonalen RSV-Impfung für alle Schwangeren, die Sächsische Impfkommission empfahl diese etwa zeitgleich. 

Mit Abrysvo® von Pfizer gibt es seit August 2023 einen RSV-Impfstoff, der für Schwangere zugelassen ist. Geimpft werden soll Abrysvo® zwischen den Schwangerschaftswochen 24 und 36.

Doch wie sicher ist eine RSV-Impfung in der Schwangerschaft? Schützt sie besser als keine Impfung? Diese Fragen wollten Wissenschaftler von Cochrane beantworten und haben nach vergleichenden Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit gesucht. 

Ihre Ergebnisse, veröffentlicht in einem ausführlichen Review(„Cochrane Library“: „Respiratory syncytial virus vaccination during pregnancy for improving infant outcomes“) , können sie nun auf sechs randomisiert kontrollierte Pharmaindustrie-finanzierte Studien mit insgesamt 17.991 schwangeren Frauen (Alter bis 49 Jahre) stützen.

Mit Impfung: Halb so viele Säuglinge im Krankenhaus

Eine mütterliche RSV-Impfung reduzierte im ersten Lebensjahr verglichen mit Placebo Krankenhausaufenthalte aufgrund einer laborbestätigten RSV-Infektion (ausreichend nachgewiesen): So kamen ohne mütterliche Impfung 22 Säuglinge ins Krankenhaus, mit mütterlicher RSV-Impfung waren es elf, also gerade einmal halb so viele.

Geht es um die Sicherheit der mütterlichen RSV-Impfung für das Baby, deuten die Review-Ergebnisse darauf hin, dass sich die RSV‐Impfung während der Schwangerschaft nicht auf das Risiko von angeborenen Fehlbildungen bei Säuglingen auswirkt (ausreichend nachgewiesen). 

Wahrscheinlich wirkt sich die mütterliche Impfung auch nicht auf das Risiko einer Wachstumsverzögerung des Babys im Mutterleib aus. Zudem ergeben sich aus den vorliegenden Daten keine Sicherheitsbedenken beim Risiko von Totgeburten oder Todesfällen bei Säuglingen und Müttern. 

Allerdings sei die Vertrauenswürdigkeit dieser Ergebnisse eingeschränkt. Ungewiss ist den Cochrane-Autoren zufolge auch noch, ob eine RSV-Impfung in der Schwangerschaft das Risiko für eine Frühgeburt beeinflusst. Quelle: https://www.cochranelibrary.com/cdsr/doi/10.1002/14651858.CD015134.pub2/full/de#CD015134-abs-0003
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Materialien/Faktenblaetter/Schwangerschaft.pdf?__blob=publicationFile