Titelbild: rh2010 / AdobeStock
Gut bei Stimme: Wie wichtig ist Stimmbandpflege?

Die eigene Stimme trägt in vielerlei Hinsicht zur Ausbildung der persönlichen Identität bei. Sie ermöglicht es, mit anderen Menschen zu kommunizieren und Emotionen, Gedanken sowie Gefühle auszudrücken.
Sprechen, Singen, Schreien und Flüstern sind genau wie das Erlernen von Mutter- und Fremdsprachen wichtige Aspekte für das individuelle Zugehörigkeitsgefühl innerhalb einer Gruppe.
PTA üben einen Beruf aus, bei dem die Stimme viel beansprucht werden kann, schließlich müssen sie viel mit Kunden sprechen. Da kann eine Stimmbandpflege sinnvoll sein.
Wie entsteht eigentlich die Stimme?
Die Ausbildung der Stimme erfolgt im Rahmen eines komplexen physiologischen Prozesses des Körpers. Beim Ausatmen wird Luft aus der Lunge durch die Luftröhre nach oben transportiert.
Sie strömt dabei durch den Kehlkopf, in welchem sich die Stimmbänder – auch Stimmlippen genannt – befinden. Durch den Druck des Luftstroms werden sie in Schwingung versetzt, was Schallwellen erzeugt und letztendlich den hörbaren Ton produziert.
Verschiedene Faktoren können den Ton verändern. Die Lautstärke wird beispielsweise durch den Luftstrom beeinflusst, wohingegen die Tonhöhe u. a. von der Anatomie der Stimmbänder abhängt.
Gut zu wissen: „Tag der Stimme“ am 16. April
Der Aktionstag wurde bereits vor 26 Jahren von Logopäden und Hals-Nasen-Ohren-Ärzten ins Leben gerufen, um auf die Bedeutung der Stimme aufmerksam zu machen und über Erkrankungen aufzuklären.
In diesem Jahr hat sich die Firma Engelhard mit einer Stimmexpertin zusammengetan, um ein Bewusstsein für die Gesundheit der Stimme in der Bevölkerung zu schaffen.
Mit der Produktpalette rund um isla® med lassen sich Trockenheit und Heiserkeit bekämpfen, da die Lutschpastillen für Schutz und langanhaltende Feuchtigkeit der Schleimhäute sorgen.
Die Expertin gibt im Rahmen der Aktion interessante Tipps für die Erhaltung der Stimme und betont den behutsamen Umgang mit dem eigenen Sprechorgan, um Problemen langfristig vorzubeugen.
Was zur Überbeanspruchung der Stimme führt
Um die wichtige Funktion der Stimme möglichst lange zu erhalten, ist regelmäßige Schonung wichtig. Besonders Sprecher oder Sänger sind berufsbedingt häufig von Stimmproblemen betroffen.
Neben einer starken Überbeanspruchung beeinträchtigen auch trockene Schleimhäute das ungehinderte Schwingen der Stimmbänder, was zum Beispiel während eines grippalen Infektes vorkommen kann.
Heiserkeit ist eine unmittelbare Folge der trockenen Schleimhäute im Bereich der Stimmlippen und führt zu einer hörbaren Tonveränderung. Auch Umgebungsreize wie trockene Luft, übermäßiger Alkoholkonsum, Rauchen, scharfe Speisen und die Einnahme von Medikamenten können Stimmprobleme begünstigen.
Typische Erkrankungen, welche die Stimme betreffen, sind u. a.
- Stimmband- und Kehlkopfentzündungen,
- Stimmstörungen (z. B. durch Verletzungen, Operationen oder hormonelle Ursachen),
- Stimmlippenlähmung,
- Stimmermüdung (Einschränkung der stimmlichen Leistungsfähigkeit) und
- Heiserkeit (z. B. durch eine Infektion oder Überbeanspruchung).
Gut zu wissen: Welche Arzneimittel können die Stimme beeinflussen?
Einige Arzneimittel können einen negativen Einfluss auf die Stimme haben. Beispielsweise begünstigen ACE-Hemmer und inhalative Glukokortikoide die Entstehung von Heiserkeit.
Einige Antihistaminika, Antitussiva und Betablocker können die Schleimhäute in Mund und Rachen austrocknen.
Auch Lutschpastillen mit Lokalanästhetika wie Lidocain oder Benzocain, die zur Behandlung von Halsschmerzen auf dem Markt sind, können bei Sängern die Kontrolle über die Stimmbänder beeinträchtigen und sollten deshalb vor wichtigen Auftritten nicht verwendet werden.
Ähnlich verhält es sich bei der Anwendung von Kontrazeptiva: Sie können kurzfristige Auswirkungen auf die obere Singstimme haben und gleichzeitig zyklusabhängige Veränderungen der Stimmqualität abmildern.
Stimme: Wichtiges Berufswerkzeug von PTA
Wer im Alltag viel und laut spricht, erhöht das Risiko für Heiserkeit und Stimmprobleme. Auch PTA sind aufgrund ihres Berufs in der öffentlichen Apotheke davon betroffen: Die Kundenberatung in der Offizin, das Telefonieren mit Arztpraxen und Absprachen mit den Teammitgliedern können die Stimme stark beanspruchen.
Es ist deshalb sinnvoll, eine routinierte Stimmbandpflege in den Alltag zu integrieren bzw. betroffenen Kunden im Beratungsgespräch zu empfehlen.
Was hilft bei Stimmproblemen?
Bei ersten Anzeichen von Stimmproblemen wie Heiserkeit und Reizung sollte die Stimme nicht weiter belastet werden. Zum aktiven Schonen sind so viele Sprechpausen wie möglich in den Alltag zu integrieren.
Um die trockenen Schleimhäute wieder zu befeuchten, sollte auf eine ausreichend hohe Trinkmenge geachtet werden, die optimalerweise gleichmäßig über den Tag verteilt wird. Stilles Wasser oder Kräutertees mit Salbeiblättern und Malvenblüten eignen sich besonders gut und beugen einer zusätzlichen Reizung vor.
Lutschpastillen oder Mundspüllösungen mit Dexpanthenol (Bepanthen® Lösung) oder Hyaluronsäure (GeloRevoice®, isla® med voice) tragen zur Befeuchtung und Wundheilungsförderung bei.
Die Lutschpastillen von isla® med enthalten beispielsweise einen Hydrogel-Komplex zusammen mit einem Isländisch-Moos-Extrakt, was die Schleimhäute langanhaltend mit Feuchtigkeit versorgt. Das Produkt kann für alle ab 6 Jahren empfohlen und alle zwei bis drei Stunden angewendet werden. Lutschpastillen eignen sich besonders gut für unterwegs oder auf Reisen, wenn klimatisierte oder trockene Räume zu erwarten sind.
Auch die Inhalation von Wasserdampf mithilfe eines Verneblers oder bei einem warmen Bad in der Wanne sorgt für Feuchtigkeit an den Stimmbändern. Das gilt ebenso für das „Hauchen“ von Luft beim Ausatmen, wie es auch zum Beschlagen einer Fensterscheibe ausgeführt wird.
Überlastung vorbeugen mit Übungen für die Stimmbänder
Um den vollen Klang der Stimme zu ermöglichen, sollte auf eine aufrechte Körperhaltung geachtet werden. So kann die Atemluft optimal fließen und der Halsbereich entspannt sich. Zum Auflockern der Muskulatur an Kehlkopf und Kiefer eignet sich kontrolliertes, starkes Gähnen, wobei der Mund weit geöffnet wird.
Um die Stimme vor großer Beanspruchung aufzuwärmen, empfiehlt sich das sogenannte „Kausummen“: Dabei bleibt der Mund verschlossen und man führt Kaubewegungen aus, wie bei dem Verzehr einer Mahlzeit. Gleichzeitig atmet man durch die Nase ein und über den Mund durch Summen aus.
Auch einfaches Summen ohne Kaubewegungen aktiviert die Stimmbänder bereits und kann im Alltag z. B. im Auto auf dem Weg zur Arbeit in die Apotheke durchgeführt werden. Das laute und fehlerfreie Aufsagen von Zungenbrechern trägt auch zum Training der Stimme bei und fördert zugleich eine deutliche Aussprache.
Durch diese Maßnahmen wird einer Überlastung vorgebeugt und die Stimmqualität verbessert.
Gut zu wissen: Schont Flüstern die Stimme?
Nicht nur lautes Sprechen beansprucht die Stimmbänder: Auch beim Flüstern herrscht eine hohe Spannung auf den Stimmlippen, was eher eine Reizung begünstigt, als zur Schonung beiträgt.
Ähnlich verhält es sich beim Räuspern: Hier entsteht eine langanhaltende Vibration, die Reizungen fördert und die Schleimhäute zusätzlich austrocknen lässt. Besser ist lautes Husten, da hier nur eine kurze Belastung der Stimmlippen erfolgt.
Nasenatmung und Kieferhaltung tragen zur Entspannung der Stimme bei
Nach der Stimmbelastung kann auf eine Nasenatmung, bei der über die Nase ein- und langsam ausgeatmet wird, geachtet werden.
Zur zusätzlichen Schonung der Stimmbänder sowie der Muskulatur rund um den Kehlkopf eignet sich eine entspannte Kieferhaltung. Dafür legt man die Zungenspitze hinter die oberen Schneidezähne, lässt den Rest der Zunge locker nach unten hängen und achtet darauf, dass die Zähne nicht aufeinander beißen. Literatur
https://register.awmf.org/assets/guidelines/049-008l_S2k_Diagnostik-Therapie-Stoerungen-der-Stimmfunktion-Dysphonien_2023-01.pdf
https://www.isla.de/produkte/isla-med