Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 14. bis 18.03.2022

FFP2-Maske hängt an Lehne eines Terrassenstuhls
Bild: Spitzi-Foto / AdobeStock

Freitag, 18.03.2022

LiveSortierung chronologisch
16:07

Telefonische Krankschreibung bei Erkältung wegen Corona verlängert

Die Möglichkeit zur telefonischen Krankschreibung bei leichten Atemwegsinfektionen bleibt wegen anhaltender Corona-Infektionsgefahr in Deutschland vorerst bis zum 31. Mai bestehen. Der Gemeinsame Bundesausschuss verlängerte die entsprechende Sonderregeln um weitere zwei Monate. Das Gremium ist für die Bestimmung von Leistungen im Gesundheitswesen verantwortlich.

Der Ausschuss teilte mit, die Verlängerung sei trotz der bundesweiten Corona-Lockerungen sachgerecht. Um ein mögliches Infektionsrisiko in Arztpraxen klein zu halten, sollten Versicherte eine Krankschreibung bis zu sieben Kalendertage bei leichten Erkrankungen der oberen Atemwege weiterhin telefonisch erhalten können. Kontakte in Arztpraxen könnten so vermieden werden. Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeitende würden so geschützt. Eine einmalige Verlängerung der Krankschreibung kann telefonisch für weitere sieben Kalendertage ausgestellt werden, so der Bundesausschuss.

Unabhängig von der Corona-Sonderregelung gelte, dass Versicherte im Rahmen einer Videosprechstunde eine Krankschreibung erhalten könnten. Quelle: dpa/mia 

16:06

Rund zwei Drittel der Bürger halten Corona-Lockerungen für verfrüht

Rund zwei Drittel (64 Prozent) der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland halten die Corona-Lockerungen ab dem 20. März für verfrüht. Das geht aus einer Umfrage des Forsa-Instituts für das RTL/ntv-Trendbarometer hervor. Ein Drittel (34 Prozent) findet die Aufhebung der Maßnahmen den Angaben zufolge richtig. Die restlichen Befragten antworteten demnach mit „weiß nicht“ oder machten keine Angabe.

Die Forsa-Umfrage wurde vor den Beratungen in Bundestag und Bundesrat durchgeführt.

65 Prozent gaben bei der Umfrage an, dass die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske vorerst weitgehend bestehen bleiben sollte. 23 Prozent sprachen sich laut Trendbarometer für eine Abschaffung der Maskenpflicht in manchen Bereichen aus. 12 Prozent meinten hingegen, die Maskenpflicht solle komplett abgeschafft werden.

Eine große Mehrheit (74 Prozent) der Befragten reduziert der Umfrage zufolge weiterhin die sozialen Kontakte. Jeder Vierte (26 Prozent) gab laut Trendbarometer an, diesbezüglich nicht mehr so vorsichtig zu sein.

Auch in Zukunft rechnen die Bürgerinnen und Bürger damit, dass das Coronavirus sie noch beschäftigen wird. Nur neun Prozent glauben, dass die Pandemie mit dem Sommer 2022 beendet sein wird. Die große Mehrheit (87 Prozent) meint hingegen, dass es noch zu einer weiteren Corona-Welle kommen wird. Quelle: dpa/mia 

14:00

Bundesrat billigt künftige Corona-Schutzregeln

Der Weg für ein Ende der meisten bundesweiten Corona-Beschränkungen ist frei. Der Bundesrat ließ ein zuvor vom Bundestag beschlossenes Gesetz passieren, das deutlich weniger allgemeine Schutzregeln im Alltag ermöglicht. Quelle: dpa/mia 

13:02

Bundestag beschließt Abschaffung bundesweiter Corona-Auflagen

Ungeachtet hoher Infektionszahlen hat der Bundestag ein geändertes Infektionsschutzgesetz mit dem Wegfall der meisten bundesweiten Corona-Schutzregeln beschlossen. In namentlicher Abstimmung votierten am Freitag 388 Abgeordnete für die Pläne der Ampelkoalition, 277 lehnten sie ab, 2 enthielten sich. Nach einem heftigen Schlagabtausch hatten in zweiter Lesung SPD, FDP und Grüne dafür gestimmt – alle anderen dagegen. Mit den Neuregelungen sollte sich noch direkt am Nachmittag abschließend auch der Bundesrat befassen.

Ab Sonntag soll es nur noch wenige allgemeine Vorgaben zu Masken und Tests in Einrichtungen für gefährdete Gruppen geben. In Bussen und Bahnen soll weiterhin Maskenpflicht gelten können. Für regionale sogenannte Hotspots kann es weitergehende Beschränkungen geben, wenn das Landesparlament für diese eine besonders kritische Corona-Lage feststellt. Die Bundesländer wollen aber noch eine bis maximal 2. April eingeräumte Übergangsfrist nutzen und jeweils aktuell geltende Schutzregeln zumindest teilweise aufrechterhalten. Quelle: dpa/mia 

12:19

Anteil von Omikron-Subtyp BA.2 wächst auf 62 Prozent an

Der noch leichter übertragbare Omikron-Subtyp BA.2 ist in Deutschland weiter rasch auf dem Vormarsch und mittlerweile für eine Vielzahl der Infektionen verantwortlich. Bis zum Ende der ersten Märzwoche ist der Anteil von BA.2 an einer Stichprobe auf etwa 62 Prozent gestiegen, heißt es im Corona-Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI). In der Woche zuvor hatte der Wert noch bei etwa 50 Prozent gelegen.

Die leichtere Übertragbarkeit von BA.2, die Rücknahme kontaktreduzierender Maßnahmen und ein verändertes Verhalten der Bevölkerung seien mutmaßlich der Grund, warum die Zahl der übermittelten Infektionen in der letzten Woche erneut deutlich angestiegen sei, schreiben die Experten. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg demnach in der Woche bis zum 13. März im Vergleich zur Vorwoche um 22 Prozent an, in allen Bundesländern bis auf Berlin waren teils deutlich steigende Fallzahlen zu verzeichnen.

„Es herrscht weiterhin ein sehr hoher Infektionsdruck in der Bevölkerung“, heißt es in dem RKI-Bericht. „Der weitere Verlauf der Pandemie hängt davon ab, ob sich größere Teile der Bevölkerung weiterhin verantwortungsbewusst verhalten beziehungsweise in welchem Umfang mögliche infektionsrelevante Kontakte zunehmen.“

Bei der Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland hatte es am Donnerstag einen neuen Höchststand von 294.931 gemeldeten Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gegeben. Die Sieben-Tage-Inzidenz war auf einen Rekord von 1.651,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen gestiegen, 278 Menschen waren binnen eines Tages mit Corona gestorben. Quelle: dpa/mia 

12:17

England: Viele hatten schon vier Corona-Infektionen

Eine Auswertung in England zeigt, dass sich schon hunderttausende Menschen mehrfach mit dem Coronavirus infiziert haben. Offiziell erfasst wurden seit Beginn der Pandemie rund 7.640 Dreifachinfektionen, wie die Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency (UK HSA) mitteilte. Für 62 Menschen sei registriert, dass sie viermal infiziert waren – immer mit einem Abstand von mindestens 90 Tagen. Insgesamt erfasste die Behörde zum Stand 6. März in England 715.154 Reinfektionen.

Da viele Reinfektionen etwa wegen milder Symptome gar nicht auffallen und erfasst werden, gehen Experten von einer deutlich höheren Zahl solcher Fälle aus.

Betroffene waren vermutlich oft mit verschiedenen Virusvarianten infiziert, wie der Medizinprofessor Paul Hunter von der Universität East Anglia sagte. „Dieses Virus wird Teil unseres Lebens sein“, sagte Hunter. „Viele von uns werden sich alle paar Jahre wieder anstecken. Selbst die Enkel unserer Enkel werden noch Corona bekommen.“ Die Immunität gegen das Virus schwinde zwar nach einer Infektion, verhindere aber meist schwere Krankheitsverläufe bei Reinfektionen. Quelle: dpa/mia 

09:48

Lauterbach verteidigt Aufweichung von Corona-Regeln 

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat die geplanten rechtlichen Neuregelungen in der Corona-Pandemie erneut verteidigt. Es handele sich um einen „schweren Kompromiss“, sagte der SPD-Politiker heute im Bundestag bei der abschließenden Beratung über Änderungen des Infektionsschutzgesetzes, durch die viele Corona-Maßnahmen demnächst auslaufen werden. „Das ist aber nicht der Kompromiss zwischen Team Freiheit und Team Vorsicht“, sagte Lauterbach. Man müsse die rechtliche Lage beachten. „Wir können nicht weiter das gesamte Land unter Schutz stellen, um eine kleine Gruppe von Impfunwilligen und denjenigen, die nicht bereit sind die Maßnahmen mitzutragen, um diese zu schützen, die Balance wird geändert.“

Durch die Omikron-Variante sei eine flächendeckende Überlastung der Kliniken nicht mehr zu befürchten. Lauterbach wies darauf hin, dass in Gebieten wo dies zu erwarten sei, die sogenannte Hotspot-Lösung mit schärferen Maßnahmen zum Einsatz kommen kann. Das sei der richtige Kompromiss. Sollte sich die Lage ändern sei man jederzeit bereit das Infektionsschutzgesetz erneut anzupassen. Lauterbach mahnte, die Pandemie sei leider noch nicht vorbei und man brauche weitere Schutzmaßnahmen. „Wir sind nicht an dem Punkt, wo schon ein Freedom-Day kommen könnte.“Quelle: dpa / cn 

09:44

Behindertenbeauftragter fordert mehr Hilfe für vulnerable Gruppen

Angesichts des geplanten Auslaufens eines Teils der Corona-Schutzmaßnahmen fordert der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung mehr staatliche Hilfe für besonders gefährdete Gruppen, weil sie sich dann vor allem selbst schützen müssen. „Angesichts der aktuellen Inzidenzen und der Ungewissheit über den weiteren Verlauf der Pandemie bedeuten die geplanten Regelungen für diese vulnerable Gruppe eine große Belastung“, sagte Jürgen Dusel laut einer heute veröffentlichten Mitteilung.  

Insbesondere für einkommensschwache Menschen aus diesen Gruppen brauche es Zuschüsse oder Gutscheine für die Beschaffung von Masken und hochwertigen Selbsttests. Zudem müsse sichergestellt werden, dass auch künftig ein Anspruch auf kostenlose Bürgertests bestehe. Die entsprechende Testverordnung läuft Ende März aus. „Vulnerable Gruppen leben nicht nur in Einrichtungen. Es geht zum Beispiel um Menschen, bei denen das Impfen aus unterschiedlichsten Gründen nur eingeschränkt wirkt und die daher einen schweren Verlauf fürchten müssen. Und es geht um Menschen, für die auch ein sogenannter milder Verlauf eine Gefahr wäre. Sie wohnen zu Hause, gehen arbeiten, einkaufen, wollen sich mit ihren Angehörigen und Freunden treffen“, sagte Dusel.

Die höchst umstrittenen Pläne der Ampel-Koalition für die künftigen Corona-Schutzregeln sollen heute in Bundestag und Bundesrat besiegelt werden. Sie sehen nur noch wenige bundesweite Vorgaben zu Masken und Tests in Einrichtungen für gefährdete Gruppen vor. Darüber hinaus bleibt die Maskenpflicht nur noch in Bussen und Bahnen bestehen. Für regionale „Hotspots“ mit hohen Inzidenzen sollen jedoch weitergehende Beschränkungen möglich sein, allerdings nicht mehr in vollem Umfang und auch nur, wenn das Landesparlament für diese Regionen eine besonders kritische Corona-Lage feststellt.Quelle: dpa / cn 

08:29

Moderna beantragt Notfallzulassung für zweiten Booster in den USA

Der US-Pharmahersteller Moderna hat bei der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA die Notfallzulassung für eine zweite Corona-Auffrischungsimpfung für Erwachsene beantragt. „Dieser Antrag stützt sich zum Teil auf kürzlich veröffentlichte Daten, die in den Vereinigten Staaten und Israel nach dem Auftauchen von Omikron gewonnen wurden“, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend (Ortszeit) mit. Anfang der Woche hatten die Hersteller Biontech und Pfizer ebenfalls die Notfallzulassung für einen zusätzlichen Booster, also die insgesamt vierte Dosis, beantragt - allerdings nur für Menschen ab 65 Jahren.

Moderna zufolge gilt der Antrag für alle Menschen ab 18 Jahren, damit Gesundheitsbehörden über den angemessenen Einsatz einer zweiten Auffrischungsimpfung bestimmen könnten – etwa für diejenigen, die aufgrund ihres Alters oder einer Vorerkrankung ein höheres Risiko für COVID-19 hätten. Moderna erklärte außerdem, Forschungsdaten hätten die Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs bestätigt. Für einen speziell auf die Omikron-Variante zugeschnittenen Booster liefen weiter klinische Studien.

Die Impfquote in den USA stagniert. Von den 330 Millionen Einwohnern sind gut 65 Prozent zweifach geimpft. Gut 44 Prozent dieser Teilgruppe – insgesamt also nicht einmal jeder dritte Landesbewohner – haben eine Auffrischungsimpfung erhalten. Zum Vergleich: In Deutschland sind inzwischen rund 58 Prozent der Menschen geboostert.

Die USA wurden um den Jahreswechsel herum heftig von der Omikron-Welle getroffen, seit Mitte Januar gehen die Corona-Infektionszahlen aber deutlich zurück. Vielerorts ist die Maskenpflicht mittlerweile gefallen. Quelle: dpa/mia 


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