Meldungen vom 21. bis 25.02.2022
Dienstag, 22.02.2022
Genesenenzertifikat bald auch nach Schnelltests möglich
Den EU-weit gültigen Nachweis einer überstandenen Corona-Infektion können Bürger künftig auch nach einem positiven Schnelltest erhalten. Dieser müsse aber durch entsprechend qualifiziertes Personal durchgeführt worden sein und auf der gemeinsamen EU-Liste der Antigen-Schnelltests für COVID-19 gelistet sein, teilte die EU-Kommission am Dienstag mit. Die EU-Länder können diese Zertifikate den Angaben zufolge auch rückwirkend auf der Grundlage von Tests ausstellen, die ab dem 1. Oktober durchgeführt worden sind.
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides betonte, so könne ein Teil des erheblichen Drucks auf die nationalen Screening-Kapazitäten gelindert werden. Im Zuge der Omikron-Welle war es etwa in Deutschland zu Engpässen bei PCR-Tests gekommen. Die neuen Regeln gelten ab sofort. Länder wie Deutschland können Genesenenzertifikate auf der Grundlage von Antigen-Schnelltests ausstellen, sobald sie bereit sind, so die EU-Kommission. dpa / vs
Einreise in die EU auch nach Impfung mit Wirkstoff von WHO-Liste
Die Einreise in die EU soll angesichts der weltweit steigenden Corona-Impfrate wieder etwas einfacher werden. Vom 1. März an soll die Beschränkung nicht unbedingt notwendiger Einreisen auch für Menschen aufgehoben werden, die mit einem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zugelassenen Impfstoff geschützt worden sind. Das geht aus einer unverbindlichen Empfehlung hervor, auf die sich die EU-Staaten am Dienstag verständigten. Bislang entfielen die Beschränkungen nur für Personen, die mit einem Präparat mit EU-Zulassung geimpft worden sind.
Auf der WHO-Liste sind darüber hinaus etwa die beiden chinesischen Impfstoffe Sinopharm und Sinovac. Jedoch können die einzelnen EU-Staaten von Personen, die einen Impfstoff von der WHO-Liste bekommen haben, weitere Vorgaben wie einen negativen PCR-Test oder Quarantäne verlangen. Auch sollten Beschränkungen für Personen aufgehoben werden, die innerhalb von 180 Tagen vor der Reise mit dem Coronavirus infiziert waren. Kinder zwischen 6 und 18 Jahren sollte die Einreise erlaubt werden, wenn sie einen negativen PCR-Test vorlegen können. Kinder unter 6 Jahren sollten keine zusätzlichen Bedingungen erfüllen müssen. dpa / vs
Befragung: Corona-Pandemie belastet junge Menschen immer stärker
Die psychischen Belastungen und Zukunftsängste junger Menschen verschärfen sich einer Online-Befragung zufolge. Gleichzeitig fühlen sich Jugendliche politisch inzwischen zwar mehr gehört, haben aber noch immer den Eindruck, politische Entscheidungen nicht beeinflussen zu können, wie am Dienstag vorgestellte erste Ergebnisse der dritten Befragung „JuCo III“ von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Corona-Zeit zeigen. 6.159 junge Menschen beteiligten sich im Dezember 2021 an der Online-Befragung der Universität Hildesheim und der Frankfurter Goethe-Universität.
Der Studie zufolge stimmten 54 Prozent der Teilnehmer der Frage, ob sie besonders psychisch belastet seien, voll zu – in der Vorgängerstudie vom November 2020 mit rund 7.000 Befragten lag der Anteil bei 41,2 Prozent.
„Junge Menschen bemühen sich auch in dieser schwierigen Zeit, ihre Gestaltungsmöglichkeiten zu nutzen“, erklärte Tanja Rusack, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Hildesheim. Johanna Wilmes von der Goethe-Universität machte klar: „Das können sie aber nur, wenn sie sozial und ökonomisch abgesichert sind.“
Aufhorchen lasse daher der Befund, dass der Anteil junger Menschen wächst, deren finanzielle Sorgen seit der Pandemie größer geworden sind, urteilten die Forscher. Über größere Geldsorgen berichteten demnach in der neuen Studie 43,4 Prozent der Befragten – im November 2020 lag der Anteil bei 33,8 Prozent. dpa / vs
Studie: Pandemie wirkt sich auf Berufsausbildung aus
Die Corona-Krise wirkt sich einer Studie zufolge auch auf die berufliche Ausbildung junger Menschen aus. Von der Pandemie betroffene Betriebe hätten deutlich seltener ihre Auszubildenden in feste Arbeitsverhältnisse übernommen, so das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
Als stark von der Krise betroffen galt 2020 mehr als jeder fünfte Ausbildungsbetrieb in Deutschland. „Ausgebildete Fachkräfte nicht übernehmen zu können, bedeutet für die Betriebe einen Verlust ihrer Investition in die Ausbildung und eine mögliche Verschärfung des Fachkräftemangels, sobald sich die Wirtschaft nach der Pandemie wieder erholt“, sagte IAB-Forscherin Sandra Dummert. Ohnehin habe die Pandemie dazu geführt, dass insgesamt weniger Jugendliche ausgebildet worden seien. tagesschau.de / vs
RKI registriert weniger Corona-Neuinfektionen – Aber mehr Tote
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist wieder gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 1.306,8 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1.346,8 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1.437,5 (Vormonat: 772,7). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 125.902 Corona-Neuinfektionen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 306 Todesfälle verzeichnet – deutlich mehr als die 243 vor einer Woche. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 13.762.895 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa / vs
Ethikrat-Vorsitzende weiterhin für Maskenpflicht
Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx, hat sich für ein Festhalten an der Maskenpflicht in der Corona-Pandemie ausgesprochen. „Der Mund-Nasen-Schutz ist eine der wirksamsten Maßnahmen, die wir haben“, sagte sie. Zugleich sei die Maskenpflicht eine vergleichsweise weniger tief eingreifende Maßnahme, insbesondere, wenn sie sich auf bestimmte Kontexte beziehe.
Die für die kommenden Wochen angestrebten Lockerungen bezeichnete die Medizinerin als vertretbar. „Der Expertenrat, in dem ich auch Mitglied bin, hat darauf hingewiesen, dass bei einem stabilen Abfall der Zahlen die Zeit für besonnene Lockerungen gekommen ist“, sagte sie. tagesschau.de / vs
Vollständiger Impfschutz künftig erst nach drei Impfungen
Gesundheitsminister Karl Lauterbach hatte es bereits angekündigt: Sein Haus bestimmt künftig wieder selbst das Nähere zum Genesenen- und Impfnachweis. In einem Entwurf zur Änderung der Einreiseverordnung hält das BMG an den 90 Tagen für den Genesenenstatus fest.
Zudem will es zum Boostern motivieren: Vollständiger Impfschutz soll künftig nur noch jenen Personen bescheinigt werden, die dreimal geimpft sind. Ausnahmen sind für geimpfte Genesene vorgesehen – zudem soll es eine Übergangsfrist bis Ende September geben.
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Kliniken: Omikron-Scheitelpunkt in Krankenhäusern steht noch aus
Den Kliniken in Deutschland steht der Höhepunkt der Omikron-Welle weiter bevor. Dies sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Andreas Wagener, der „Rheinischen Post“. „Der Scheitelpunkt der Omikron-Belastung in den Krankenhäusern ist noch nicht ganz erreicht. Aktuell sind weiterhin steigende Belegungszahlen in den Krankenhäusern zu verzeichnen, wobei sich die Dynamik weiter abschwächt.“
Wagener sagte, vor allem auf den Normalstationen verzeichne man weiterhin steigende Fallzahlen. Die Belegung der Intensivstationen sei deutschlandweit derzeit beständig. «Wir gehen gegenwärtig davon aus, dass wir bei der Intensivbelegung weiter im stabilen Bereich bleiben werden. Dennoch bleibt die Situation für die Krankenhäuser belastend.“ Experten hatten darauf hingewiesen, dass sinkende Inzidenzen sich mit zeitlichem Verzug in den Belegungszahlen der Krankenhäuser niederschlagen. dpa / vs
Einreise nach Österreich auch für Ungeimpfte wieder möglich
Österreich lockert seine Einreisebestimmungen. Ab Dienstag gilt beim Grenzübertritt wieder die 3G-Regel. Damit können auch Ungeimpfte wieder ins Land kommen, sofern sie einen negativen Test vorweisen. Für die Tourismusbranche ist das ein wichtiger Schritt, um im Rest der Wintersaison noch möglichst viele Gäste nicht zuletzt aus Deutschland empfangen zu können.
Die Erleichterung ist Teil einer umfassenden Lockerungsstrategie. Vom 5. März an sollen in Österreich praktisch alle Corona-Beschränkungen fallen. Dann gilt nur noch eine FFP2-Maskenpflicht in bestimmten Teilen des öffentlichen Lebens. Ausnahme ist Wien, das teilweise die 2G-Regel zum Beispiel in der Gastronomie zunächst beibehalten will. dpa / vs
Lieferungen von Novavax-Impfstoff ab Mittwoch erwartet
Der Corona-Impfstoff von Novavax wird ab Mitte der Woche in Deutschland erwartet. Die ersten Lieferungen sollen nach Unternehmensangaben nun voraussichtlich ab Mittwoch und bis Freitag im Lager des Bundes ankommen, wie es vom Gesundheitsministerium auf Anfrage am Montag hieß. Als erste Lieferung werden 1,4 Millionen Dosen erwartet. Sie sollen unmittelbar an die Länder verteilt werden, wie ein Sprecher sagte. Das Ministerium gehe davon aus, dass in der kommenden Woche mit Impfungen in den Ländern begonnen werden könne.
Vorgesehen ist, dass das Präparat vorerst nur an die Länder geliefert wird, noch nicht an Arztpraxen. Angeboten werden soll es vorrangig Beschäftigten im Gesundheitswesen. Das Ministerium hatte zunächst mitgeteilt, dass erste Lieferungen ab Montag erwartet werden.
In Thüringen teilten das Gesundheitsministerium und die Kassenärztliche Vereinigung mit, dass nun der zunächst für den 26. Februar angepeilte Termin für eine erste Verimpfung nicht stattfinden könne. Impfstart mit Novavax im Land solle nun erst am kommenden Montag (28. Februar) sein. dpa / vs