Kopfläuse
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Wie werden Kopfläuse richtig behandelt?

Nasse Haare werden mit einem Kopflauskamm gekämmt
Regelmäßiges Auskämmen der nassen Haare mit einem speziellen Kamm hilft, Larven von Kopfläusen zu entfernen. | Bild: nielskliim / AdobeStock

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat seinen Ratgeber zu Kopfläusen aktualisiert und im Epidemiologischen Bulletin 1/2025 veröffentlicht. Er enthält wichtige Informationen unter anderem zu Erreger, Diagnostik und Therapie. 

Die im Kopfhaar lebenden Ektoparasiten werden bei direktem Kontakt von Haar zu Haar übertragen – selten über geteilte Haarkämme und -bürsten. Das RKI betont, dass ein Kopflausbefall kein Hinweis auf fehlende Hygiene ist, da die Läuse durch alleiniges Haarewaschen mit gewöhnlichem Shampoo nicht beseitigt werden können. Besonders enge zwischenmenschliche Kontakte begünstigen die Verbreitung.

Resistenzen gegen insektizide Wirkstoffe nehmen zu

In vielen europäischen Ländern wie Großbritannien und Dänemark steigen die Resistenzen gegen insektizide Wirkstoffe wie Permethrin. Auch in Deutschland sind bereits Resistenzen bekannt. 

Das RKI empfiehlt daher, bei pyrethroidbasierten Kopflausmitteln besonders aufmerksam zu sein. Am wirksamsten ist laut RKI die Kombination aus Kopflausmittel und Auskämmen.

So werden Kopfläuse effektiv behandelt

Für die Behandlung wird an Tag 1 sowie an Tag 8, 9 oder 10 ein Kopflausmittel aufgetragen, ausgewaschen und die Haare Strähne für Strähne mit einem geeigneten Läusekamm ausgekämmt. Das RKI empfiehlt Kämme mit Zinken, die nicht mehr als 0,2 mm voneinander entfernt und unelastisch sind. 

Die Wiederholungsbehandlung sollte nicht vor dem achten und nicht später als dem zehnten Tag erfolgen, da bis zum achten Tag Larven schlüpfen und ab dem elften Tag junge Weibchen neue Eier ablegen können. 

 

Das RKI unterscheidet erforderliche und optionale Auskämmtermine zur Kontrolle:

Tag 1: Haare mit einem wirksamen Kopflausmittel behandeln und nach dem Auswaschen mit geeignetem Läusekamm nass auskämmen.

Tag 2 (optional): Mit dem Läusekamm auskämmen, vorzugsweise nass, um den Behandlungserfolg zu kontrollieren.

Tag 5: Haare nass auskämmen, um nachgeschlüpfte Larven zu entfernen.

Tag 8, 9 oder 10: Behandlung mit dem Kopflausmittel wiederholen (Abtötung nachgeschlüpfter Läusestadien) und nach dem Auswaschen Haare nass auskämmen.

Tag 1 nach Wiederholungsbehandlung (optional): Mit dem Läusekamm auskämmen, vorzugsweise nass, um den Behandlungserfolg zu kontrollieren.

Tag 13: Haare nass auskämmen, um den Behandlungserfolg zu kontrollieren.

Tag 17: Haare nass auskämmen, um den Behandlungserfolg zu kontrollieren.

Woche 1 danach (optional): Mit dem Läusekamm auskämmen, vorzugsweise nass, um den Behandlungserfolg zu kontrollieren.

Woche 2 danach (optional): Mit dem Läusekamm auskämmen, vorzugsweise nass, um den Behandlungserfolg zu kontrollieren.

5 Faktoren, die den Behandlungserfolg gefährden können:

  1. zu kurze Einwirkzeiten
  2. zu sparsames Aufbringen des Mittels
  3. eine ungleichmäßige Verteilung des Mittels
  4. eine zu starke Verdünnung des Mittels in zu nassem Haar
  5. das Unterlassen oder eine zu späte Durchführung der Wiederholungsbehandlung

Nach Kopflausbefall: Textilien in heißer Seifenlösung reinigen

Alle anderen Maßnahmen spielen laut RKI eine untergeordnete Rolle. Zur Sicherheit können Kämme, Haarbürsten, Haarspangen und -gummis in heißer Seifenlösung gereinigt, Schlafanzüge, Bettwäsche und Handtücher gewechselt werden. 

Weitere Gegenstände, wie Kopfbedeckungen, auf die Kopfläuse gelangt sein könnten, sollen für drei Tage in einer Plastiktüte aufbewahrt werden. Literatur:
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2025/Ausgaben/01_25.pdf?__blob=publicationFile
 

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