Corona-News des Tages: Meldungen vom 27. bis 30.04.2020
Dienstag, den 28.04.2020
Reproduktionsrate wieder gesunken
In seinem aktuellen Lagebericht schätzt das Robert Koch-Institut (RKI) die Corona-Ansteckungsrate auf 0,9. Die sogenannte Reproduktionszahl ist demnach mit Datenstand 28. April 2020, 0.00 Uhr wieder auf diesen Wert gesunken, nachdem sie in einem am Montagabend veröffentlichten Bericht auf 1 gestiegen war. Die Reproduktionszahl gibt an, wie viele Menschen im Schnitt von einem Infizierten angesteckt werden. Quelle: dpa/sn
Apotheker sollen Bestände von COVID-19-relevanten Arzneimitteln in Portal eintragen
Erst kürzlich forderte die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg die Apotheken im Land auf, für die Behandlung von Corona-Patienten relevante Arzneimittel vermehrt zu lagern. Jetzt haben die Kammer und die Landesregierung gemeinsam ein Portal für diese Arzneimittel erstellt. Apotheken und Klinikapotheken sollen dort ihre Bestände von COVID-19-relevanten Medikamenten eintragen, um im Bedarfsfall besser und schneller reagieren zu können.
Das COVID-19-Arzneimittelportal steht den baden-württembergischen Apothekeninhaberinnen und -inhabern laut LAK schon seit dem 24. April 2020 auf der Homepage der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg (www.lak-bw.de) zur Verfügung. Quelle: daz.online/br
Auch in Berlin nun Maskenpflicht im Einzelhandel
Wie schon in Bussen und Bahnen gilt nun auch im Einzelhandel bundesweit eine Maskenpflicht. Berlin führt sie als letztes Bundesland ein, wie der Senat am heutigen Dienstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur beschloss. Quelle: dpa
Ausgangsbeschränkungen in Bayern bis 10. Mai verlängert
Bayern verlängert die in der Corona-Krise geltenden Ausgangsbeschränkungen um eine Woche bis zum 10. Mai. Das hat das Kabinett am heutigen Dienstag in München entschieden. Vom 4. Mai an sollen aber einzelne Lockerungen gelten. Beispielsweise sind dann öffentliche Gottesdienste und Demonstrationen mit bis zu 50 Teilnehmern wieder erlaubt. Quelle: dpa/sn
AMK: Hilfestellung für Apotheker beim Aut-simile-Austausch
Seit dem 22. April 2020 dürfen Apotheker mit Inkrafttreten der SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung Arzneimittel nach „aut simile“ austauschen – sofern kein wirkstoffgleiches Präparat verfügbar oder lieferbar ist. Dabei gilt es einiges zu beachten. Die AMK hat zur Hilfestellung nun erste Äquivalenzdosistabellen zu inhalativen Corticoiden, PPI und Triptanen veröffentlicht. Weitere sollen in Kürze folgen. Quelle: daz.online/dm
Apothekenmitarbeiter nicht in höchster Kategorie zur Kindernotbetreuung
Grundschulen und Kindergärten sind in ganz Deutschland aufgrund des Coronavirus schon länger als einen Monat geschlossen. Eltern, die in den entsprechenden Verordnungen der Bundesländer nicht als „systemrelevant“ gelten, müssen ihre Kinder – neben der Arbeit – selbst betreuen. Dass die Bundesländer dabei höchst unterschiedliche Wege gehen, zeigt nun das Beispiel Thüringen: Hier wurden Apothekenmitarbeiter nicht in die höchste Kategorie zur Kindernotbetreuung eingestuft. Ein Recht auf Betreuung besteht daher nur, wenn der andere Elternteil auch „systemrelevant“ ist.
Nach Aussage des Bildungsministeriums sei die höchste Kategorie („A+“) geschaffen worden, „um vor allem den Betrieb von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, insbesondere die unmittelbare Betreuung und Versorgung von Kranken und Pflegebedürftigen noch einmal besser absichern zu können“. Deswegen gelte hier die Ein-Eltern-Regel. Quelle: daz.online/br
RKI: Reproduktionszahl etwas gestiegen, Regeln weiter einhalten
Mit einem eindringlichen Appell hat sich der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) an die Bevölkerung gewandt. Es gelte, sich weiter an die gültigen Regeln zu halten, betonte Lothar Wieler am heutigen Dienstag in Berlin. „Wir wollen nicht, dass die Fallzahlen wieder zunehmen. Wir wollen nicht, dass wir wieder mehr Covid-19-Fälle haben.“
Es gelte, weiter so weit wie möglich zuhause zu bleiben, sich an die Kontaktbeschränkungen zu halten, mindestens eineinhalb Meter Abstand zu halten und wo das schwer möglich sei, einen Nase-Mund-Schutz zu tragen. Deutschland habe die Ausbreitung anders als andere Länder bisher sehr erfolgreich in Schach halten können. „Wir wollen diesen Erfolg verteidigen.“
Die Reproduktionszahl liegt derzeit (Stand 27.4.) bei 1 – ein Infizierter steckt damit im Mittel einen weiteren Menschen an. Dabei gebe es allerdings große regionale Unterschiede, sagte Wieler. Der Wert bundesweit sei gerundet, er liege genau genommen bei 0,96. Zuvor hatte er bei 0,9 gelegen. Ob der Anstieg möglicherweise mit mehr Kontakten an den Osterfeiertagen zusammenhängt, könne nicht gesagt werden, so der RKI-Chef. Er riet davon ab, bei der Bewertung der Infektionswelle allein auf die Reproduktionszahl zu blicken: Man müsse verschiedene Daten im Gesamtbild sehen. Weitere zu berücksichtigende Kennzahlen seien auch die täglich gemeldeten Neuinfektionen, die Kapazitäten im Gesundheitssystem und die Testkapazitäten.
Die Anzahl der neu übermittelten Todesfälle sei weiterhin hoch, die Sterberate liege nach der Statistik erfasster Fälle inzwischen bei 3,8 Prozent; und es gebe weiter viele Ausbrüche in Alters- und Pflegeheimen. Quelle: dpa/sn
Krankenhauskapazitäten sollen auch wieder für planbare Operationen genutzt werden
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Länder aufgefordert, die Zahl der Intensivbetten herunterzufahren, die in den Krankenhäusern für Covid-19-Patienten reserviert sind. Die Entwicklung bei den Neuinfektionen lasse es zu, ab Mai einen Teil der Krankenhauskapazitäten auch wieder für planbare Operationen zu nutzen, heißt es nach Informationen des Redaktionsnetzwerkes Deutschland (RND/Dienstag) in einem Konzept, das Spahn am Montag an seine Länderkollegen verschickt hat.
Für Covid-19-Erkrankte sollen nach dem Willen von Spahn in der Startphase nun zunächst nur noch 25 statt bisher 50 Prozent der Intensivbetten in den Kliniken reserviert werden. Die OP-Kapazitäten sollten in einem ersten Schritt zu 70 Prozent für planbare Operationen geöffnet werden, schlägt der Minister dem Bericht zufolge vor. Die Rate solle dann in Abhängigkeit vom Infektionsverlauf alle zwei Wochen angehoben werden.
Im Kampf gegen die Pandemie hatten Bund und Länder die Kliniken Mitte März aufgefordert, alle planbaren OPs und Aufnahmen auszusetzen. Dies sollte vor allem in Intensivstationen vorsorglich freie Betten für eine erwartete große Zahl schwer kranker Corona-Patienten schaffen – auch mit Möglichkeiten zur künstlichen Beatmung. Doch auf der anderen Seite bedeutete diese Prioritätensetzung eine Geduldsprobe für viele andere Patienten mit ebenfalls wichtigen Anliegen. Quelle: dpa/sn
Auch die PKV vergütet den Botendienst
Seit vergangenem Mittwoch wird der Botendienst der Apotheken vergütet. Doch in einigen Apotheken ist man sich offenbar unsicher, ob dies auch für Arzneimittellieferungen an Privatversicherte oder Selbstzahler gilt. Die Antwort ist aber eindeutig: Ja, auch für sie kann der Botendienst abgerechnet werden. Diese Vergütung sieht § 4 der Verordnung als Ergänzung der Arzneimittelpreisverordnung vor.
Anders sieht es bei den 250 Euro aus, die die Apotheken einmalig als Anschubfinanzierung für den Botendienst berechnen können. Diese gehen laut Verordnung ausdrücklich nur zulasten der Gesetzlichen Krankenversicherung. Quelle: daz.online/ks
Fakten gegen Fake-News bei Corona
Ob vielleicht nicht doch ein Fünkchen Wahrheit dran ist, dass Kochsalz-Nasenspray gegen Corona hilft? Und ist es denn jetzt gesichert, dass Ibuprofen COVID-19-Verläufe nicht doch verschlimmert? Was ist Unfug und wie kann man ihn als solchen entlarven? Angelehnt an die Mythbusters der WHO, hat die Apothekerkammer Westfalen-Lippe auf ihrer Facebookseite die Serie ,Fakten statt Fake-News‘ gestartet, um „gute, hochwertige Informationen zu pushen“, erklärt Dr. Oliver Schwalbe von der AKWL. Apotheken sind eingeladen die knackig-kurzen Fakten aktiv über ihre Social-Media-Kanäle zu teilen und so dazu beizutragen, den Fake-News die Stirn zu bieten. Quelle: daz.online/cm