Stada Health Report 2023: Was wünschen sich die Menschen von Apotheken?
32.011 Menschen in 16 europäischen Ländern, darunter auch rund 2.000 Menschen aus Deutschland, ließ der Arzneimittelhersteller Stada den Dienstleister Human8 im Frühjahr 2023 für den diesjährigen Gesundheitsbericht „Stada Health Report 2023“ befragen. Hierbei standen auch apotheken- und arzneimittelbezogene Themen auf der Agenda.
Wie groß ist die Sorge vor Lieferengpässen?
So wurden etwa Fragen dazu aufgegriffen, ob sich die Europäer Sorgen über die Verfügbarkeit von Arzneimitteln machen. Im Durchschnitt schätzten 39 Prozent die Situation als „kritisch“, 12 Prozent als „unsicher“ und 48 Prozent als „unkritisch“ ein.
Die Deutschen sind hierbei überdurchschnittlich besorgt. Hierzulande erachtet jeder Zweite die Situation als „kritisch“. Allerdings sind unter ihnen auch 26 Prozent, die angeben, dass sie selbst oder ihre Angehörigen bereits Schwierigkeiten hatten, benötigte Medikamente zu bekommen. Im europäischen Durchschnitt haben 18 Prozent der Befragten solche Probleme gehabt.
Welche Dienstleistungen sollten in Apotheken angeboten werden?
Weiterhin wurden die Teilnehmenden zu ihrer Einschätzung zu verschiedenen Dienstleistungen gebeten, die in Apotheken angeboten werden oder werden könnten – teils verknüpft mit der Frage nach der Bereitschaft, für diese zu zahlen.
So wären 58 Prozent der Deutschen daran interessiert, ihren Vitaminstatus in den Vor-Ort-Apotheken bestimmen lassen zu können, im europäischen Schnitt trifft das sogar auf 67 Prozent zu.
Impfungen als apothekerliche Dienstleistungen befürworten 45 Prozent der Deutschen, weitere neun Prozent halten dies sogar für „ein Muss“. Damit liegen die Zustimmungswerte deutlich hinter denen anderer europäischer Länder und auch im Vergleich zum Vorjahr erhielten Impfungen in Apotheken um acht Prozentpunkte geringere Zustimmungswerte bei den Deutschen.
29 Prozent der Europäer erwarten die Kurierlieferung benötigter Arzneimittel von ihrer Apotheke, 34 Prozent möchten online und 25 Prozent per App bestellen können. Dass ihre Apotheke auch Gesundheitschecks anbietet, ist für 27 Prozent ein Muss.
Hinsichtlich zukünftiger Dienstleistungen könnten sich 42 Prozent der Befragten vorstellen, für eine Beratung zu tabuisierten Themen zu bezahlen. 48 Prozent wären auch bereit, für Kosmetik- und Hautpflegeberatung zu bezahlen. 50 Prozent würden Ernährungsberatungen in Apotheken schätzen.
Vorsorgeuntersuchungen werden vernachlässigt
Auf den Titel des Gesundheitsreports hat es unterdessen das Thema Prävention geschafft. Ein Viertel der Deutschen nimmt keinerlei Vorsorgeuntersuchungen wahr. 60 Prozent gehen zu einigen der angebotenen Check-ups, 15 Prozent hingegen suchen alle für sie relevanten Angebote auf. Frauen und Ältere gehen hierbei häufiger zur Vorsorge als Männer und Jüngere.
Als Gründe für das Ausschlagen dieses Gesundheitsangebotes geben 29 Prozent fehlendes Wissen an. 20 Prozent fehlt die Zeit, weitere 19 Prozent halten die Untersuchung für unnötig oder fühlen sich unwohl dabei. 18 Prozent der Deutschen hingegen sind Vorsorgeuntersuchungen zu teuer.
Peter Goldschmidt, CEO der Stada Arzneimittel AG, schätzt dies als beunruhigend ein: „Die gewonnenen Erkenntnisse müssen als Weckruf für die Verbesserung von präventiven Gesundheitsinitiativen, die Förderung der Selbstfürsorge und die Modernisierung der Gesundheitssysteme durch Digitalisierung dienen.“