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Wird Vitamin A in Kosmetika verboten?

Frauenhand hält Serumfläschchen fest
Kosmetikprodukte mit Vitamin A (Retinol) weisen einen hautverjüngenden Effekt auf. | Bild: Svitlana / AdobeStock

Dass Vitamine in Kosmetika verarbeitet werden ist bereits bekannt. So wird auch Vitamin A, auch bekannt als Retinol, und seine Derivate von vielen Kosmetikherstellern in den Verkehr gebracht. Doch damit könnte bald Schluss sein, denn die EU-Kosmetikverordnung wird bezüglich einiger Wirkstoffe – unter anderem Vitamin A – strengere Regeln aufstellen.

Die neue Bewertung tritt im Dezember dieses Jahres in Kraft und wurde bereits im Juni von der Europäischen Kommission der Welthandelsorganisation (WTO) angekündigt. Betroffen sind das reine Vitamin A (Retinol) sowie die Ester Retinyl-Acetat und Retinyl-Palmitat

Vitamin A mit hautverjüngender Wirkung

Die Wirkstoffe sind in Hautpflegemitteln wie Körperlotionen, Gesichtscremes und Seren enthalten. Das reine Vitamin A wirkt dabei am stärksten und wird als hautverjüngender Zusatz in vielen Anti-Aging-Produkten verarbeitet. Außerdem hat es einen leichten Peeling-Effekt, regt die Bildung von Kollagen und elastischen Fasern an und hilft der Haut bei wichtigen Reparationsprozessen. 

Jede Formulierung ist anders, weshalb nicht genau klar ist, wie viel Vitamin A in den systemischen Kreislauf gelangt. Vor allem, weil Cremes, Körperlotionen und Co. sehr regelmäßig bis mehrmals täglich angewendet werden.

Gut zu wissen: So wirkt Vitamin A im Körper

Vitamin A fasst eine Gruppe ähnlich wirkender Stoffe zusammen, allen voran das Retinol, die Haupttransportform des Vitamin A im Körper. Es kommt in tierischen Produkten vor, wird aber auch als Vorstufe Beta-Carotin aus pflanzlichen Lebensmitteln wie Karotten aufgenommen. 

Das fettlösliche Vitamin wird sehr gut im Körper gespeichert, der Großteil davon in der Leber. Vitamin A wird für das Nachtsehen benötigt, es macht die Haut elastisch, wird für die Herstellung von Testosteron benötigt und ist Bestandteil gesunder Knochen, Knorpel und Zähne. 

Beta-Carotin ist darüber hinaus antioxidativ und beugt UV-Schäden durch Sonneneinstrahlung vor. 

Zu hohe Mengen an Vitamin A im Körper können langfristig ungesund sein und sollten deshalb vermieden werden.

Eingeschränkte Höchstkonzentration von Retinol

Vitamin A kommt natürlicherweise in vielen Lebensmitteln vor. Dazu gehören Fisch, Milchprodukte, Eier sowie einige Innereien wie z. B. Leber. Außerdem wird es in vielen Nahrungsergänzungsmitteln zugesetzt, beispielsweise für ein starkes Immunsystem in der Erkältungszeit.

Um hohe Konzentrationen an Vitamin A zu vermeiden, werden die Konzentrationen in Kosmetikprodukten nun beschränkt: So dürfen Körperlotionen nur noch maximal 0,05 % Retinol-Äquivalente enthalten und Produkte für andere Hautpartien maximal 0,3 % Retinol-Äquivalente. Außerdem muss ein Vermerk auf dem Kosmetikum aufgedruckt werden, dass das Produkt eine Vitamin-A-Verbindung enthält, welche zur täglichen Gesamtaufnahme von Vitamin A beiträgt. 

Auch wenn die aufgenommenen Mengen aus kosmetischen Produkten im Vergleich zu Lebensmitteln gering sind, kann hier einfacher und vor allem übergreifender eine Obergrenze definiert werden. 

Innerhalb von 1,5 Jahren müssen die Hersteller neue, überarbeitete Formulierungen auf den Markt bringen. Die alten Produkte dürfen innerhalb von 3 Jahren abverkauft werden.

Vitamin A in hohen Konzentrationen teratogen

Werden über einen längeren Zeitraum zu hohe Konzentrationen an Vitamin A aufgenommen, kann das vor allem für Schwangere problematisch werden. Auch wenn in Schwangerschaft und Stillzeit der Gesamtbedarf an Vitamin A generell erhöht ist, sollte vor der Anwendung eines Nahrungsergänzungsmittels mit Vitamin A ein Gespräch mit dem behandelnden Gynäkologen oder der Apotheke erfolgen, um erbgutschädigende Überdosierungen zu vermeiden. 

Auch Frauen mit Kinderwunsch sollten den Konsum von Vitamin A im Auge behalten. Da das Vitamin fettlöslich ist, kann es langfristig im Körper verweilen. 

Außerdem verringert ein hoher Konsum an Vitamin A über einen längeren Zeitraum nachweislich die Knochendichte. Das ist insbesondere für Personen mit einem erhöhten Risiko für Osteoporose sowie für Frauen in den Wechseljahren wichtig.

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