Zum Welt-Neurodermitis-Tag am 14. September: Neurodermitis oder atopisches Ekzem?
Neurodermitis, auch atopisches Ekzem bzw. atopische Dermatitis (AD) genannt, ist eine nicht ansteckende chronisch rezidivierende Hautkrankheit, die nicht heilbar, aber behandelbar ist.
Charakteristisch für eine Neurodermitis ist eine sehr trockene und empfindliche Haut, die einreißen und sich entzünden kann. Dies wiederum führt zu intensivem und quälendem Juckreiz (Pruritus) sowie Schmerzen.
Vor allem die Lebensqualität der Betroffenen kann dadurch stark beeinträchtigt sein, z. B. durch verminderte Konzentrationsfähigkeit, Schlaflosigkeit und depressive Verstimmungen.
Neurodermitis tritt insbesondere im Kindesalter auf – etwa 13 % aller Kinder sind betroffen. Hingegen sind es bei den Erwachsenen 2 %.
Die Stadien der Neurodermitis
Typisch für Neurodermitis sind nahezu beschwerdefreie Phasen, die sich mit Zeiten abwechseln, in denen die Symptome deutlich ausgeprägt sind.
Das akute Stadium zeichnet sich durch neu auftretende Ekzeme aus. Diese bleiben über Tage bis Monate bestehen, ältere Hautschäden verschlechtern sich. Weitere Kennzeichen sind extrem juckende, gerötete Papeln, Ödeme und nässende Hautabschürfungen (Exkoriationen) durch Kratzen sowie Krusten.
Wenn sich die Entzündungen zurückbilden, geht das akute Stadium allmählich in ein sogenanntes subakutes über. Schuppende Papeln und Beläge (Plaques) sind hierfür typisch.
Am Ende jedes „Schubes“, wie man die Stadien der Neurodermitis auch nennt, folgt das chronische Stadium. Es kann über Monate bis Jahre bestehen bleiben und das gleichzeitige Auftreten verschiedener Hautveränderungen ist möglich.
Typische Symptome sind eine Vergröberung der Haut (Lichenifikation), vermehrtes Schuppen und eine verstärkte Verhornung (Hyperkeratose). Außerdem kann es zu tiefen Hautrissen (Rhagaden) und einer Veränderung der Hautfarbe in Form einer De- oder Hyperpigmentierung kommen.
Welche Faktoren lösen Neurodermitis-Schübe aus?
Einen Neurodermitis-Schub können viele verschiedene Faktoren begünstigen. Darunter zählen beispielsweise
- die psychische Verfassung,
- Phobien und Trigger,
- Klimaveränderungen,
- bestimmte Textilien
- oder auch der Beginn der Pollensaison.
Ein Zusammenhang zwischen Heuschnupfen und Neurodermitis wird ebenso oft beschrieben.
Wie wird Neurodermitis behandelt?
Das atopische Ekzem ist nicht heilbar. Ziel der Therapie ist es, die Schübe unterschiedlicher Dauer und Stärke zu minimieren und die Symptome so gering wie möglich zu halten.
Die symptomatische Behandlung erfolgt gemäß Leitlinie nach einem Stufenschema je nach Schweregrad der Hautsymptome. Hierbei geht es darum, die gestörte Barrierefunktion der Haut mit Basistherapeutika (Basispflege) wiederherzustellen, auslösende Triggerfaktoren weitestgehend zu meiden und eine antientzündliche Behandlung mit topischen Glucocorticoiden oder Calcineurin-Antagonisten durchzuführen.
Auch allgemeine Maßnahmen können helfen, die Haut zu schonen. Außerdem können nicht-medikamentöse Zusatzmaßnahmen die Basispflege und medikamentöse Behandlung unterstützen.
Welt-Neurodermitis-Tag am 14. September
Jährlich findet am 14. September der Welt-Neurodermitis-Tag („World Atopic Eczema Day“) statt. Etabliert wurde dieser Aktionstag im Jahr 2018 mit dem Ziel, das Krankheitsbild Neurodermitis mit all seinen Facetten in die Öffentlichkeit zu bringen.
Unter dem diesjährigen Motto „Deine Therapie. Deine Entscheidung.“ sollen Betroffene dazu ermutigt werden, ihre Erkrankung und die damit verbundenen Symptome nicht einfach hinzunehmen, sondern bewusst zu kommunizieren und aktiv an der Wahl ihrer Behandlung mitzuwirken. /vs