Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 15. bis 19.03.2021

2 Vials Astrazeneca neben einer Injektionsspritze
Nach dem vorläufigen Impfstopp werden nun die Impfungen mit der Vakzine von AstraZeneca wieder aufgenommen. | Bild: IMAGO / Matteo Gribaudi

Mittwoch, 17.03.2021

WHO empfiehlt vorerst weiter Einsatz von AstraZeneca-Impfstoff 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt vorerst weiter den Einsatz des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca. „Die WHO ist der Meinung, dass die Vorteile die Risiken überwiegen“, teilte die Organisation am Mittwoch in Genf mit. AstraZeneca ist der bislang wichtigste Impfstoff, auf den auch die gemeinsame Impfinitiative COVAX unter dem Dach der WHO setzt. Sie hilft dabei, Länder in aller Welt mit Impfstoff zu versorgen.

Die WHO betont jetzt, dass eine Impfung gegen COVID-19 keine Krankheiten oder Todesfälle durch andere Ursachen reduziere. Thrombosen (Blutgerinnsel) passierten häufig. „Venöse Thromboembolien gehören zu den häufigsten Herz-Kreislauferkrankungen weltweit“, so die WHO.

Es sei Routine, mögliche Zwischenfälle bei Impfkampagnen zu registrieren und zu untersuchen. Das zeige, dass die Überwachungssysteme funktionierten. Zwischenfälle in zeitlicher Nähe zu einer Impfung bedeuteten aber nicht zwangsläufig, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen beidem bestehe.

Die WHO sei in ständigem Kontakt mit der Europäischen Arzneimittelagentur EMA und andere Regulierungsbehörden über die Sicherheit von COVID-19-Impfstoffen. Der Impfrat, der die WHO zu Impfstoffsicherheit berät, prüfe zurzeit alle vorhandenen Studien und Angaben. Sobald dies abgeschlossen sei, werde die WHO erneut informieren. Kate O'Brien, Leiterin der Impfabteilung bei der WHO, sagte, wenn Impfstoffe eine Notfallzulassung der WHO hätten, heiße dies, sie erfüllen alle gängigen Standards zur Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität. AstraZeneca hat neben dem Impfstoff von Biontech/Pfizer eine Notfallzulassung. Quelle: dpa/vs 

WHO-Impfrat empfiehlt Zulassung von Johnson & Johnson-Impfstoff 

Ein unabhängiger Expertenrat für Impfstoffe empfiehlt der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Firmen Janssen und Johnson & Johnson. Das Mittel habe eine Effizienz von 93,1 Prozent gegen Krankenhauseinweisungen, sagte der Vorsitzende des Rates (SAGE), Alejandro Cravioto, am Mittwoch in Genf. Die Effizienz gegen einen schweren Verlauf von COVID-19 liege nach 28 Tagen bei 85,4 Prozent.

Die Notfallzulassung durch die WHO gilt mit dieser Empfehlung als Formsache. Der Rat hatte bereits die Impfstoffe von Biontech und Pfizer, von Moderna und von AstraZeneca zum Einsatz empfohlen. Die Notfallzulassung (EUL - Emergency Use Listing) ist die Voraussetzung, damit UN-Organisationen den Impfstoff einkaufen und verteilen können. Ebenso können Länder, die keine eigenen Kapazitäten für wissenschaftlichen Prüfungen haben, aufgrund der Vorarbeit der WHO eine Zulassung in ihrem Land erteilen. Quelle: dpa/vs 

Deutschland verlängert Grenzkontrollen um zwei Wochen 

Deutschland verlängert seine stationären Kontrollen an der Grenze zu Tschechien sowie zum österreichischen Bundesland Tirol um weitere zwei Wochen. Das teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Mittwoch auf Anfrage mit. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) sagte dem „Münchner Merkur“: „Wir haben die Hoffnung, dass wir die Kontrollen zu Österreich etwas früher beenden können, vielleicht sogar noch im Laufe des März.“ Dazu werde man die Maßnahmen zum Infektionsschutz und zur Eindämmung des mutierten Virus in Tirol genau beobachten. Am Donnerstag trifft Seehofer den österreichischen Kanzler Sebastian Kurz in Berlin. Quelle: dpa/vs 

EU-Kommission: Impfausweis soll ab 1. Juni nutzbar sein 

Der digitale europäische Impfausweis soll nach dem Willen der EU-Kommission bis 1. Juni fertig sein. Er könnte somit Reisen in den Sommerferien ermöglichen. Dies sagte EU-Kommissionsvize Margaritis Schinas der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vor der offiziellen Vorstellung des Projekts am Mittwoch in Brüssel. „Der Nachweis soll bis zum Beginn des Sommers einsetzbar sein, und der Sommer beginnt am 1. Juni.“

Die Kommission nennt das Projekt „Digitaler Grüner Nachweis“ – angelehnt an den „Grünen Pass“ für Geimpfte in Israel. Dokumentiert werden sollen aber nicht nur Impfungen, sondern auch Ergebnisse von zugelassenen PCR- und Schnelltests sowie überstandene Corona-Infektionen. „Wir holen uns unsere europäische Lebensweise zurück“, sagte Schinas. Dies solle aber auf sichere Weise geschehen.

Justizkommissar Didier Reynders betonte im Gespräch mit dem Portal „Politico“, Bewegungsfreiheit sei eines der zentralen Rechte der Bürger in der Europäischen Union. „Das „Digitale Grüne Zertifikat“ wird Bewegungsfreiheit ermöglichen und die Folgen der Restriktionen der Mitgliedsstaaten abmildern.“ Da Impfung, Tests und Immunisierung aufgenommen werden sollten, sei der Ansatz nicht diskriminierend. Welche Türen der Nachweis öffnen soll, ist aber in den EU-Staaten noch nicht Konsens. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich gegen Erleichterungen für Geimpfte ausgesprochen, solange noch wenige Menschen Chancen auf die schützende Impfung haben. Griechenland und andere Urlaubsländer dringen hingegen darauf, Reiseerleichterungen mit einem solchen Dokument zu verbinden. Quelle: dpa/vs 

EU-Kommissarin fordert mehr Tempo beim Impfen 

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides fordert von den EU-Staaten mehr Tempo beim Impfen. Jede verfügbare Impfstoffdosis solle genutzt werden, sagte Kyriakides am Dienstag nach einer Sitzung der EU-Gesundheitsminister. In einigen Staaten seien erst 50 Prozent der ausgelieferten Menge verimpft. „Jede Dose zählt“, sagte Kyriakides. Die Mitgliedsstaaten müssten sich auch darauf vorbereiten, dass ab April die Liefermenge steige.

Die Gesundheitskommissarin steht selbst unter Druck, weil Impfstoff in der EU immer noch knapp ist. Sie sprach von bedauerlichen Produktionsproblemen. Doch sei man mit allen Herstellern im Gespräch, um die Liefermengen zu erhöhen.

Für Mittwoch kündigte Kyriakides einen Vorschlag an, wie die 27 EU-Staaten in koordinierter Weise Pandemiebeschränkungen aufheben können. Denn die Erfahrung habe gezeigt, dass sich das Virus gemeinsam besser bekämpfen lasse. Kommissionschefin Ursula von der Leyen will den Plan zusammen mit Vorschlägen für ein EU-Impfzertifikat bei einer Pressekonferenz in Brüssel vorstellen. Quelle: dpa/vs 

Aktuelle Corona-Zahlen des RKI

Neuinfektionen innerhalb eines Tages: 13.435 
Infizierte seit Beginn der Krise in Deutschland: mindestens 2.594.764
Zahl der Todesfälle: 73.905
Überstandene Infektionen: ca. 2.383.600
Sieben-Tage-Inzidenz : 86,2 (pro 100.000 Einwohner)
(Stand:  17.03., 05.00 Uhr)
Sieben-Tage-R-Wert:  1,06 
(Stand:  16.03.)Quelle: dpa/vs 

Impstoff-Produktion von Johnson & Johnson in Dessau soll im April starten 

Die Produktion des Corona-Impfstoffs vom US-Pharmakonzern Johnson & Johnson in Dessau soll im April beginnen. Die Vorbereitungen dafür liefen bereits, sagte ein Sprecher der Firma IDT Biologika der Deutschen Presse-Agentur. Es werde drei bis vier Wochen dauern, bis IDT in der Stadt in Sachsen-Anhalt die ersten Ampullen mit dem Impfstoff befüllen könne. IDT hatte die Kooperation am Montag angekündigt. Die Firma soll das Präparat in Dessau in Ampullen abfüllen und verpacken.

Entwickelt wurde der Impfstoff von der Johnson-&-Johnson-Tochter Janssen. Die belgische Firma bestätigte die Kooperation mit IDT, wollte aber keine Details zum Zeitplan und den Produktionsmengen mitteilen. Die Firma habe ein globales Netz an Produktionsstätten aufgebaut, um den Impfstoff möglichst schnell weltweit anbieten zu können, sagte eine Sprecherin der dpa. Quelle: dpa/vs 

Spitzenberatungen zum Impfen möglicherweise am Freitag 

Bund und Länder wollen möglicherweise an diesem Freitag zu Beratungen über die weitere Impfstrategie in Deutschland zusammenkommen. Dann soll die Einschätzung der Europäischen Arzneimittelagentur EMA zur Sicherheit des Impfstoffs von AstraZeneca vorliegen, dessen Verabreichung in Deutschland seit Montag gestoppt ist. „Die Telefonkonferenz der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und -chefs der Länder soll zeitnah nach der EMA-Entscheidung nachgeholt werden, möglicherweise schon am Freitag“, sagte ein Regierungssprecher am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Quelle: dpa/vs 

Weiterer US-Staat erlaubt Corona-Impfungen für Bewohner ab 16 Jahren 

Nach dem US-Bundesstaat Alaska dürfen sich seit Dienstag auch in Mississippi alle Bewohner ab 16 Jahren gegen Corona impfen lassen. Der Bundesstaat Ohio wiederum kündigte an, dies ab der letzten Märzwoche zu ermöglichen. „Es ist ein moralischer Imperativ, so schnell wie möglich alle Bürger Ohios zu impfen, die geimpft werden wollen“, erklärte Gouverneur Mike DeWine am Dienstag über Twitter. Die Impfstoff-Lieferungen stiegen nun rasant und nachhaltig an, schrieb er.

In Mississippi erklärte Gouverneur Tate Reeves bereits am Montag über Twitter, dass nach den Risikogruppen nun jeder zum Zug kommen könne. „Holt Euch die Impfung – und lasst uns zur Normalität zurückkehren“, schrieb er. In dem südlichen Staat leben rund drei Millionen Menschen. Im nordöstlichen Bundesstaat Connecticut wiederum sollen ab dem 5. April alle Menschen einen Impftermin bekommen können. Andere Gebiete sind jedoch deutlich langsamer. In der Hauptstadt Washington etwa soll diese Phase der Impfkampagne erst ab dem 1. Mai beginnen. Quelle: dpa/vs 


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