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Kann Klarspülmittel die Darmbarriere stören?

Klarspüler wird in Geschirrspülmaschine gefüllt
Insbesondere das in Klarspülern enthaltene Alkoholethoxylat kann die Darmgesundheit beeinträchtigen. | Bild: Miguel Tamayo / AdobeStock

Der Darm ist eines der wichtigsten Organe, wenn es um die Erhaltung unserer Gesundheit geht. Täglich verstoffwechselt er alles, was wir essen und trinken. Eine darmgesunde Lebensweise unterstützt das Immunsystem und erhöht die Vielfalt an nützlichen Darmbakterien

Jedoch ist es im Alltag nicht immer leicht, den Darm gesund zu erhalten. Schadstoffe, Lebensmittelzusätze und Umweltgifte können dem empfindlichen Darmmilieu schaden.

Warum der Geschirrspüler gefährlich werden kann

Wenn es um das Thema Sauberkeit und Zeitersparnis geht, ist der moderne Geschirrspüler aus der heutigen Zeit kaum noch wegzudenken: Meist wird eine Reinigungstablette zum Geschirr dazugegeben. Zusätzlich enthält ein Waschvorgang Klarspülmittel, damit keine unschönen Flecken auf Tellern, Gläsern und Co. zurückbleiben. 

Wirft man einen Blick auf die Inhaltsstoffliste, fällt auf, dass es sich bei einigen Produkten um richtige Chemie-Keulen handelt. Forscher haben jüngst untersucht, ob die enthaltenen Bestandteile Einfluss auf unsere Darmgesundheit haben können.

Klarspüler-Inhaltsstoff als potenziell schädigend eingestuft

Forscher der Universität Zürich haben in einer Studie den Einfluss von Geschirrspülmitteln und deren Bestandteilen auf die Darmschleimhaut genauer untersucht. Dabei wurde eine neuartige Technologie verwendet, bei der menschliche Darmzellen und Mikrochips in-vitro zum Einsatz kamen. 

Grund der Untersuchung war, dass sich beispielsweise einige Klarspülmittel als Rückstände auf dem Geschirr ablagern und so nach der Reinigung vom Menschen aufgenommen werden können. 

Als potentiell problematisch eingestuft wurde der Stoff Alkoholethoxylat. In hohen Dosen (Verdünnung 1:10.000) tötet Alkoholethoxylat die für die Untersuchung verwendeten Darmepithelzellen ab und in niedrigeren Dosen (Verdünnung 1:40.000) kann der Stoff die Darmbarriere durchlässiger machen. Dies könnte auch im menschlichen Darm zu Entzündungen und zahlreichen anderen Erkrankungen führen. Dennoch mangelt es an In-vivo-Studien, die diesen Sachverhalt im Organismus untermauern. 

In einer Stellungnahme weist der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V. (IKW) darauf hin:

„...dass die für diese Experimente verwendeten Konzentrationen etwa tausendmal höher als die Konzentrationen sind, die bei der normalen Nutzung von maschinell gespültem Geschirr von Menschen aufgenommen werden können.“

Es bleibt also abzuwarten, was zukünftige Untersuchungen in diesem Bereich zeigen werden. Die vollständige Stellungnahme des IKW finden Sie auf der Homepage

Gut zu wissen: Wo kommt Alkoholethoxylat vor?

Bei Alkoholethoxylaten handelt es sich um Tenside. Diese werden vor allem in Produkten wie Waschmitteln, Oberflächenreinigern, Kosmetika oder Textilien verwendet. 

Nicht intakte Darmbarriere löst zahlreiche Zivilisationskrankheiten aus

Das Beispiel des Klarspülers zeigt, wie schwer es ist, sich im Alltag vor potenziell schädigenden Umweltstoffen zu schützen. Vor allem die vielen synergistischen Effekte sind kaum zu überblicken, auch wenn aktuelle Grenzwerte eingehalten werden. Wird die Darmschleimhaut „undicht“ oder „löchrig“, arbeitet das Immunsystem stärker als üblich, da es nun mit einer Vielzahl von Fremdstoffen konfrontiert wird. 

Folglich können allergische Erkrankungen wie beispielsweise Asthma, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Neurodermitis auftreten. Des Weiteren können auch Diabetes mellitus, Übergewicht, Lebererkrankungen, Arthritis, Demenz oder Depressionen daraus entstehen.

Bei Klarspülern auf Inhaltsstoffe achten

Wie bei Lebensmitteln hilft auch beim Kauf eines Geschirrspülmittels (generell bei Reinigungsmitteln) ein Blick auf die Inhaltsstoffliste zu werfen.

Außerdem gilt: „So wenig Inhaltsstoffe wie möglich“ und „Viel hilft nicht immer viel.“ Verzichtet man beispielsweise komplett auf den Zusatz von Klarspüler, können Alternativen – z. B. Zitronensäure, Essig oder gut geprüfte Bio-Produkte – in Betracht gezogen werden. Hierbei kann ausprobiert werden, mit welchem Ergebnis man am Ende zufrieden ist. Dadurch hat man langfristig wieder etwas für die persönliche Darmgesundheit getan.