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Jetzt noch gegen Grippe impfen lassen?

Die Grippewelle hat Deutschland erfasst. Das Robert Koch-Institut meldet 31.189 neue und labordiagnostisch bestätigte Grippefälle für die vierte Kalenderwoche – das sind fast doppelt so viele wie in der Woche zuvor (16.192).
Seit Beginn der Grippesaison mit der 40. Kalenderwoche 2024 sind insgesamt 45.871 Menschen an Influenza erkrankt, etwa jeder fünfte Patient (21 %, n = 9.461) war hospitalisiert. 133 Menschen sind mit einer Grippeinfektion verstorben, der Großteil (89 %) war 60 Jahre und älter.
Ältere sind besonders von Influenza gefährdet
Ältere Menschen gehören zur Risikogruppe für schwere Influenzaverläufe, weswegen die Ständige Impfkommission (STIKO) ihnen eine jährliche Grippeimpfung empfiehlt. Seit kurzem haben ab 60-Jährige die Wahl zwischen den beiden weiterentwickelten Grippeimpfstoffen
Beide Impfstoffe sollen die Immunantwort bei älteren Menschen verbessern.
Zur Erinnerung: Wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Grippeimpfung für:
- alle Personen ab 60 Jahren,
- alle Schwangeren ab dem zweiten Trimenon; bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens ab dem ersten Trimenon,
- Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens (wie chronische Erkrankungen der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten, neurologische Grundkrankheiten wie Multiple Sklerose mit durch Infektionen getriggerten Schüben, angeborene oder erworbene Immundefizienz),
- Bewohner von Alten- oder Pflegeheimen,
- Personen, die als mögliche Infektionsquelle im selben Haushalt lebende oder von ihnen betreute Risikopersonen gefährden können.
Geimpft werden sollten im Rahmen eines erhöhten beruflichen Risikos außerdem
- Personen mit erhöhter Gefährdung (z. B. medizinisches Personal),
- Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr,
- Personen, die als mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute Risikopersonen fungieren können.
Ebenso sollten Personen mit direktem Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln eine Grippeschutzimpfung erhalten. Die Impfung schützt zwar nicht vor der Vogelgrippe, aber es werden damit problematische Doppelinfektionen vermieden.
Influenza: Impfquote bei Älteren zu gering
Die Grippeimpfquoten lassen noch Luft nach oben: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) möchte gerne 75 % aller Menschen ab 60 Jahren gegen Influenza geimpft sehen. In der letzten Grippesaison 2023/24 waren hierzulande jedoch lediglich 38 % dieser Bevölkerungsgruppe geimpft.
Seit der Grippesaison 2008/09 werden Grippeimpfquoten erhoben. Laut dem Epidemiologischen Bulletin 50|2024 des RKI sind diese jedoch – mit Ausnahme des COVID-Winters 2020/21 – ausgehend von 51 % immer gefallen.
Grippeimpfung ist jetzt auch noch sinnvoll
Eine Grippeimpfung ist auch während der Grippewelle noch sinnvoll: Der Körper baut den Impfschutz rasch nach der Impfung – zehn bis 14 Tage – auf. Häufig dauern die Grippewellen bis in den März oder April.
Grippeimpfung wird in vielen Apotheken angeboten
Derzeit dominieren Influenza-A-Viren das Infektionsgeschehen und machen drei Viertel der Erkrankungen aus. Eine schnelle Impfung ermöglichen mittlerweile viele Apotheken: Etwa jede zehnte Apotheke in Deutschland impft gegen Grippe und andere Infektionserkrankungen, wie zum Beispiel COVID-19.