Meldungen vom 22. bis 26.11.2021
Mittwoch, 24.11.2021
Eine Milliarde Euro für Corona-Bonus für Pflegekräfte
Pflegekräfte sollen wegen der besonderen Belastungen in der Corona-Krise einen erneuten Bonus bekommen. Die künftigen Ampel-Koalitionspartner hätten sich verständigt, dafür eine Milliarde Euro bereitzustellen, sagte SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz am Mittwoch in Berlin. Quelle: dpa/mia
Verteidigungsressort macht Corona-Schutzimpfung duldungspflichtig
Das Verteidigungsministerium hat die Corona-Schutzimpfung für die Männer und Frauen in der Bundeswehr duldungspflichtig gemacht. Eine entsprechende Entscheidung habe die geschäftsführende Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) am Mittwoch getroffen, wie ein Sprecher des Ministeriums erklärte.
Das bedeutet, dass Männer und Frauen in der Bundeswehr verpflichtet sind, bestimmte fremde Aktivitäten (in diesem Fall die Impfung) ohne Widerspruch hinzunehmen. Quelle: dpa/mia
Wieder mehr Corona-Erstimpfungen
Am Dienstag haben so viele Menschen eine Erstimpfung gegen das Coronavirus erhalten wie zuletzt vor zwei Monaten. 84.478 Menschen in Deutschland ließen sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) erstmalig gegen das Virus impfen (Stand Mittwoch, 10.43 Uhr). Zuletzt wurde ein ähnlich hoher Wert am 23. September erreicht – damals ließen sich 90.995 Menschen eine erste Immunisierung geben. Quelle: dpa/mia
Bundesweite Verlegung von rund 80 Patienten wird vorbereitet
Um Engpässe in der intensivmedizinischen Behandlung zu vermeiden, sollen bis zum Wochenende mehrere Dutzend Patienten aus den stark von Corona betroffenen Regionen im Osten und Süden in andere Teile Deutschlands verlegt werden. Vor allem COVID-19-Patienten sollen in andere Regionen gebracht werden. Generell werde darauf geachtet, dass die aufnehmenden Krankenhäuser in Regionen liegen, die aktuell weniger stark von der Corona-Pandemie betroffen sind.
Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin gehören zum Kleeblatt-Ost. Der aktuell ebenfalls stark von Corona betroffene Freistaat Bayern bildet alleine das Kleeblatt-Süd.
Unter dem Eindruck der ersten Corona-Welle hatten Bund und Länder im Frühjahr 2020 ein Konzept für die bundesweite Verlegung von Patienten entwickelt. Im September vergangenen Jahres wurde das sog. Kleeblattkonzept dann durch die Innen- und Gesundheitsminister beschlossen. Es sieht vor, dass zunächst innerhalb der fünf Regionen – West, Nord, Ost, Süd, Südwest – verlegt wird. Wenn in einer dieser Regionen absehbar keine freien Plätze mehr vorhanden sind, wird im Austausch mit dem Gemeinsamen Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die Verlegung auch in andere Gebiete organisiert. Eine Fachgruppe des Robert Koch-Instituts berät dabei. Quelle: dpa/mia
Große Mehrheit befürwortet Corona-Impfpflicht
In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sprachen sich 69 Prozent der Befragten für eine allgemein verpflichtende Immunisierung gegen das gefährliche Virus aus. 23 Prozent würden dies ablehnen.
Vor zwei Wochen (11. November) hatten sich in einer YouGov-Umfrage lediglich 44 Prozent der Befragten für eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen. 27 Prozent lehnten dies ab. Insgesamt hat sich die Stimmung seit Beginn der Corona-Impfungen in Deutschland vor knapp einem Jahr gedreht. Wenige Tage nach der ersten Impfung am 26. Dezember vergangenen Jahres waren laut einer YouGov-Umfrage noch 56 Prozent gegen eine allgemeine Impfpflicht und nur 33 Prozent dafür gewesen. Quelle: dpa/mia
Corona-Spätfolgen: Verbesserungsbedarf bei Behandlung
Für Patienten, die nach einem eigentlich milden Verlauf der Krankheit mit teils schweren Beeinträchtigungen kämpfen, gebe es „noch keinen medikamentösen kausalen Therapieansatz“, sagte Chefärztin der Median-Reha-Klinik Heiligendamm, Jördis Frommhold. Deshalb hält sie einen stärkeren interdisziplinären Austausch für nötig. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Fachrichtungen will Frommhold einen neuen Fachverband ins Leben rufen, um die Behandlung zu verbessern.
Wie viele Patienten es insgesamt gibt, darüber fehlten aktuell noch belastbare Zahlen, heißt es vom Robert Koch-Institut (RKI). In einer im Juli 2021 im Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlichten Studie heißt es jedoch, dass etwa eine von zehn Personen mit zunächst geringen oder keinen Symptomen auch Monate nach der akuten Erkrankung noch Symptome wie Atembeschwerden, Schlaflosigkeit, Geschmacksstörungen und Müdigkeit hatten.
Frommhold zufolge könnte das Krankheitsbild jetzt schon bis zu 500.000 Menschen in Deutschland betreffen.
Aus Sicht von Martin Scherer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, besteht das Grundproblem bei Corona-Spätfolgen in der Diagnose: Ohne einen Beleg einer COVID-Infektion durch einen positiven PCR-Test oder einen Bescheid des Gesundheitsamtes sei eine Behandlung in der Praxis schwer möglich. Dies betrifft ihm zufolge jene, die nach einem milden COVID-Verlauf zeitverzögert Symptome entwickeln. Quelle: dpa/mia
Impfempfehlung für Kinder ab fünf im Dezember
Die Ständige Impfkommission (STIKO) will ihre Empfehlung zur Corona-Impfung für Kinder von fünf bis elf Jahren vor Jahresende abgeben.
Die Zulassung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer für Kinder ab fünf Jahren durch die europäische Arzneimittelbehörde EMA wird noch diese Woche erwartet. Laut dem geschäftsführenden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sollen den Ländern ab dem 20. Dezember in einer ersten Lieferung 2,4 Millionen Dosen des Vakzins für Fünf- bis Elfjährige zur Verfügung gestellt werden. Bisher sind Corona-Impfstoffe in der EU erst ab zwölf Jahren zugelassen.
Der STIKO geht es auch darum, als Grundlage für ihre Empfehlung Daten zu seltenen Impfkomplikationen aus anderen Ländern zu bekommen. In den USA etwa werden kleinere Kinder bereits seit November mit dem geringer dosierten Wirkstoff geimpft, nach Regierungsangaben haben bisher rund 2,6 Millionen Fünf- bis Elfjährige die erste Spritze bekommen. Die dortige Lage und der Gesundheitszustand der Kinder in den USA gelten aber nicht als 1:1 vergleichbar mit Deutschland. Quelle: dpa/mia