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PTAheute-Pinnwand KW 11/2023: Zweite Grippewelle und viel Vitamin C

Pinnwand für KW 11/2023
Bilder: sebra, Tobias Arhelger, Stockfotos-MG, Jamrooferpix / AdobeStock, Montage: PTAheute 

Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche.

Die Hälfte der Bevölkerung hat einen Organspendeausweis

Im März dieses Jahres veröffentlichte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung einen neuen Bericht zur Einstellung der Bevölkerung bezüglich Organ- und Gewebespende. Für diesen Bericht wurden 4.004 Personen zwischen 14 und 75 Jahren per Telefon befragt. 84 Prozent gaben an, einer Organ- und Gewebespende positiv gegenüberzustehen, 2010 waren es noch 79 Prozent. Die Zahl der Befragten, die auch bereit wären, zu spenden, ist mit 73 Prozent etwa gleich geblieben. 

Allerdings haben nur 44 Prozent der Befragten auch einen Organspendeausweis oder eine Patientenverfügung, die ihre Entscheidung zur Organ- und Gewebespende festhält. 17 Prozent haben sich zwar bereits entschieden, dies jedoch noch nicht schriftlich festgehalten.

Wenn Sie in der Apotheke Informationen zu Organ- und Gewebespenden anbieten wollen oder Organspendeausweise auslegen wollen, können Sie sich bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung informieren und Material bestellen. Quelle: daz.online, jr / mia 

Staatsschutz ermittelt nach Graffiti-Attacke auf Apotheke

Wegen eines Graffitis über dem Eingang einer Wolfsburger Apotheke ermittelt der Staatsschutz. Über dem Schriftzug Mohren-Apotheke hatten Unbekannte Farbkleckse gesetzt und so aus dem o ein ö gemacht. Zudem sei eine Mohren-Figur mit einer Möhre überklebt worden.  

Mehrere Medien berichteten über den Fall. Nach einem Bericht der „Braunschweiger Zeitung“ schrieben mögliche Verursacher an die Redaktion, dass es sich um „Rüben gegen Rassismus“ handele. Die Apotheke in Wolfsburg war schon 2020 Gegenstand einer bundesweiten Rassismus-Debatte.  

Schon damals hatte sich die Inhaberin gegen die Vorwürfe gewehrt und betont, dass es sich vielmehr um eine „Würdigung“ der eigenen Wurzeln handele. Es habe mit der Tradition der Pharmazie zu tun, mit den Mauren, Berberstämmen aus Nordafrika, die die Medizin und Pharmazie nach Europa gebracht hätten, erklärte sie damals. Quelle: dpa / mia 

Zweite Grippewelle in Deutschland hat begonnen

In Deutschland hat eine zweite Grippewelle in dieser Saison begonnen. Nach der Definition des Robert Koch-Instituts (RKI) wird der Beginn rückblickend auf die Woche bis 5. März datiert, wie aus dem wöchentlichen Bericht zu akuten Atemwegserkrankungen hervorgeht. Die zweite Grippewelle sei durch die Zirkulation von Influenza-B-Viren ausgelöst worden. Damit geht die Grippesaison in Deutschland ungewöhnlich weiter.

In dieser Saison gab es nach RKI-Daten bereits eine außergewöhnlich frühe Grippewelle vor dem Jahreswechsel. Diese wurde durch Influenzaviren des Subtyps A(H3N2) verursacht. Diese Welle wurde durch die Weihnachtsferien relativ schnell ausgebremst, sodass die Kriterien für das Ende der Welle schon in der ersten Kalenderwoche 2023 erfüllt waren. Im Vergleich zum Beginn der ersten Grippewelle steige die Influenza-Aktivität zurzeit langsamer und geringer an.

In den bisherigen saisonalen Grippewellen kam es häufig nach der Zirkulation von Influenza-A-Viren zu Beginn der Welle im weiteren Verlauf zu einem Anstieg des Anteils an Influenza-B-Viren. Durch Influenza B sei es dann zu einer Verlängerung der Grippewelle gekommen, aber nicht zu einer Unterbrechung mit einem so deutlichen Abfall der Influenza-Aktivität wie in dieser Saison um den Jahreswechsel. Quelle: dpa / mia 

Gesetzliche Krankenkassen erzielen leichten Überschuss

Das Bundesgesundheitsministerium hat die vorläufigen GKV-Finanzergebnisse für 2022 vorgestellt. Demnach haben die 96 Krankenkassen das letzte Jahr mit einem Überschuss von rund 451 Millionen Euro abgeschlossen – bei Einnahmen von 289,3 Milliarden Euro und Ausgaben von 288,9 Milliarden Euro. Ihre Finanzreserven betrugen Ende 2022 noch 10,4 Milliarden Euro. Der Gesundheitsfonds verbuchte einen Überschuss von rund 4,3 Milliarden Euro.

Laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zeigt der „moderate Überschuss“, dass die Finanzen der GKV im vergangenen Jahr mit dem ergänzenden Bundeszuschuss von 14 Milliarden Euro „zielgenau stabilisiert wurden“. In diesem Jahr gibt es diesen großzügigen Extra-Zuschuss allerdings nicht mehr. Stattdessen sollen die Maßnahmen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes die Kassen vor dem erwarteten Milliarden-Defizit und die Beitragszahler vor hohen Beitragssatzsteigerungen schützen. Quelle: daz.online, ks / mia 

Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin C boomen

Laut einem IQVIA-Report ist der Umsatz mit Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Aminosäuren, Ballaststoffen, Phytopharmaka und anderen Nahrungsergänzungsmitteln in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. 

  • 2019 waren es ungefähr 2,6 Milliarden Euro Umsatz,
  • 2020, wohl durch die Corona-Pandemie bedingt, bereits 2,8 Milliarden Euro.
  • 2022 lag der Umsatz bei 2,9 Milliarden Euro.

Vor allem Kombinationspräparate mit Vitamin C erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Gegenüber dem Vorjahr legten sie um 16 Prozent zu. 

Als die führenden drei Hersteller im Apothekenmarkt des Jahres 2022 werden in diesem Zusammenhang Bayer, Orthomol und Procter & Gamble genannt. Auf diese drei entfalle in Summe ein Umsatzanteil von rund 15 Prozent. Quelle: daz.online, js / mia 

Infectopharm sendet Arzneimittel in die Ukraine

Infectopharm hat diese Woche Arzneimittel im Wert von rund 3,3 Millionen Euro in die Ukraine geschickt. Die Lieferung wird in Kiew in Zusammenarbeit mit dem Hilfswerk Caritas weiter in die bedürftigsten Regionen der Ostukraine verteilt. Unter den Medikamenten sind für Kinder geeignete Präparate. Seit Beginn des Krieges hat das mittelständische Unternehmen aus Heppenheim damit Medikamente im Wert von fünf Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Auch Anfragen aus der Türkei werden von Infectopharm beantwortet. Eine Ärztin wies auf die schlechten hygienischen Zustände in den Auffanglagern hin, wo die Menschen besonders unter den übertragbaren Krätzemilben leiden. Im März wurde bereits eine Hilfslieferung von 5.000 Packungen eines Präparates gegen Scabies im Wert von 200.000 Euro in das Krisengebiet geschickt. Eine weitere ist aktuell in Vorbereitung. Quelle: PM Infectopharm / mia 

Verbraucherschutz warnt vor „Molecule“

Produktfoto von Molecule
Dieses Präparat wurde im Zoll abgefangen. | Quelle: LUA

Das Landesuntersuchungsamt (LUA) hat in Kapseln mit dem Namen „Molecule“ die beiden gesundheitsschädlichen Wirkstoffe Sibutramin und Phenolphthalein nachgewiesen, heißt es in einer Pressemeldung. Das Produkt, das eine Person aus Rheinland-Pfalz im Internet bestellt hatte, war dem Zoll ins Netz gegangen.

„Molecule“ versucht auf irreführende Weise den Eindruck zu erwecken, es handele sich um ein rein pflanzliches Mittel („organic“, „100% natural“). Deklariert sind Zutaten wie grüner Tee, Hibiskusblüten oder Kaktusfeigen. Die hochwirksamen Arzneistoffe werden verschwiegen.

Sibutramin konnte früher gegen Adipositas unter ärztlicher Aufsicht verabreicht werde. Wegen gravierender Nebenwirkungen besitzt der appetithemmende Wirkstoff aber keine Zulassung mehr. Sibutramin kann den Blutdruck stark erhöhen und Herzerkrankungen hervorrufen. Bei gleichzeitiger Einnahme von Psychopharmaka drohen gefährliche Wechselwirkungen. Auch Todesfälle sind bekannt.  

Phenolphthalein wirkt abführend. Der Wirkstoff wurde wegen Verdacht auf krebserregende Nebenwirkungen in Deutschland bereits vor Jahren vom Markt genommen.  

„Molecule“ ist demnach kein harmloses Nahrungsergänzungsmittel und darf in Deutschland nicht verkauft werden. Quelle: PM LUA / mia 

Abgabe von Arzneimitteln: Wie geht es nach Ostern weiter?

Die SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung, die Apotheken Freiheiten bei der Abgabe nicht vorrätiger Arzneimittel verschafft, wird in knapp vier Wochen auslaufen. Es ist zwar eine Nachfolgeregelung geplant, doch diese soll enger gefasst sein und wird vor allem erst im Sommer in Kraft treten können. 

Ab Ostern werden die Apotheken daher Probleme haben, ihre Kunden angesichts der weiter bestehenden Engpässe zu versorgen. Die ABDA erhöht nun den Druck auf die Politik, um die Regelungslücke zu schließen – auf eine Friedenspflicht mit den Kassen kann sie nicht hoffen.

Welche Forderungen die ABDA stellt, können Sie bei daz.online nachlesen.

Nur jeder dritte Apothekenmitarbeiter würde seinen Beruf weiterempfehlen

Fast die Hälfte der in der Apotheke beschäftigten Personen würde ihren Beruf nicht weiterempfehlen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Apothekengewerkschaft Adexa zur „Berufswahl öffentliche Apotheke“. 

An der Umfrage nahmen über 1.500 Angestellte, einschließlich Berufsnachwuchs in Ausbildung, teil. Der wichtigste Faktor bei der Berufswahl ist für die Mehrheit der Befragten Anerkennung. Fasst man die Gewichtung „sehr wichtig“ und „wichtig“ zusammen, liegen Gehalt und Anerkennung allerdings fast gleichauf, mit leichtem Vorsprung fürs Gehalt: Gehalt (92,6 Prozent) und Anerkennung (91,9 Prozent).

Um die Attraktivität der Apothekenberufe für den Nachwuchs zu steigern, müssten also die Tarifgehälter steigen. Und die Umfrage zeigt auch: Praktika scheinen bei der Nachwuchsgewinnung tatsächlich zu nützen. Quelle: daz.online, jb / mia 

Neue Verpackungsgröße für Ferrotone®

Ferrotone und Ferrotone Apfel
Neue Verpackungsgrößen für Ferrotone® | Bild: Nelson

Die eisenreichen Wasser Ferrotone® und Ferrotone® Apfel sind ab sofort auch in einer Verpackung mit 28 Sachets erhältlich. Weiterhin gibt es auch noch die bisherigen Packungen mit 14 Sachets.

Ferrotone® Apfel enthält im Vergleich zu Ferrotone® auch noch ein Apfelsaftkonzentrat mit Vitamin C.

Paul Ehrlich-Preis für Forschung zum Immunsystem

Für die Entdeckung von Mechanismen, die unser Immunsystem zu erstaunlichen Leistungen befähigen, sind zwei US-amerikanische Immunologen mit dem Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis 2023 ausgezeichnet worden. Frederick W. Alt und David G. Schatz nahmen die mit 120.000 Euro dotierte Auszeichnung bei einer feierlichen Veranstaltung in der Frankfurter Paulskirche entgegen.  

„Alt und Schatz haben in jahrzehntelanger Forschung Licht in die zuvor verborgene Entstehung unserer adaptiven Immunität gebracht“, würdigte Prof. Thomas Boehm, der Vorsitzende des Stiftungsrates der Paul Ehrlich-Stiftung, die Leistung der beiden Hauptpreisträger.

Menschen verfügen sowohl über ein angeborenes als auch über ein lernendes (adaptives) Immunsystem, das sich auf neue Angreifer einstellen kann. Damit ist der Körper in der Lage, Milliarden verschiedener Antigene von Bakterien, Viren und anderen Eindringlingen schon beim ersten Kontakt zu erkennen. Alt und Schatz haben dazu beigetragen, zu verstehen, wie das funktioniert. Quelle: dpa / mia 

Neue Termine für Wala Live-Webinare

An zwei Terminen im Frühjahr bietet Wala ein Live-Webinar zum Thema „Die natürliche Babyapotheke“ an. In der einstündigen Veranstaltung werden Wala-Arzneimittel vorgestellt, die die Beschwerden von Babys und Kleinkindern lindern sollen. Eine Hebamme wird Tipps aus dem täglichen Umgang mit den kleinen Menschen geben.

Das Live-Webinar findet am 23. März und 11. Mai jeweils um 19:30 Uhr statt. Anmeldungen können bis jeweils einen Tag vor Veranstaltung auf der Wala-Webseite erfolgen. Sie finden die Fortbildung unter „Wissenswertes im Digitalformat“.

Schweiz meldet Fall von Rinderwahn

In der Schweiz ist erstmals seit Jahren ein Fall der Tierseuche Rinderwahnsinn (BSE) bei einer Kuh entdeckt worden. Es handele sich um die sogenannte atypische Variante, teilte das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen mit. „Im Unterschied zur klassischen Form kann die atypische BSE spontan und ohne Zusammenhang mit Tiermehl in Futtermitteln auftreten“, so das Amt. „Der Tierkörper wurde verbrannt und stellt somit keine Gefahr für andere Tiere oder Menschen dar.“

Der Fall wurde im Rahmen der routinemäßigen BSE-Überwachung im Kanton Graubünden entdeckt. Es handelte sich um eine zur Schlachtung angemeldete zwölfjährige Kuh.  

Der Verzehr von mit BSE verseuchtem Fleisch kann beim Menschen die tödlich verlaufende Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auslösen. Die Verfütterung von Tiermehl an Wiederkäuer ist in der Schweiz seit dem 1. Dezember 1990 verboten, auch in vielen anderen Ländern ist sie untersagt.  

In Deutschland wurde erstmals 2000 ein Rind mit BSE diagnostiziert. Insgesamt waren es gut 400 Fälle, darunter drei atypische. Der jüngste wurde 2021 in Bayern festgestellt.  

Erst im Februar war aus den Niederlanden ein Fall atypischen Rinderwahns bei einer Kuh gemeldet worden. Das Fleisch sei nicht in die Nahrungsmittelkette gelangt, hieß es vom Landwirtschaftsministerium. Zuletzt hatte es 2011 einen solchen Fall in den Niederlanden gegeben.  

Ebenfalls im Februar hatte Brasilien nach einem Fall von atypischem Rinderwahn den Export von Rindfleisch in sein größtes Abnehmerland China vorübergehend ausgesetzt. Quelle: dpa / mia 

Linda Apotheken starten Osteraktion für Kinder

Osteraktion der Linda Apotheken
Bild: Linda

Sei dem 15. März liegen in Linda Apotheken Mal- und Bastelvorlagen für Kinder, um ihnen die Wartezeit auf Ostern zu versüßen. Auf den Vorlagen befindet sich ein QR-Code, der zu Informationen über den Bundesverband Kinderhospiz e. V. sowie Spendeninformationen führt.

Außerdem können die Teilnehmenden bei einem Gewinnspiel mitmachen. Fotografieren die Kinder ihr ausgemaltes Osterküken und schicken das Foto bis zum 10. April 2023 per Mail an Linda, kommen sie in den Lostopf für eines von zehn Stofftier-Küken.

Linda Apotheken erhalten hierzu umfangreiches Werbe- und Informationsmaterial. Quelle: PM Linda / mia 

Deutschland erreicht Klimaziel für 2022

Das Umweltbundesamt meldet laut Medienberichten, dass Deutschland sein Klimaziel für 2022 erreicht hat. Ziel war, weniger Treibhausgase als im Vorjahr auszustoßen. Dies gelang vor allem im Bereich Industrie. Die Klimaziele verfehlt haben dagegen die Sektoren Gebäude und Verkehr.

Laut dem Umweltbundesamt stieg der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch erstmals auf mehr als 20 Prozent. Der Anteil soll bis 2030 auf 80 Prozent gesteigert werden.

Der Expertenrat für Klimafragen hat nun einen Monat Zeit, die Daten des Bundesamtes zu prüfen. Danach haben die für Verkehr und Gebäude zuständigen Ministerien drei Monate Zeit, Maßnahmen zum Erreichen der Klimaziele vorzulegen. Quelle: tagesschau.de / mia