Corona-News des Tages: Meldungen vom 23. bis 27.03.2020
Dienstag, den 24.03.2020
Desinfektionsmittelspende für Rheinland-Pfalz
Ein rheinland-pfälzisches Unternehmen hat der Landesregierung bis zu 100 000 Liter Desinfektionsmittel zur Unterstützung in der Corona-Krise gespendet. Das Gesundheitsministerium zitierte die Firma, die nicht genannt werden wollte, mit der Erklärung: „Es ist uns ein ernstes Anliegen, niemanden in diesen Tagen hilflos zu lassen; am allerwenigsten diejenigen, die die Versorgung und die optimale Betreuung unserer Mitmenschen bis über die Grenzen ihrer eigenen Belastbarkeit gewährleisten.“ Die Sachspende sei daher für Krankenhäuser, die Alten- und Bedürftigenpflege sowie für Apotheken bestimmt.Quelle: dpa/sn
Desinfektionsbestandsportal für Apotheker und Ärzte in Baden-Württemberg
Um den Informationsaustausch zu vorrätigen Desinfektionsmitteln in den Apotheken Baden-Württembergs zu erleichtern, haben die Landesapothekerkammer und die Landesärztekammer gemeinsam mit den Ministerien ein Desinfektionsmittelbestandsportal erstellt. Dort können Apotheken eintragen, wie viel Hände- und Flächendesinfektionsmittel bei ihnen zur Verfügung stehen. Ärzte können dann gezielt mit den jeweiligen Apotheken Kontakt aufnehmen.Quelle: daz.online /cm
Aktion „Kochen für Helden“
Im Rahmen der Aktion „Kochen für Helden“ wollen Gastronomen kostenfrei Essen für Menschen in so genannten Funktionsberufen anbieten. Als Empfänger melden könnten sich neben Ärzten und Pflegekräften auch Mitarbeiter in Apotheken. Teilnehmende Restaurants gibt es laut den Initiatoren schon in Hamburg, Berlin, Wernigerode im Harz, Mainz und Freiburg. Zusammen mit anderen Gastronomen hat z. B. Starkoch Tim Mälzer bereits Essen an das Personal der Hamburger Universitätsklinik geliefert. Quelle: dpa/sn
Startschuss für erste Studie zu Remdesivir in Deutschland
Die bundesweit erste Studie mit einem Medikament gegen Covid-19 ist angelaufen. Remdesivir, das ursprünglich gegen Ebola entwickelte wurde, wird in einer international angelegten Studie an rund 1000 Patienten in etwa 50 Kliniken rund um die Welt erprobt, teilte Chefarzt Clemens Wendtner von der Klinik für Infektiologie in der München Klinik Schwabing am Dienstag mit. Das Medikament solle dabei an 600 Patienten mit moderaten Symptomen und an 400 mit schwerer Symptomatik erprobt werden. Die Klinik Schwabing gehört neben dem Hamburger Uniklinikum Eppendorf und dem Uniklinikum Düsseldorf zu den Zentren, an denen die Wirkung des Ebola-Präparates in Deutschland untersucht wird.Quelle: dpa/sn
Zentrale Beschaffung von Arzneimitteln zur Therapie schwerer COVID-19-Verläufe eingeleitet
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) teilt aktuell mit, dass die zentrale Beschaffung von Arzneimitteln zur Therapie schwerwiegender COVID-19-Verläufe in Deutschland eingeleitet wurde. Konkret geht es dabei um
- Chloroquin-haltigen Arzneimittel,
- das antiviral wirksame HIV-Therapeutikum Kaletra® (Lopinavir, Ritonavir)
- sowie die in Japan zugelassenen Arzneimittel Avigan® (Favipiravir) und Foipan® (Camostat).
Die anschließende Verteilung der Arzneimittel übernimmt die Bundewehr. Beliefert werden ausgewählte Apotheken von Unikliniken und Apotheken der STAKOB-Behandlungszentren. Diese sollen die Wirkstoffe bei Bedarf an weitere Kliniken in ihrem Umkreis verteilen.
Hinweis: Die genannten Wirkstoffe stellen potentielle Therapieoptionen gegen COVID-19 dar, dennoch handelt es sich bei deren Einsatz um einen individuellen Heilversuch, ohne klinische Wirksamkeitsnachweise. Quelle: AMK/sn
Klosterfrau schenkt NRW Handdesinfektionsmittel
Auch Klosterfrau reagiert auf die steigende Nachfrage nach Händedesinfektionsmitteln: Wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt gibt, werden die Produktionsanlagen aktuell auf die Herstellung von Händedesinfektionsmitteln umgestellt. Mit dem Produktionsbeginn wird Anfang April gerechnet.
Zudem schenkt die Klosterfrau Healthcare Group dem Land Nordrhein-Westfalen 100.000 Liter Handdesinfektionsmittel(500.000 0,2 l-Flaschen). „Wir wollen damit dem Land helfen, diejenigen zu schützen, die ihre ganze Energie und Arbeitskraft für uns alle einsetzen“, sagte Helmut Fabry, CEO der Klosterfrau Healthcare Group.
Ob auch das Apothekenpersonal von dieser Sachspende profitiert ist noch unklar. Auf Nachfrage von PTAheute teilt das Unternehmen mit, dass die Verteilung im Aufgabenbereich der Landesregierung liegt. In einer Sondersitzung am heutigen Dienstag habe Armin Laschet (Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen) jedoch davon gesprochen, damit nicht nur Kliniken sondern z. B. auch Arzt-Praxen versorgen zu wollen. Quelle: Klosterfrau Healthcare Group/sn
BMG fordert Apotheken zur kontrollierten Paracetamol-Abgabe auf
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn fordert in einem Brief Hersteller, Großhandel und Apotheken auf, Paracetamol nur im akuten Behandlungsfall und der dafür benötigten Menge abzugeben und auch nur, wenn es keine geeigneten therapeutischen Alternativen gibt. Damit reagiert er auf die derzeitigen Lieferschwierigkeiten des fiebersenkenden Wirkstoffs.
Diese Vorgaben betreffen nicht nur die Apotheke vor Ort: Sie gelten auch für den Versandhandel mit paracetamolhaltigen Arzneimitteln. Quelle:daz.online/cm
Gefälschte Angebote für Desinfektionsmittel und Masken
Unter dem Namen der „FTA First Trading Agency" sind Großhändlern in den vergangenen Tagen FFP3-Masken und Desinfektionsmittel zum Kauf auf 100 Prozent Vorkasse angeboten worden. Die Firmenidentität sei allerdings gefälscht, informiert die Behörde für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz der Freien Hansestadt Bremen. Geschädigte Kunden werden aufgefordert, sich bei ihrer örtlichen Polizeidienststelle zu melden. Quelle: daz.online /st
Krankenhausapotheke Braunschweig wird von Jägermeister beliefert
100.000 Liter Alkohol erhält das Klinikum Braunschweig derzeit von niedersächsischen Unternehmen zur Herstellung von Desinfektionsmittel. Eine Hälfte stelle der Spirituosenhersteller Jägermeister aus Wolfenbüttel zur Verfügung, teilte die Klinik mit. Darüber hinaus werde eine weitere Lieferung mit 50 000 Litern vom Chemieunternehmen KWST aus Hannover erwartet.
Die Krankenhausapotheke stellt damit Desinfektionsmittel für die Krankenhäuser der Region her. „Die Produktion ist eine Premiere und der aktuellen Notlage geschuldet. Mit der eigenen Produktion stellen wir sicher, dass das Klinikum Braunschweig erst einmal mit Desinfektionsmittel versorgt ist“, sagte Geschäftsführer Andreas Goepfert. Quelle:dpa/sn
ABDA liefert Übersicht zur Herstellung von Händedesinfektionsmitteln
Arzneimittel oder Biozid – die Herstellung von Händedesinfektionsmitteln hat die Apotheken in den letzten Wochen nicht nur in der Rezeptur auf Trab gehalten, zehrend waren vor allem auch die gesetzlichen Vorgaben, was man offiziell denn nun darf und was nicht. Die ABDA hat für die Apotheken jetzt eine Übersicht „Herstellung von Desinfektionsmitteln für Hände in der Apotheke“ erstellt, welche die wichtigsten Punkte klärt. Unteranderem umfasst die Übersicht folgende Punkte:
- Erlaubte Rezepturformeln
- Zielgruppe der jeweiligen Rezepturen
- Einteilung als Biozid oder Arzneimittel
- Was bei der Herstellung jeweils zu beachten ist Quelle:ABDA/cm
AOK Niedersachsen schränkt Rabattverträge ein
Die AOK Niedersachsen gab am gestrigen Montag in einer Pressemitteilung bekannt, dass auch sie die Regelungen zur Abgabe von Rabattarzneimitteln vorübergehend lockert. Grundsätzlich sei nach wie vor, die Abgabe eines Rabattarzneimittel vorrangig. Ist jedoch kein rabattiertes Arzneimittel auf Lager, darf ein möglichst preisgünstiges, vorrätiges Arzneimittel abgegeben werden. Auf diese Weise können Folgekontakte für Patient und Apothekenpersonal vermieden werden. Das Rezept ist in diesem Fall gemäß Rahmenvertrag § 129 Abs. 2 SGB V mit „Akutversorgung“ kenntlich zu machen. Die Vereinbarung gilt vorerst bis 30. April 2020. Quelle: AOK Niedersachsen/sn
Austauschplattform für Apothekenpersonal veröffentlicht
Der Apotheker Steffen Kuhnert aus Köln hat eine Austauschplattform für Apothekenpersonal ins Leben gerufen. In einer einfachen Google-Link-Liste können Vor-Ort-Apotheken ihre Kapazitäten anderen Apotheken anbieten, oder Personalkapazitäten anfragen. Ziel ist, die Coronakrise gemeinsam zu meistern, den Versandapotheken die Stirn zu bieten und sich gegenseitig zu unterstützen, erklärt Kuhnert. Quelle: daz.online/ms