Viele Alzheimer-Erkrankungen wären vermeidbar
Derzeit leben in Deutschland ungefähr 1,6 Millionen Menschen mit einer Demenz. Die meisten von ihnen leiden an der Alzheimer-Erkrankung. Wegen der demographischen Entwicklung ist davon auszugehen, dass die Zahl der Demenzpatienten weiter ansteigen wird. Im Jahr 2050 könnten es 2,8 Millionen Betroffene sein. Vor diesem Hintergrund gewinnt eine mögliche Demenzprävention große Bedeutung. Studienergebnissen zufolge wäre jede dritte Demenzerkrankung vermeidbar.
Beeinflussbare Demenz-Risikofaktoren
Eine genetische Veranlagung für Demenzen lässt sich nicht beeinflussen. Doch inzwischen ist bekannt, dass auch bestimmte Lebensstilfaktoren das Erkrankungsrisiko erhöhen. Dazu gehören vor allem acht Faktoren:
- körperliche Inaktivität oder Bewegungsmangel
- Rauchen
- Depression
- niedriger Bildungsstand
- Diabetes mellitus
- Adipositas
- Bluthochdruck im mittleren Lebensalter
- Schwerhörigkeit
Diese Risikofaktoren nahm auch eine aktuelle amerikanische Studie in den Blick. Sie untersuchte, wie hoch der Anteil Erkrankter ist, der auf die einzelnen Faktoren zurückzuführen ist. Das Ergebnis: Die Kombination von drei Faktoren – schlechter Bildungsstand, Adipositas im mittleren Lebensalter und körperliche Inaktivität – war am bedeutsamsten. Im US-Bundesstaat Kalifornien gingen insgesamt 28,9 Prozent der Demenzen auf das Konto dieser Dreierkombination. In den gesamten USA fiel das Ergebnis noch deutlicher aus. Hier konnte man sogar 36,9 Prozent der Demenzfälle auf die Dreierkombination zurückführen.
Experten plädieren deshalb auch mit Blick auf die Bevölkerung in Deutschland dafür, mit Präventionsmaßnahmen verstärkt auf diese drei Risikofaktoren abzuzielen. Quelle: Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V.