Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
26 min merken gemerkt Artikel drucken

Meldungen vom 28.03. bis 01.04.2022

Junge Frau zieht Mundschutz über Mund und Nase
Die bundesweite Zahl an Corona-Infektionen hat die 20-Millionen-Marke überstiegen. Bleibt die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln weiter bestehen? | Bild: triocean / AdobeStock

Dienstag, 29.03.2022

LiveSortierung chronologisch
15:22

EU-Impfnachweis bei Minderjährigen auch ohne Booster weiter gültig

Der EU-Impfnachweis wird bei Minderjährigen nicht wie bei Erwachsenen ohne „Booster-Impfung“ nach neun Monaten ungültig. Obwohl eine Auffrischungsimpfung ab dem 12. Lebensjahr auf Anraten der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zugelassen wurde, empfehlen dies derzeit nicht alle EU-Länder, wie die EU-Kommission am Dienstag mitteilte. Nach Gesprächen mit Gesundheitsexperten habe man sich entschlossen, dass die Impfbescheinigungen von Minderjährigen nicht ablaufen sollten, sagte EU-Justizkommissar Didier Reynders. Die Nachweise werden vor allem benötigt, um ohne weitere Auflagen, wie frische Tests, in andere Länder reisen zu können.

Der Impfnachweis besteht aus einem QR-Code, der direkt nach der Impfung etwa in Praxen und Impfzentren erstellt wird. Der Code ist in einer Smartphone-App darstellbar und kann digital gelesen werden. Die Codes werden trotz verschiedener Apps der einzelnen Länder überall in der EU anerkannt und erleichtern auf Reisen Nachweise nicht nur über Impfungen, sondern auch über frische Tests und kürzlich überstandene Infektionen mit dem Coronavirus. dpa / vs 

14:17

Krankenkassen melden deutlich mehr Krankschreibungen in Omikron-Welle 

Während der aktuellen Corona-Welle sind nach einer Auswertung der Krankenkasse Barmer mehr Menschen arbeitsunfähig als jemals seit Beginn der Pandemie. Vom 13. bis zum 19. Februar waren 52.100 bei der Barmer versicherte Beschäftigte wegen einer Corona-Infektion krankgeschrieben, wie die Krankenkasse am Dienstag mitteilte. Zu Spitzenzeiten der ersten Corona-Welle seien es bis zu 25.100 Erwerbstätige gewesen – und damit etwa halb so viele. Im vergangenen Jahr hatten pro Woche durchschnittlich etwa 10.430 Barmer-Versicherte Anspruch auf Krankengeld wegen einer Infektion mit dem Virus.

Am stärksten sei aktuell Brandenburg betroffen, teilte die Krankenkasse weiter mit. Hier seien in diesem Zeitraum etwa 221 von 10.000 Beschäftigten krankgeschrieben. Im Bundesschnitt seien es 139 von 10.000. Am wenigsten Krankschreibungen gebe es demnach in Schleswig-Holstein, hier seien 72 von 10.000 versicherten Erwerbstätigen wegen Corona nicht arbeitsfähig. Insgesamt sind nach Angaben eines Sprechers 4,2 Millionen Erwerbstätige bei der Barmer versichert, 3,8 Millionen seien in der Auswertung berücksichtigt worden. dpa / vs 

14:01

Angst und Anorexie als mögliche Folge der Pandemie

Die lange Dauer der Pandemie hat bei jungen Menschen deutliche Spuren hinterlassen. Dies macht sich neuen Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse zufolge besonders in Form von Ängsten und einem gestörten Essverhalten bemerkbar. Die Analyse von rund 200.000 KKH-Versicherten im Alter von 6- bis 18-Jahren zeigt, dass vor allem die Jugendlichen betroffen sind. Angststörungen wie Panikattacken und allgemeine Angstzustände sind bei den 13- bis 18-Jährigen von 2019 auf 2020 um rund neun Prozent angestiegen. Bei Essstörungen wie Magersucht und Bulimie ist ein Plus von rund sieben Prozent ersichtlich. 

Ob es letztendlich mit COVID-19 zusammenhängt, ist laut KKH-Psychologin Franziska Klemm zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erwiesen. Unstrittig ist allerdings, dass eine lang andauernde Krise wie die Corona-Pandemie für jüngere Menschen besonders belastend ist, denn diese befinden sich in einer wichtigen Entwicklungsphase. Außerdem können sie im Gegensatz zu Erwachsenen bedrohliche Situationen wie eine Pandemie mangels Lebenserfahrung noch nicht entsprechend einordnen und relativieren. 

Im ersten Corona-Jahr 2020 waren rund 13 Prozent der 6- und 18-jährigen KKH-Versicherten von einer psychischen Erkrankung betroffen, In Berlin, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sind sogar rund 15 Prozent der Schüler erkrankt. Das sind die bundesweit höchsten Werte. 

Weitere KKH-Daten zeigen, dass psychische Erkrankungen, die durch emotionalen Stress und Konflikte entstehen können, nicht erst seit der Pandemie, sondern bereits seit Jahren zunehmen. Diagnosen über Depressionen sind bei den 13- bis 18-jährigen KKH-Versicherten von 2010 auf 2020 um fast das Doppelte angestiegen. Gefolgt von Angststörungen mit 83 Prozent, Schlafstörungen (46 Prozent) und Essstörungen mit plus 37,5 Prozent.

Ähnlich wie sich diese psychischen Erkrankungen über viele Jahre entwickelt haben, werden sich auch die Folgen der Pandemie erst mit zeitlichem Versatz bemerkbar machen. Außerdem zeigt etwa der aktuelle Krieg in der Ukraine, dass es immer wieder neue Ereignisse und Krisen geben wird, die Kinder und Jugendliche emotional fordern und stark belasten können. Pressemitteilung KKH vom 29.03.2022 / vs 

11:59

Zahl der PCR-Tests und Positivrate weiter auf hohem Niveau

In der Corona-Pandemie sieht ein großer Laborverband weiter keine Anzeichen für nachlassende Ansteckungen. Von insgesamt rund 2,2 Millionen PCR-Tests in der vergangenen Kalenderwoche sei erneut mehr als jeder zweite Test positiv ausgefallen, teilte der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) am Dienstag in Berlin mit.

Die sogenannte Positivrate wurde zum zweiten Mal in Folge auf rund 56 Prozent beziffert, was ein Allzeithoch sei. Der Verband bekräftigte, es sei „von einer signifikanten statistischen Untererfassung von an Corona erkrankten Menschen auszugehen“. dpa / vs 

10:48

Lauterbach dringt EU-weit auf vierte Corona-Impfung für alle ab 60

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach wirbt EU-weit für eine vierte Corona-Impfung für alle ab 60 Jahren. „Wir dürfen nicht vergessen, dass die COVID-Pandemie nicht zu Ende ist in Europa. Wir haben sehr hohe Fallzahlen, wir haben leider auch sehr hohe Sterbezahlen“, sagte der SPD-Politike. Er wolle eine Diskussion anstoßen, „ob wir nicht eine europäische Empfehlung für die vierte Dosis der Impfung bekommen bei den Über-60-jährigen“.

In dieser Altersgruppe könne dadurch die Sterblichkeit im Vergleich zur dritten Dosis noch einmal um 80 Prozent reduziert werden, wie Daten aus Israel ergeben hätten, sagte Lauterbach. Die EU-Kommission solle dazu aufgefordert werden, in Zusammenarbeit etwa mit der europäischen Arzneimittelbehörde eine entsprechende Empfehlung auszusprechen. „Die Lage ist in Europa, was die Pandemie angeht, schlechter als das Gefühl der Menschen“, sagte Lauterbach. dpa / vs 

10:46

Baden-Württemberg wendet Hotspot-Regeln nicht an

In Baden-Württemberg laufen an diesem Samstag nach über zwei Jahren Pandemie nahezu alle Corona-Schutzmaßnahmen aus. Die Koalition aus Grünen und CDU verständigte sich am Dienstag darauf, die im Bundesgesetz noch vorgesehenen Hotspot-Regeln nicht anzuwenden. Hintergrund ist, dass Grün-Schwarz bezweifelt, dass die Regeln vor Gericht standhalten. Das bedeutet, dass von Sonntag an in Innenräumen keine Masken mehr getragen werden müssen und die Zugangsregeln wegfallen.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) appellierte an die Menschen im Land, freiwillig in Innenräumen weiter Maske zu tragen. „Damit schützen wir nicht nur die eigene Gesundheit, sondern zeigen auch Solidarität in der Gemeinschaft“, teilte der Regierungschef mit. dpa / vs 

08:32

RKI registriert 237.352 Corona-Neuinfektionen

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt höher als am Vortag. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 1.703,3 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1.700,6 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1.733,4 (Vormonat: 1.213,0).

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 237.352 Corona-Neuinfektionen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 307 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 264 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 20.561.131 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. dpa / vs 

08:30

Corona-Quarantäneregeln sollen auf den Prüfstand

Die Gesundheitsminister der Länder haben den Bund am Montag aufgefordert, die Quarantäne- und Isolationsregeln in Zusammenhang mit dem Coronavirus zu überprüfen. Das Bundesgesundheitsministerium soll hierfür das Robert Koch-Institut (RKI) beauftragen, bestätigte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in Sachsen-Anhalt. Laut dem Beschluss soll geprüft werden, „ob und wie lange eine Absonderung von Infizierten und Kontaktpersonen in der aktuellen Pandemiephase“ angezeigt ist. Dazu soll sich das RKI mit den Ländern abstimmen.

Im Januar hatte das RKI mit Blick auf die Verbreitung der Omikron-Variante empfohlen, dass sich die Quarantänezeiten für Kontaktpersonen und die Isolierung von Infizierten grundsätzlich an einer Sieben-Tage-Regel orientieren sollten. Nach sieben Tagen können sich Betroffene freitesten. Ohne abschließenden Test dauern Quarantäne und Isolierung jeweils zehn Tage. Für die Umsetzung der Regeln sind die Länder zuständig. dpa / vs 

08:30

Rechtsgrundlage für Corona-Regeln läuft wie geplant aus

Am kommenden Wochenende wird wie geplant die bisherige Rechtsgrundlage für viele bundesweit geltende Corona-Beschränkungen auslaufen, eine Verlängerung wird es nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nicht geben. Ein Antrag mehrerer Bundesländer, das Infektionsschutzgesetz erneut entsprechend zu ändern, sei bei den Beratungen der Gesundheitsminister der Länder am Montag abgelehnt worden, sagte der SPD-Politiker in Berlin nach den Gesprächen.

Ab Sonntag sind nach dem kürzlich geänderten Infektionsschutzgesetz und einer Übergangsfrist Maskenpflichten nur noch begrenzt möglich, etwa in Kliniken oder Pflegeheimen und öffentlichen Verkehrsmitteln. Masken in Geschäften oder Schulen und 2G- oder 3G-Zutrittsregeln, kann es zwar auch noch geben, aber nur noch regional, wenn das jeweilige Landesparlament eine besonders kritische Corona-Lage dort feststellt (Hotspot-Regel). dpa / vs 


Zurück