Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Corona-News des Tages: Meldungen vom 23. bis 27.03.2020

3D-Animation in Blau und Rot eines Coronavirus
Bild: artegorov3@gmail / AdobeStock

Freitag, den 27.03.2020

1. FC Köln unterstützt bei der Beschaffung von Desinfektionsmittel

Der Fußball-Bundesligist 1. FC Köln hilft seiner Heimatstadt in der Corona-Krise auf kreative Weise bei der Beschaffung von Desinfektionsmittel. Wie die Stadt am Freitag mitteilte, hat sich ein Fan aus Leipzig bei dem Verein gemeldet und Hilfe angeboten - sein Arbeitgeber stelle günstig Ethanol zur Verfügung. Ein anderes FC-Mitglied wiederum, ein Apotheker aus Bocholt, stellt daraus kurzer Hand Desinfektionsmittel her. Den Transport übernehmen Club-Mitarbeiter, die Kosten trägt die Stiftung 1. FC Köln. Am Montag will FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle insgesamt 500 Liter an den Kölner Corona-Krisenstab übergeben. Quelle: dpa/sn 

Notbetreuung in Hessen wird ausgeweitet

Die Notbetreuung an Schulen und Kindertagesstätten in Hessen wird speziell für Kinder berufstätiger Eltern aus dem Gesundheitswesen ausgeweitet. Das kündigten Klose und Kultusminister Alexander Lorz (CDU) an. Für diese Kinder gebe es zusätzlich an Wochenenden und den Osterfeiertagen ein Angebot. Dies gilt für Alleinerziehende und Familien, in denen mindestens ein Elternteil im Gesundheitswesen oder Rettungsdienst arbeitet und das zweite in einem bestimmten Schlüsselberuf, wozu beispielsweise Polizisten, Richter oder Apotheker zählen.

Die bereits laufende Notbetreuung für Kinder, deren Eltern in bestimmten Schlüsselberufen arbeiten, werde es auch an den Ferientagen unter der Woche geben, erläuterte ein Sprecher des Kultusministeriums. Die Regelungen gelten ab 4. April und zunächst bis 19. April. „Wir reagieren damit vorausschauend auf die Entwicklung, die vermutlich vor uns liegen wird - nämlich die steigende Zahl der an Covid-19 ... erkrankten Personen“, erläuterte Klose. Quelle:dpa/sn 

G-BA gibt neue Sonderregelungen bekannt

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat im Zusammenhang mit der Pandemie mit SARS-CoV-2 weitere zeitlich befristete Sonderregelungen getroffen. Das gab der G-BA in einer Pressemitteilung bekannt. Folgende Neuerungen können dabei auch für Apotheken relevant sein:

  • „Krankenhausärzte können im Rahmen des sogenannten Entlassmanagements nicht nur für eine Dauer von bis zu 7 Tagen, sondern nunmehr bis zu 14 Tagen nach Entlassung aus dem Krankenhaus häusliche Krankenpflege, Spezialisierte ambulante Palliativversorgung, Soziotherapie, Heil- und Hilfsmittel verordnen.“
  • „Das Ausstellen einer neuen Verordnung von Arzneimitteln durch Arztpraxen ist auch nach telefonischer Anamnese möglich. Die Verordnungsmöglichkeiten von Krankenhäusern bei Entlassung einer Patientin oder eines Patienten werden flexibilisiert.“
  • „Die Arbeitsunfähigkeit bei Versicherten mit Erkrankungen der oberen Atemwege, die keine schwere Symptomatik vorweisen, darf für einen Zeitraum von bis zu 14 Kalendertagen auch nach telefonischer ärztlicher Anamnese festgestellt werden.“ Quelle: G-BA/sn 

Steuerbefreiung für Sonderzahlungen bald möglich?

Arbeitgeber können ihren Mitarbeitern – beispielsweise als Dankeschön für die geleistete Arbeit – eine Sonderzahlung leisten. Die Zahlungsempfänger müssen diese Zahlungen normal versteuern. Eine Gruppe von Bundestagsabgeordneten aus Baden-Württemberg, darunter auch die beiden Gesundheitspolitiker Karin Maag und Michael Hennrich, hat nun vorgeschlagen, während der Coronakrise solche Sonderzahlungen steuerfrei zu stellen. Damit sollen gezielt Arbeitnehmer unterstützt werden, die derzeit als „systemrelevant“ gelten. Auch Apothekenmitarbeiter könnten profitieren. Quelle: daz.online/bro 

Bundesrat stimmt Corona-Gesetzespaket zu

Damit der Bund bei einem weltweiten Infektionsgeschehen wie derzeit beim Coronavirus SARS-CoV-2 schnell und effektiv reagieren kann, bekommt er mehr Kompetenzen. Zudem erhalten Kliniken und Ärzte finanzielle Unterstützung in der Corona-Krise. Der Bundesrat hat am heutigen Freitag in einer Sondersitzung einem kurz zuvor vom Bundestag beschlossenen Gesetzespaket aus dem Bundesgesundheitsministerium zugestimmtQuelle: daz.online/br 

Mit dem „digital handshake“ Infektionsketten nachvollziehen

Im Kampf gegen die rasche Verbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 würden Politiker der Union gerne möglichst bald eine App einsetzen, die Bürger freiwillig auf ihrem Handy installieren können. Sie soll wie eine Art digitales Tagebuch funktionieren und – falls sein Besitzer positiv auf das Coronavirus getestet wird – automatisch anonymisierte Hinweise an alle Menschen versenden, die in den zurückliegenden zwei Wochen mit ihm Kontakt hatten. Eine Nachricht würde allerdings wohl nur erhalten, wer eine solche App selbst auch auf sein Mobiltelefon heruntergeladen hat.

Aus Sicht der Bundesregierung könnte dies die Gesundheitsämter entlasten. Denn die müssen aktuell viel Energie aufwenden, um Infektionsketten zurückzuverfolgen. „Grundvoraussetzung für uns wäre sicherlich die Freiwilligkeit“, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Freitag in Berlin.Quelle: dpa 

Österreich setzt auf Antikörpertest

Auf dem Weg zu einer schrittweisen Normalisierung des öffentlichen Lebens will Österreich in absehbarer Zeit massiv auf Antikörpertests setzen. „Sie könnten, ich formuliere das sehr bewusst als Konjunktiv, eine große Chance werden“, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober am Freitag in Wien. Mit Hilfe dieser Tests, die Antikörper gegen das Virus im Blut nachweisen, könnte der Grad der Immunisierung der Bevölkerung gegen das Coronavirus in einer bestimmten Region oder einer bestimmten Berufsgruppe wie Pflegerinnen ermittelt werden. Damit seien Aussagen möglich, wer die Krankheit möglicherweise gänzlich ohne Symptome bereits durchgemacht habe und nun gefahrlos arbeiten könne. Diese Tests sollen laut Anschober in zwei, drei Wochen stark eingesetzt werden. Quelle: dpa 

Telefonische Krankschreibung nun für bis zu 14 Tage möglich

Patienten mit leichten Erkrankungen der oberen Atemwege können nach telefonischer Rücksprache mit ihrem Arzt nunmehr bis zu 14 Tage krankgeschrieben werden. Nach der bisher geltenden Sondervereinbarung von Anfang März war eine telefonische Krankschreibung für bis zu sieben Tage möglich. Durch diese Maßnahme sollen  Arztpraxen entlastet und Patienten vor der gegenseitigen Ansteckung in Wartezimmern geschützt werden. Die AU-Bescheinigung erhalten Patienten anschließend entweder per Post oder können nach Rücksprache in der Arztpraxis abgeholt werden. Die erweiterte Regelung gilt vorerst bis zum 23. Juni.

Um den Aufwand weiter gering zu halten, bieten einige Krankenversicherer die digitale Einreichung der AU-Bescheinigung an. Wie z. B. die Barmer in einer Pressemitteilung bekannt gibt, können Versicherte die Krankschreibung abfotografieren und über die Barmer-App der Kasse zusenden. Quelle: Barmer/sn 

Bundespräsident bedankt sich persönlich bei Apothekerin

In vielen Medien werden Apothekenmitarbeiter jetzt schon zu den „Corona-Helden“ gezählt. Zu Recht, denn sie erhalten nicht nur die Arzneimittelversorgung aufrecht, sondern haben noch zusätzliche Aufgaben übernommen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sieht das auch so: Steinmeier griff in der vergangenen Woche zum Telefonhörer und rief Menschen an, die in der Krise von großer Bedeutung für die Gesellschaft sind – darunter auch Apothekerin Naciye Arslanoglu. Im Gespräch mit DAZ.online berichtet die Pharmazeutin über ihr Telefonat mit dem Bundespräsidenten. Quelle: daz.online/br 

Verdi fordert steuerfreie Prämie für versorgungsrelevante Berufe

Beschäftigte in versorgungsrelevanten Bereichen sollen während der Coronavirus-Krise aus Sicht der Gewerkschaft Verdi eine monatliche Prämie von 500 Euro von ihren Arbeitgebern erhalten. „Die Beschäftigten im Gesundheitswesen, in Versorgung und Handel, bei der Bundesagentur für Arbeit – und das sind nur Beispiele – halten dieses Land für uns alle am Laufen“, teilte Verdi-Chef Frank Werneke am Freitag mit. Sie stünden unter extremer Belastung, zum Teil gefährdeten sie auch ihre Gesundheit. „Die Arbeitgeber müssen sich dafür erkenntlich zeigen“, sagte Wernecke. Der Staat solle auf diese Prämie keine Steuern erheben. Quelle:dpa/sn 

FFP3-Mundschutz made in Germany

Der Stuttgarter Autozulieferer Mahle und der Unterwäschehersteller Triumph kooperieren in der Corona-Pandemie: Gemeinsam wollen sie Atemschutzmasken für das medizinische Umfeld produzieren. Wie aus einer Pressemitteilung des Unternehmens vom gestrigen Donnerstag hervorgeht, liefert Mahle hierzu ein Filtermedium, das FFP3-tauglich ist und Viren abfängt. Die Produktion bei Triumph starte sofort. Die Lieferung soll an behördliche Stellen erfolgen. Quelle: Mahle/sn 

Daran arbeitet die ABDA in der Krise

In einer Video-Konferenz haben sich die Chefinnen und Chefs der 34 Apothekerkammern und -verbände  am gestrigen Donnerstag erstmals während der Coronakrise ausgetauscht. Dabei haben die Standesvertreter gemeinsam eine Entschließung verabschiedet, in der sie sich bei den Apothekenteams bedanken. Die ABDA informierte darüber hinaus über die folgenden Forderungen und Maßnahmen:

  • Umgang mit möglichen Infektionen im Apothekenteam: Apothekenschließungen müssen vermieden werden
  • Schutzausrüstung für Apothekenteams: Derzeitige Berücksichtigung bei Neubeschaffung „unbefriedigend“
  • Herstellung von Desinfektionsmitteln: Großhändler sollen bei Rohstoffbeschaffung helfen
  • Management von Lieferengpässen: Panik der Bevölkerung nicht angebracht
  • Bürokratische Erleichterungen: BMG soll Rabattverträge komplett aussetzen
  • Vergütung der Botendienste: Flächendeckende Vergütung notwendig
  • Apotheken-Stärkungsgesetz: ABDA-Präsident rechnet nicht mit schneller Umsetzung
  • OTC-Verkäufe der EU-Versender: Halten sich vermutlich nicht konsequent an Höchstmengen
  • Notfallplan der ABDA: Regelung durch Landesapothekerkammern nötig
  • Mehr Öffentlichkeitsarbeit: Ab April Werbung für Vor-Ort-Apotheken auf tausenden Großflächen
  • Hilfe von Studenten: ABDA begrüßt Unterstützung durch BPhD
  • ABDA-Wahlen im Dezember: Finden – zur Not virtuell – statt Quelle: daz.online/br/sn 

Einige Apotheken verlängern Öffnungszeiten

Die Kammern einiger Bundesländer haben den Apotheken in ihren Regionen ermöglicht, die Dienstbereitschaften einzuschränken. Möglich sind beispielsweise Schließungen während der Mittagszeiten. Doch es gibt auch andere Beispiele: In Berlin und der Kleinstadt Schwelm haben die Apotheken ihre Öffnungszeiten erweitert. Auch einige Kollegen in Österreich erweitern ihre Öffnungszeiten. Quelle: daz.online/br/ms 


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