Rote-Hand-Brief: Nach Impfung auf Thrombose-Symptome achten
In einem Rote-Hand-Brief informiert AstraZeneca über den aktuellen Umgang mit seinem Vektorimpfstoff hinsichtlich des Risikos eines Thrombose-Thrombozytopenie-Syndroms (TTS) und bezieht sich dabei auf bereits veröffentlichte Rote-Hand-Briefe aus dem März und April.
Der Roten Hand vom Juni zufolge ist Vaxzevria kontraindiziert bei Personen, bei denen nach vorheriger Impfung mit Vaxzevria ein Thrombose-mit-Thrombozytopenie-Syndrom aufgetreten ist. Auch weist AstraZeneca darauf hin, dass ein TTS eine „spezielle klinische Behandlung“ erfordere und medizinisches Fachpersonal hierbei die geltenden Leitlinien beachten und/oder Spezialisten (z. B. Hämatologen, Gerinnungsspezialisten) hinzuziehen sollte, um diese Erkrankung zu diagnostizieren und zu behandeln.
Seltene, doch teils schwere Thrombosen
Hintergrund zu den Sicherheitsbedenken ist, dass Vaxzevria – indiziert zur aktiven Immunisierung von Personen im Alter von 18 Jahren und älter zur Vorbeugung der durch SARS-CoV-2 verursachten COVID-19-Erkrankung – in seltenen Fällen zu einem Thrombose-mit-Thrombozytopenie-Syndrom (TTS), teils einhergehend mit Blutungen, geführt hat. Bei manchen Patienten verlief das TTS schwer bis tödlich, teils präsentierten sich venöse Thrombosen in ungewöhnlichen Bereichen, wie zum Beispiel zerebrale Sinusvenenthrombose, Venenthrombose im Splanchnikusgebiet sowie arterielle Thrombose, bei gleichzeitiger Thrombozytopenie. Die meisten dieser Fälle traten innerhalb der ersten drei Wochen nach der Impfung und meist bei Frauen unter 60 Jahren auf.
Auf Anzeichen und Symptome achten
Medizinisches Fachpersonal sollte auf die Anzeichen und Symptome einer Thromboembolie und/oder Thrombozytopenie achten. Die Geimpften sollten angewiesen werden, sofort einen Arzt aufzusuchen, wenn sie nach der Impfung Symptome wie
- Kurzatmigkeit,
- Brustschmerzen,
- Beinschwellungen,
- Beinschmerzen oder
- anhaltende Bauchschmerzen entwickeln.
Außerdem sollten alle Personen, die nach der Impfung neurologische Symptome aufweisen wie
- starke oder anhaltende Kopfschmerzen,
- verschwommenes Sehen,
- Verwirrtheit oder
- Krampfanfälle
oder bei denen nach einigen Tagen Hautblutungen (Petechien) außerhalb des Verabreichungsortes der Impfung auftreten, umgehend einen Arzt aufsuchen.
Personen, bei denen innerhalb von drei Wochen nach der Impfung mit Vaxzevria eine Thrombozytopenie diagnostiziert wird, sollten aktiv auf Anzeichen einer Thrombose untersucht werden. In gleicher Weise sollten Personen, bei denen innerhalb von drei Wochen nach der Impfung eine Thrombose auftritt, auf Thrombozytopenie untersucht werden. Die Fachinformation von Vaxzevria wurde hinsichtlich dieser Informationen entsprechend aktualisiert.