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Paul-Ehrlich-Institut prüft 20 Antigentests: PEI: Antigentests erkennen auch Omikron

Negativer Coronatest neben Teströhrchen
Antigentests können Omikron erkennen. Maßgeblich ist die Sensitivität des Tests. | Bild: Maren Winter / AdobeStock

Antigen-Schnelltests erkennen dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) zufolge Omikron ebenso gut wie frühere Varianten des Coronavirus. Das im hessischen Langen ansässige Bundesinstitut hatte bei 20 zufällig ausgewählten Tests überprüft, wie gut sie bei Delta und bei der aktuell vorherrschende Variante anschlagen. Das wurde an Patientenabstrichen und an Zellkulturen getestet. In beiden Testreihen habe es so gut wie keine Unterschiede gegeben, berichtete Projektleiter Micha Nüblig.

Testqualität abhängig von der Sensitivität

Wie gut die Tests SARS-CoV-2 erkannten, lag demnach an ihrer jeweiligen Sensitivität: sensiblere Tests erkannten beide Varianten besser, weniger sensible erkannten beide Varianten schlechter.

Zur Erinnerung: Sensitivität und Spezifität

Die Sensitivität gibt den Anteil von Personen mit positivem Testergebnis unter den Infizierten an – sie gibt also an, wie häufig der Test bei Vorliegen einer Infektion auch positiv ist.

Die Spezifität nennt den Anteil der Personen mit negativem Testergebnis unter den Nicht-Infizierten – sie gibt an, wie häufig der Test bei Gesunden auch wirklich negativ ist.

Ergebnis auch auf Selbsttests übertragbar

Das Ergebnis dürfte laut PEI auf die meisten Profi-Tests und auch auf Selbsttests übertragbar sein. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat laut PEI die Hersteller aller erstattungsfähigen Antigen-Schnelltests auf der BfArM-Liste um zusätzliche Daten gebeten. Dabei ging es um die Frage, an welche Bereiche des Virus-Proteins die Antikörper binden. Handelt es sich um eine Region, die bei der Omikron-Variante nicht mutiert ist, könne man davon ausgehen, dass die Sensitivität nicht beeinträchtigt sei. Von 428 Rückläufen bisher hätten 385 diese Bedingung erfüllt, bei den restlichen zehn Prozent sei das noch unklar.

Die Selbsttests für zuhause unterscheiden sich laut PEI nicht groß von den Profitests (Schnelltests): Testkassetten und analytische Eigenschaften seien die gleichen, sagte Nüblig. Daher geht das PEI davon aus, dass die Sensitivität gegenüber Omikron auch hier gegeben ist. Generell erkennen Antigentests SARS-CoV-2 weniger gut als PCR-Tests. Sie schlagen nur bei hoher Viruslast und damit in einem kleineren Zeitfenster an.

Aktualisierte BfArM-Listen

In der BfArM-Liste wurde letzten Donnerstag eine neue Spalte eingeführt: „Omikron-Erkennung entsprechend der Bridging-Prüfung des PEI“ – unter „Bridging“ ist hier die Übertragung der Untersuchungsergebnisse auf weitere Tests zu verstehen. Wenn dort ein „Ja“ steht, kann davon ausgegangen werden, dass die angegebene Sensitivität auch für die Omikron-Variante gilt.

Die Hersteller haben laut PEI noch einige Wochen Zeit, die Daten nachzuliefern. Wenn sie das nicht tun oder die Sensitivität bei Omikron nicht nachweisen können, sollen ihre Produkte von der BfArM-Liste der erstattungsfähigen Tests gestrichen werden. Quelle: dpa/mia 

Hier finden Sie die aktualisierten BfArM-Listen:

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