Meldungen vom 21. bis 25.02.2022
Freitag, 25.02.2022
Bisher nur wenige Corona-Impfungen in Apotheken
Die Einbeziehung der Apotheken bringt die Corona-Impfkampagne bisher nur langsam voran. Das Robert Koch-Institut (RKI) weist für Niedersachsen nach zwei Wochen erst 1.135 Impfungen in Apotheken aus, für Bremen sogar erst 20. Zur Einordnung: Insgesamt wurden in Niedersachsen zuletzt 126.000 Impfungen pro Woche gezählt.
Mitte Februar beteiligten sich jedoch erst 85 von insgesamt 1.800 Apotheken im Land an der Impfkampagne – obwohl schon 250 Apothekerinnen und Apotheker entsprechend geschult waren. Viele warteten mit der Impfstoffbestellung noch ab, weil die Nachfrage gering sei, hatte die Apothekerkammer erklärt. Quelle: dpa/mia
Mehr als fünf Millionen Kinder erlebten nahe Corona-Todesfälle
Mindestens 5,2 Millionen Kinder und Jugendliche haben einer Studie zufolge weltweit bis zum vergangenen Herbst im Zusammenhang mit der Pandemie einen Elternteil oder Sorgeberechtigten verloren. Damit übersteigt ihre Zahl die in dem 20-monatigen Untersuchungszeitraum (März 2020 bis Oktober 2021) verzeichneten fünf Millionen Corona-Todesfälle, wie internationale Forscher verschiedener Universitäten herausfanden, die ihre Ergebnisse im Fachmagazin „Lancet Child Adolescent Health“ veröffentlichten.
Das bedeutet, dass für jeden Corona-Todesfall mehr als ein Minderjähriger oder eine Minderjährige kommt, der oder die einen Elternteil oder Sorgeberechtigten verloren hat. Für ihre Auswertung bezogen sich die Wissenschaftler auf verfügbare offizielle Daten zu den in den jeweiligen Nationen verzeichneten Corona-Todesfällen sowie zur Übersterblichkeit und stellten auf dieser Basis Modellierungen an. Die genannten Zahlen könnten den Forschern zufolge auch noch rückwirkend ansteigen, wenn sich die Datenqualität verbessert. In vielen Regionen wird mit einer extrem hohen Dunkelziffer gerechnet.
Zwei von drei Minderjährigen, die in der Pandemie einen Elternteil oder eine sorgeberechtigte Person verloren, waren im Alter von 10 bis 17 Jahren. Außerdem wird aus den Daten sehr deutlich, dass Männer häufiger an COVID-19 gestorben sind als Frauen: Drei von vier betroffenen Kindern und Jugendlichen haben ihren Vater verloren.
Die Forscher sprechen sich auf Basis ihrer Auswertung dafür aus, die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen, die Eltern oder enge Bezugspersonen verloren haben, stärker politisch zu berücksichtigen. So müssten entsprechende Programme geschaffen werden, die auf ihre speziellen Erfahrungen eingehen. Insbesondere bei Jugendlichen bestehe ansonsten ein erhöhtes Risiko für psychische und körperliche Erkrankung, negative Auswirkungen auf die Bildung oder ihre Bindung zur Familie. Quelle: dpa/mia
Anteil von Omikron-Subtyp BA.2 steigt auf fast ein Viertel
Der Anteil der wohl noch leichter übertragbaren Omikron-Untervariante BA.2 in Deutschland wächst weiter kontinuierlich. Nach den aktuellsten verfügbaren Daten für die Woche bis zum 13. Februar lag ihr Anteil in einer Stichprobe positiver Befunde bei knapp 24 Prozent. Die Entwicklung der Wochen zuvor verlief von 5 auf 11 auf 16 Prozent.
In Deutschland dominiert bisher die Omikron-Untervariante BA.1. Ihr Anteil geht in den Auswertungen der Behörde aber zurück und liegt nun noch bei 75 Prozent. Insgesamt scheine der Scheitelpunkt der Omikron-Welle zwar überschritten, schreibt das RKI. Wegen der leichteren Übertragbarkeit von BA.2 könne allerdings „eine deutlich langsamere Abnahme oder erneute Zunahme der Fallzahlen nicht ausgeschlossen werden“. Die weitere Entwicklung hänge auch stark von der Entwicklung der Kontakte im Rahmen der geplanten Lockerungen ab. Quelle: dpa/mia
Grünes Licht für Booster und Impfstoff für Kinder
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat grünes Licht gegeben für die Booster-Impfung von Kindern ab 12 Jahren mit dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer. Die Experten stimmen auch der Grund-Impfung von Kindern von sechs bis elf Jahren mit dem Impfstoff von Moderna zu. Eine endgültige Entscheidung muss die EU-Kommission treffen. Das gilt als Formsache. Die EMA betonte aber, dass die EU-Mitgliedsstaaten selbst entscheiden, ob eine Auffrischungs-Impfung für Kinder angeboten werden soll.
Die Booster-Impfung mit Biontech/Pfizer hat für Kinder nach Angaben der EMA eine geringere Dosis als bei Erwachsenen. Der Impfstoff ist bereits als Grundimpfung in zwei Dosen für Menschen ab 5 Jahren zugelassen.
Auch der Impfstoff von Moderna soll für Kinder von 6 bis 11 Jahren zugelassen werden. Die Wirksamkeit und Sicherheit des Präparates sei ebenso hoch wie bei Erwachsenen. Für Kinder soll die Dosis um 50 Prozent reduziert werden, wie die EMA mitteilte. Studien zeigten, dass damit der Immunschutz bei Kindern so hoch sei wie bei Jugendlichen von 18 bis 25 Jahren mit der hohen Dosis. Mögliche Nebenwirkungen seien Schmerzen und Röte an der Einstichstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Fieber oder Gelenkschmerzen. Quelle: dpa/mia