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PTAheute-Pinnwand KW 26/2024: Von Mücken, Affen und Vögeln

PTAheute-Pinnwand KW 26/2024
Bilder: grooveriderz, LoloStock, DoraZett, Jamrooferpix / AdobeStock

Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche.

Bodensee: Mückenplage am Wasser

Nach dem Hochwasser und durch das schwüle Wetter in Süddeutschland haben Stechmücken einem Experten zufolge derzeit leichtes Spiel. Am Bodensee könne man schon von einer Mückenplage sprechen, sagt Rainer Bretthauer. Dem Umwelt- und Klimaschutzbeauftragten der Stadt Radolfzell am Bodensee zufolge bieten die Überschwemmungen perfekte Bedingungen für die Eiablage. Die Folge: massenhaft Nachwuchs.  

Bodensee-Touristen und Anwohner sollten sich wappnen, durch angepasste Kleidung etwa, so der Experte. Locker sitzende, lange Kleidung sei zu empfehlen. Auch die Zeit spiele beim Aufenthalt draußen eine Rolle: „Während der Dämmerung bei mehr als 18 Grad werden sie bissig.“

In Deutschland sind rund 50 Steckmückenarten bekannt. Ein Teil davon wird zu den sog. Überschwemmungsmücken gerechnet, die vermehrt nach Überflutungen schlüpfen. Experten zufolge sind die kleinen Insekten besonders penetrant auf Blutjagd, da sie sich schnell fortpflanzen müssen, bevor die günstigen Bedingungen wieder verschwinden.  

Überschwemmungsmücken legen ihre Eier gern auf feuchtem Boden ab, oft in Uferzonen und Flussauen. Dort können sie mehrere Jahre im Boden überdauern. Wenn die Ablageorte überflutet werden und die Temperatur günstig ist, beginnt die Entwicklung vom Ei zur stechfreudigen Mücke. Bei großflächigen Überschwemmungen kann es zum Massenschlupf kommen. Quelle: dpa / mia 

DGE bewertet vegane Ernährung neu

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat ein Positionspapier zur veganen Ernährung vorgelegt und darin ihre Position zu der tierproduktefreien Ernährungsweise dargelegt.

Die potenziell kritischen Nährstoffe sind laut DGE bei veganer Ernährung das erwähnte Vitamin B12, das nur in tierischen Produkten und biotechnologisch veränderten Algen vorkommt und bei veganem Lebensstil supplementiert werden muss. 

Auch Iod, langkettige Omega-3-Fettsäuren, Proteine, Vitamin B2, Vitamin D, Calcium, Eisen, Zink und Selen gehören zu den Nährstoffen, auf die Veganer besonders achten sollten. In welchen Nahrungsmitteln diese Nährstoffe enthalten sind, können Sie in unserem umfangreichen Artikel zur veganen Ernährung nachlesen.

Für Kinder, Jugendliche, Schwangere, Stillende, Senioren und Seniorinnen kann keine Aussage zur veganen Ernährung getroffen werden, da die Datengrundlage fehlt, so die DGE in einer Pressemitteilung. Bei vulnerablen Bevölkerungsgruppen müssen besonders fundierte Ernährungskenntnisse vorliegen, um sich bedarfsgerecht vegan zu ernähren. Quelle: daz.online 

Vogelgrippe-Variante in Deutschland kann Kühe infizieren 

Auch die in Deutschland kursierende Variante des Vogelgrippe-Virus H5N1 kann Kühe infizieren. Das hat ein erster Test am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems bei Greifswald ergeben. 

Anlass für das im Mai gestartete Experiment waren Ansteckungen von Kühen in den USA. Das seit Ende März aus den USA gemeldete Infektionsgeschehen mit dem Vogelgrippe-Virus betrifft dutzende Betriebe in mehreren Bundesstaaten. In Milchproben erkrankter Tiere wurden zum Teil hohe Viruslasten nachgewiesen. Auf welchem Weg die Kühe sich genau anstecken, ist einer FLI-Sprecherin zufolge noch unklar.  

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält die von der Vogelgrippe bei Kühen ausgehende Gefahr für Menschen derzeit noch für gering, mahnte aber alle Staaten zu erhöhter Aufmerksamkeit für mögliche Infektionen. Wissenschaftler befürchten, dass sich das Virus weiter verändern und letztlich auch den Menschen erfassen könnte. Quelle: dpa / mia 

Gefährliche Mutation von Mpox-Virus im Kongo

Medienberichten zufolge breitet sich das Mpox-Virus in Teilen Afrikas erneut aus. „Es ist dringend notwendig, den jüngsten Anstieg der Affenpocken-Fälle in Afrika zu bekämpfen“, sagt Rosamund Lewis, die fachliche Leiterin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Affenpocken.

In einer schwer zugänglichen Region der Demokratischen Republik Kongo breitet sich derzeit ein besonders gefährlicher Typ des Virus aus. Auch Kinder werden von der Mutation infiziert. Es komme zu auffallend vielen Fehlgeburten, heißt es in den Medienberichten. Der Virustyp sei der aggressivste bisher bekannte – und er könnte sich international ausbreiten, warnen einige Wissenschaftler.

Ein möglicher Grund für die bisher dokumentierten schwereren Krankheitsverläufe im Kongo: „Die diagnostischen, therapeutischen und Impf-Kapazitäten in der DRK sind deutlich eingeschränkter als etwa in Deutschland“, schreibt das Robert Koch-Institut auf seiner Website. Quelle: https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/mpox-who-warnt-vor-mutierten-affenpockenviren-a-7a793582-b517-4e0a-b8f4-d5b96f8d7442 

Apothekenreform: ABDA gibt Argumentationshilfe heraus

Welche Folgen hat die Apothekenreform für die Versorgung? Statt lautstark zu protestieren, setzt man bei der ABDA und den meisten ihrer Mitgliedsorganisationen alles daran, in den kommenden Wochen die Bundestagsabgeordneten aufzuklären. 

Damit die Kammern und Verbände ausreichend Argumente haben, stellt die ABDA ihnen als Teil der Kommunikationsstrategie eine Argumentationshilfe zur Verfügung.

Sechs Seiten umfasst das Papier mit dem Titel „Konsequenzen des Entwurfes für ein Apothekenreformgesetz aus dem Bundesgesundheitsministerium“. Die ABDA erläutert darin ausführlich die befürchteten Folgen der geplanten Neuregelungen. 

Dienen soll das Ganze als Argumentationshilfe für die Kammern und Verbände. Denn die haben in den nächsten Wochen die Aufgabe, ihren Bundestagsabgeordneten vor Ort deutlich zu machen, welche Gefahren Lauterbachs Reformpläne mit sich bringen, in der Hoffnung, dass sich im parlamentarischen Verfahren noch etwas zu Gunsten der Apothekerschaft tut. Denn nur an dieser Stelle im Gesetzgebungsprozess wird überhaupt die Chance gesehen, Einfluss zu nehmen.

Weitere Informationen zur Argumentationshilfe finden Sie auf daz.online.

Notfall-Gesetz: ABDA erteilt Absage an Parallelstrukturen und Dispensierrecht

Im Referentenentwurf für ein Gesetz zur Reform der Notfallversorgung (Notfall-Gesetz) sind insbesondere neue Versorgungsverträge für jene Apotheken geplant, die Notdienstpraxen der ebenfalls neu zu etablierenden Integrierten Notfallzentren beziehungsweise deren Patienten versorgen. Ein neuer § 12b Apothekengesetz soll dafür die Leitplanken aufstellen. Vertragsapotheken dieser Art sollen einen pauschalen Wochen-Zuschuss nach dem Vorbild der Notdienstpauschale erhalten.

Solange solche Verträge nicht bestehen, ist allerdings ein Dispensierrecht für die Ärzte der Notdienstpraxen vorgesehen. Sie sollen Arzneimittel „in einer zur Überbrückung benötigten Menge“ aushändigen dürfen, „soweit im unmittelbaren Anschluss an die Behandlung ein Wochenende oder ein Feiertag folgt“. 

Die ABDA hatte hierzu schon in einem ersten Statement Bedenken geäußert, zudem waren die Pläne des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) zuletzt in einigen Kammerversammlungen scharf kritisiert worden. Vor allem warnte die Apothekerschaft davor, Doppelstrukturen aufzubauen und unnötigerweise ein ärztliches Dispensierrecht zu etablieren.

Mit den Angaben zum geplanten pauschalen Zuschuss für Apotheken mit einem Versorgungsvertrag ist die ABDA ebenfalls nicht zufrieden. Zwar erscheine es sachgerecht, wenn Apotheken für ihren Aufwand einen angemessenen finanziellen Ausgleich erhalten. Doch es fehlten hierfür konkrete Regelungen. Quelle: daz.online