Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Corona-News des Tages: Meldungen vom 27. bis 30.04.2020

3D-Animation in Blau und Rot eines Coronavirus
Bild: artegorov3@gmail / AdobeStock

Montag, den 27.04.2020

Höhere Akzeptanz durch dezentrale Datenspeicherung bei der Corona-App

Die Bundesregierung hofft, dass ihre Festlegung auf eine dezentrale Speicherung von Kontaktdaten die Akzeptanz für die geplante Corona-Warn-App erhöhen wird. Dass die Daten bei der nun angestrebten Software-Lösung nur auf den einzelnen Geräten gespeichert würden, „schafft Vertrauen“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Dies diene dem Ziel, dass möglichst viele Bürger die App auch nutzten.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich zunächst für eine zentrale Speicherung der Daten ausgesprochen. Das war zum Teil in der Opposition und bei einigen Datenschützern auf Kritik gestoßen. Zuletzt hatten sich Spahn und Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) dann aber auf eine dezentrale Variante festgelegt. Noch ist unklar, wann die Smartphone-Anwendung, die auf Abstandsmessung via Bluetooth basiert, an den Start gehen kann.

Die App soll via Bluetooth erfassen, welche Smartphones einander nahegekommen sind – und Nutzer warnen, wenn sich später herausstellt, dass sie sich länger neben infizierten Personen aufgehalten hatten. Aktuell bemühen sich die Mitarbeiter der Gesundheitsämter, Infektionsketten nachzuverfolgen. Quelle: dpa/sn 

Schutzmasken für Kita-Kinder nicht umsetzbar

Experten der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin halten eine Maskenpflicht für Kita-Kinder für „definitiv nicht umsetzbar“. „Auch in den unteren Klassen der Grundschule wird das sehr schwierig“, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Empfehlung zum Tragen von Masken bei Kindern.

Den Experten zufolge ist es hingegen „sinnvoll und auch längerfristig zumut- und umsetzbar“, wenn Kinder ab dem Grundschulalter in Begleitung von Erwachsenen im öffentlichen Raum, also beim Einkaufen oder in Bus und Bahn eine Maske tragen. Für jüngere Kinder empfehlen sie Masken in Risikobereichen wie etwa Krankenhäusern.

Anordnungen zum Tragen von Masken würden wahrscheinlich ein Jahr oder länger dauern, hieß es auch. Die Regelungen müssten also auch noch bei Temperaturen von über 30 Grad oder im Winter umsetzbar sein, warnen die Ärzte. Quelle: dpa/sn 

Große Antikörper-Studie in Spanien startet

Spanien will mit Hilfe von Antikörpertests in 36 000 Haushalten mit rund 90 000 Bewohnern das wahre Ausmaß des Corona-Ausbruchs im Land abschätzen. Die Testreihe sollte an diesem Montag beginnen und sich über mehrere Wochen hinziehen. Alle Teilnehmer werden zwei verschiedenen Tests unterzogen, die insgesamt drei Mal im Abstand von drei Wochen durchgeführt werden.

Die Studie findet landesweit statt, die Teilnahme ist freiwillig. Die Gesundheitsbehörden hoffen, mit der Analyse auch Informationen über die Übertragung des Virus in Privathaushalten nach sechswöchiger Ausgehsperre zu erhalten.

Am Wochenende hatte bereits Italien angekündigt, ab dem 4. Mai mit Antikörpertests bei zunächst 150 000 Menschen die Dunkelziffer der Corona-Infizierten bestimmen zu wollen. Auch in Deutschland plant die Regierung einen großangelegten Test, kleinere Projekte haben bereits begonnen. Quelle: dpa/sn 

Details zur Botendienst-Abrechnung ab Ende dieser Woche

Seit dem 22. April gelten coronabedingt erleichterte Abgaberegeln in der Apotheke. Zudem soll der Botendienst nun von den Kostenträgern vergütet werden. Allerdings gibt es sowohl beim Botendienst als auch beim Thema Stückelung und Auseinzelung noch Abrechnungsdetails zu klären. Der Deutsche Apothekerverband (DAV) will dazu in dieser Woche Gespräche mit dem GKV-Spitzenverband führen.

Vorerst empfiehlt der DAV den Apotheken, Rezepte mit Botendienst sowie Stückelungs- und Auseinzelungsvarianten vorerst zurückzuhalten. Über die Modalitäten der Abrechnung dieser betroffenen Rezepte sollen die Apotheken bis spätestens 30. April 2020 informiert werden, sodass sie am 1. Mai ihre Monatsabrechnungen für April über die Apothekenrechenzentren an die Krankenkassen geben können. Quelle: daz.online/ks 

TK und Noventi bieten Corona-Fernberatung inklusive E-Rezept an

Seit Mitte Februar kooperiert der apothekereigene Dienstleistungskonzern Noventi mit der britischen Online-Praxis Zava (ehemals DrEd). Nun hat Noventi in Sachen E-Rezept ein weiteres Projekt begonnen und dafür einen wichtigen Partner im Boot: die Techniker Krankenkasse (TK). In einer Mitteilung geben die drei Unternehmen bekannt, dass TK-Versicherte mit Corona-Infektion oder Corona-Verdacht ab dem morgigen Dienstag (28. April 2020) eine ärztliche Fernbehandlung erhalten können. Demnach können sich alle TK-Versicherten mit entsprechenden Symptomen künftig an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr unter der Telefonnummer 040 - 46 06 61 91 00 beraten lassen. Bei Bedarf können die Versicherten sich in einem separaten Angebot – der TK-Onlinesprechstunde – via App behandeln, Medikamente verordnen und eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) ausstellen lassen.

Das erste Telemedizin-Versorgungsprojekt ist dies aber nicht. Die Münchener Teleclinic hatte bereits kurz nach Beginn der Infektionswelle angekündigt, eine Gratis-Fernberatung zu dem Virus anzubieten. Inzwischen können sich die Teleclinic-Kunden sogar einen PCR-Test nach Hause kommen lassen. Im Bereich der E-Rezepte arbeitet die Teleclinic mit apotheken.de zusammen. GKV-Rezepte können via Teleclinic aber noch nicht verordnet werden. Quelle: daz.online/br 

Ab dieser Woche Maskenpflicht in ganz Deutschland – ein Überblick

In einigen Bundesländern galt die Maskenpflicht bereits, Vorreiter war Sachsen. Die meisten Bundesländer ziehen am heutigen Montag nach, als letztes Land folgt am Mittwoch Schleswig-Holstein. In den allermeisten Bundesländern gilt dann: Im öffentlichen Personennahverkehr sowie beim Einkaufen müssen die Bürger einen Mund-Nasen-Schutz tragen. In Nordrhein-Westfalen etwa kommen Wochenmärkte, Haltestellen, Bahnhöfe, Taxis, Arztpraxen, Post, Bank und Tankstellen hinzu – in Berlin hingegen gilt die Pflicht nur in Bussen und Bahnen.

Akzeptiert werden auch Schals oder Tücher. Meist gilt die Pflicht ab einem Alter von sechs Jahren und nicht für kranke Menschen oder oft auch nicht für Kassiererinnen.

Wird die Maskenpflicht nicht eingehalten, verhängen die meisten Länder zunächst keine Strafen. Sie würden aber gegebenenfalls mit Bußgeldern nachlegen. Aus der Hauptstadt sowie aus Sachsen-Anhalt etwa heißt es, Strafen drohten keine, die Einhaltung der Maskenpflicht werde nicht kontrolliert. NRW überlässt die Höhe der Strafe den Ordnungsämtern der Kommunen. Bayern hingegen ist streng – bei fehlendem Mund-Nasen-Schutz in Bussen, Bahnen und Geschäften werden 150 Euro fällig. Für Ladenbesitzer, die nicht sicherstellen, dass ihr Personal Maske trägt, sind sogar 5000 Euro Bußgeld vorgesehen. Quelle: dpa/sn 

Spielen Kinder bei der Corona-Ausbreitung eine untergeordnete Rolle?

Seit Wochen sind die Kitas in Deutschland aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen, Großeltern sollten nicht ihr Enkel betreuen, ein Ende dieser Situation ist nicht in Sicht. Manche schöpfen nun Hoffnung, dass Kinder bei der Ausbreitung des Coronavirus eine untergeordnete Rolle spielen könnten. Eine erste Studie untersucht diese Frage jetzt auch in Deutschland.

In der Studie werden landesweit 2000 Kinder plus jeweils ein Elternteil untersucht und so verglichen, ob Kinder gleich häufig infiziert sind wie Erwachsene. Die ersten Daten aus der neuen Studie sollen bereits in zehn bis vierzehn Tagen der Landesregierung Baden-Württemberg zur Verfügung stehen. Quelle: daz.online/dm 

Ohrensensor soll Überlebenschancen verbessern

Corona-Infizierte sollen im Rahmen einer Münchner Studie mit einem Ohrensensor überwacht werden. Die Vitalfunktionen sollen zeitnah Auskunft über den Zustand des Patienten geben und so schnelle Hilfe ermöglichen. Dies soll ihre Überlebenschancen verbessern und Kliniken entlasten.  

Überwacht werden laut einer Pressemitteilung des Klinikums alle 15 Minuten die Körpertemperatur, die Sauerstoffsättigung des Blutes, Atemfrequenz und Puls. Zudem werde mehrmals täglich ein sogenannter Polyscore bestimmt, der Auskunft darüber gibt, wie gut der Körper die Auswirkungen der Erkrankung kompensieren kann. Bei einer Verschlechterung des Zustandes werde dann direkt der Rettungsdienst informiert, der die Patienten ohne Verzögerung ins Krankenhaus transportiert.

In die Studie sollen 1200 Münchner Covid-19-Erkrankte über 60 Jahren in heimischer Isolation eingeschlossen werden. Quelle: daz.online/ms 


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