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Cochrane Review: Hilft Vitamin D bei chronischen Schmerzen?

Bild: Valerii Honcharuk / Adobe Stock

Vitamin D werden bei zahlreichen Erkrankungen positive Wirkungen zugeschrieben, doch nicht immer hält das „Sonnenvitamin“ den Wirksamkeitsüberprüfungen in Studien stand. Ein Cochrane Review beschäftigt sich mit der Wirksamkeit von Vitamin D bei rheumatoider Arthritis, Kniearthrose, Fibromyalgi, Polymyalgia rheumatica und Schmerzen des Bewegungsapparats. Insgesamt bewerteten die Wissenschaftler zehn Studien. In vier Studien litten die Patienten an rheumatoider Arthritis, in zwei Studien an Kniearthrose und je eine Studie untersuchte Patienten mit Polymyalgia rheumatica, „unspezifischen“ Schmerzen des Bewegungsapparats, „diffusen“ Schmerzen des Bewegungsapparats und Fibromyalgie. Ihr Ergebnis der Studienzusammenschau veröffentlichten sie unter „Vitamin D zur Behandlung von chronischen Schmerzerkrankungen bei Erwachsenen“. Der Review wurde 2010 erstellt, 2015 aktualisiert und jetzt auf Gültigkeit überprüft. Was ist dran an Vitamin D bei chronischen Schmerzen?

Zur Erinnerung: Was ist Fibromyalgie?

Fibromyalgie (auch Fibromyalgiesyndrom genannt) zählt zu den rheumatischen Erkrankungen. Das Beschwerdebild ist gekennzeichnet durch diffuse chronische Muskelschmerzen, die oft in der Nähe von Gelenken auftreten. Gleichzeitig treten Schlafstörungen und Erschöpfungszustände auf. Die genaue Ursache der Erkrankung ist bislang nicht bekannt.

Kein Wundermittel bei chronischen Schmerzen

Klar wird: Ein Wundermittel ist Vitamin D bei chronischen Schmerzen nicht. Lediglich in manchen Anwendungsgebieten fanden die Wissenschaftler „Hinweise“ auf einen positiven Nutzen: „Diese aktualisierte Übersicht fand keine überzeugende positive Wirkung einer Vitamin-D-Supplementierung bei chronischen Schmerzen“, heißt es im Cochrane Review. Die Wissenschaftler merken jedoch an, dass die ursprünglichen Studien vielleicht nicht empfindlich genug ausgelegt waren, um einen Unterschied in den jeweils verschiedenen Behandlungsgruppen messen zu können. Doch könnten sie kein „durchgehendes Muster“ erkennen, dass eine Vitamin-D-Behandlung bei chronischen Schmerzzuständen mit einer höheren Wirksamkeit als Placebo verbunden war, so das Fazit. Die Studienlage war allerdings nicht ganz eindeutig.

Vitamin D bei rheumatoider Arthritis und Kniearthrose

So besserten sich in einer Studie unter Vitamin D die Schmerzen bei Rheumatiker Arthritis, in einer anderen Untersuchung schnitt die Vitamin-D-Gruppe jedoch sogar schlechter ab als die Placebogruppe, als es um die Bewertung der Schmerzen ging. Auch bei Kniearthrose berichtete eine kleinere und kürzere Studie über signifikant bessere Ergebnisse mit Vitamin D, während in einer größeren und längeren Studie kein Unterschied zwischen den Gruppen festgestellt wurde.

Fibromyalgie und Vitamin D

In einer Studie an Fibromyalgiepatienten fanden die Wissenschaftler Hinweise auf einen Nutzen von Vitamin D hinsichtlich der Schmerz - und Lebensqualität. Auch bei unspezifischen Muskel-Skelett-Schmerzen gibt es laut dem Cochrane Review „einige Hinweise auf einen Nutzen“, während es in einer Studie zu Polymyalgia rheumatica keinen Beweis für eine Überlegenheit von Vitamin D gegenüber Placebo gab. Eine letzte Studie zu difusen Schmerzen des Bewegungsapparats berichtete in einem Endpunkt sogar von einem Nutzen durch Placebo-Behandlung.

Zur Erinnerung: Was ist Polymyalgia rheumatica?

Polymyalgia rheumatica ist eine entzündliche (wahrscheinlich) Autoimmun-Erkrankung, die unter anderem durch Muskelschmerzen gekennzeichnet ist.

„Wir fanden kein durchgehendes Muster, nach dem bei einer beliebigen chronischen Schmerzerkrankung eine Vitamin‐D‐Behandlung einer Placebobehandlung überlegen gewesen wäre“, lautet das Fazit. Weitere Forschungsarbeiten seien nötig, um zu bestimmen, ob Vitamin D eine nützliche Schmerzbehandlung bei einer bestimmten chronischen Schmerzerkrankung darstellen könne.