Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 10. bis 14.05.2021

3 Packungen Janssen-Impfstoff auf Tisch
Bild: IMAGO / Insidefoto

Mittwoch, 12.05.2021

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14:56

Neue Vermittlungsplattform für Impftermine in Arztpraxen

Die Organisation von COVID-19-Impfungen bedeutet für Arztpraxen aktuell einen großen zusätzlichen Koordinationsaufwand. An dieser Stelle möchte die neue Vermittlungsplattform www.sofort-impfen.de ansetzen. Sie soll Ärzte und Impfinteressierte zusammenbringen und kurzfristige Impftermine ermöglichen, ohne dabei den bisherigen Prozess der Standard-Terminvergabe durcheinanderzubringen. Arztpraxen und Impfzentren können sich ab sofort kostenfrei registrieren und erhalten Zugang zu ihrer persönlichen Terminverwaltung. Sie können dort freie Impftermine veröffentlichen und so für impfinteressierte Personen verfügbar machen. Impfinteressierte wiederum melden sich auf der Warteliste von sofort-impfen.de an und werden per E-Mail benachrichtigt, sobald Ärzte in ihrer Region Impftermine einstellen. Die jeweilige Praxis oder das Zentrum wird sofort per E-Mail darüber informiert, wenn einer ihrer Termine ausgewählt und bestätigt wurde. Nach Angaben des Unternehmens sollen Patienten, je nach Verfügbarkeit, auch die Art des Impfstoffes bei der Buchung auswählen können. Persönliche Daten würden dabei zu jedem Zeitpunkt vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Bei Sofort-impfen.de handelt es sich um eine Non-Profit Initiative. Quelle: PM schoesslers GmbH/sn  

13:53

Neues Förderprogramm für Medikamente gegen COVID-19

Pharmafirmen können sich ab diesem Freitag um einen millionenschweren Fördertopf für die Entwicklung neuer Arzneimittel gegen COVID-19 bewerben. Das neue Programm habe einen Umfang von 300 Millionen Euro, teilten das Bundesministerium für Gesundheit und das Bundesministerium für Bildung und Forschung am Mittwoch mit. Ziel sei, dass in den beiden ersten klinischen Phasen erfolgreich getestete Therapeutika-Kandidaten schnellstmöglich bei Patienten in Deutschland ankommen.

Mit derzeit laufenden Förderprogrammen werden Studien nach dem Abschluss der präklinischen Untersuchungen unterstützt (Phasen I-IIb). Der neue Fördertopf zielt auf den letzten großen Test (Phase III) bis zur möglichen Zulassung und Markteinführung eines Medikaments.Quelle: dpa/sn 

13:49

Baden-Württemberg: Hausärzte dürfen ohne Priorisierung impfen

Hausarztpraxen in Baden-Württemberg dürfen ab Montag alle bisher verfügbaren Corona-Impfstoffe ohne Rücksicht auf die staatlich vorgegebene Priorisierung verimpfen. Sie können nun vollständig selbst entscheiden, wer die Impfung gegen das Coronavirus zuerst braucht, nicht wie bisher nur in Bezug auf das Vakzin von AstraZeneca, wie das Sozialministerium in Stuttgart am Mittwoch mitteilte. 

In den Impfzentren bleibt die Priorisierung den Angaben nach erhalten, damit dort Menschen mit hohem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf oder mit hohem Ansteckungsrisiko auf jeden Fall zuerst geimpft werden. „Trotz einzelner Drängler impfen wir weiter erfolgreich die Schutzbedürftigen zuerst“, erklärte Minister Manne Lucha (Grüne). Ab Montag zusätzlich dort impfberechtigt sind Menschen aus der Prioritätsgruppe drei, die im Arbeitsalltag einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind, darunter Verkäuferinnen, Busfahrer und andere Berufsgruppen.Quelle: dpa/sn 

12:32

Schlechtes Management bei WHO und Regierungen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Regierungen in aller Welt haben im vergangenen Jahr zu langsam auf erste Alarmzeichen einer möglichen Gesundheitsbedrohung reagiert. Dieses Fazit zieht eine von der WHO bestellte unabhängige Expertenkommission in einem am Mittwoch in Genf vorgelegten Bericht.

„Die Kommission kommt zu dem Schluss, dass das System, wie es zurzeit besteht, nicht geeignet ist zu verhindern, dass sich mit einem neuen und hochansteckenden Erreger, der jeden Augenblick auftauchen könnte, eine Pandemie entwickelt“, heißt es in dem Bericht.

Die Experten legen zahlreiche Empfehlungen vor, wie die Welt sich besser auf eine neue Bedrohung einstellen kann. Darunter ist ein Milliardenfonds, den reiche Länder finanzieren sollen, um Vorkehrungen gegen eine neue Pandemie treffen zu können.

Um die Corona-Pandemie sofort schärfer zu bekämpfen, stellen die Experten drei Forderungen auf: 

  • Reiche Länder mit genügend Impfstoff sollen bis September zusammen eine Milliarde Impfdosen für 92 ärmere Länder zur Verfügung stellen. 
  • Pharmafirmen sollen freiwillig mehr Lizenzen zur Impfstoffherstellung vergeben. Wenn die Produktion damit in den nächsten drei Monaten nicht angekurbelt wird, soll unmittelbar eine Aufhebung der Patente in Kraft treten. 
  • Die reichsten Länder (G7) sollen sofort 60 Prozent der fehlenden 19 Milliarden Dollar für das Programm ACT Accelerator bereitstellen, das die Erforschung und globale Verteilung von Impfstoffen, Medikamenten und Tests organisieren soll.Quelle: dpa/sn 
12:31

RKI warnt vor Ungeduld

Trotz bundesweit sinkender Inzidenz-Zahlen in der Pandemie hat das Robert Koch-Institut zur Geduld gemahnt und vor zu frühen Öffnungen gewarnt. „Bei aller Zuversicht dürfen wir bitte eines nicht vergessen: Diese Pandemie ist ja nicht vorbei“, sagt RKI-Präsident Lothar Wieler am Mittwoch. Es erkrankten nun vor allem die Jüngeren, darunter viele Schüler sowie junge Erwachsene. Und es gebe noch immer rund 1.000 Todesfälle pro Woche. „Die Situation ist weiter ernst.“

Doch auch erfreuliche Fortschritte seien zu erkennen. „Die Inzidenzen sinken in allen Altersgruppen und in allen Bundesländern“, sagte Wieler. Sie nähern sich der Schwelle von 100. Ein Drittel der Bundesbürger habe inzwischen mindestens eine Impfdosis erhalten. Einer von zehn sei bereits vollständig geimpft – darunter vor allem die Älteren. „Die Impfquote allein reicht aber noch nicht aus»“, betonte Wieler. Um die Pandemie zu beenden, müssten 80 Prozent der Bevölkerung die Infektion entweder durchgemacht haben oder geimpft sein. „Wenn wir zu früh öffnen, würde sich das Virus wieder verbreiten“.

Deshalb sei es wichtig, alle Corona-Regeln wie Maske-Tragen, Abstandhalten und Lüften weiter zu beherzigen und Testangebote wahrzunehmen. Denn es dürfe nicht auf den letzten Metern zu neuen Infektionen, Erkrankungen, Langzeitfolgen und Todesfällen kommen.Quelle: dpa/sn 

11:33

Bayern: Keine Priorisierung in Arztpraxen mehr

Bayern will ab kommendem Montag die Priorisierungen für alle Corona-Impfstoffe bei Hausärzten aufheben. Das kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch nach Angaben von Teilnehmern in einer Rede bei der Klausur der CSU-Landtagsfraktion in München an. In den Impfzentren soll es demnach aber bei dem bisherigen Verfahren mit Priorisierungen bleiben.Quelle: dpa/sn 

09:18

Impf-Komplikation: Es gibt nicht den einen Risikofaktor

Für die seltenen schweren Impfnebenwirkungen im Zusammenhang mit den Präparaten von AstraZeneca und Johnson & Johnson kann Experten zufolge bisher keine genaue Risikogruppe und kein bestimmter Risikofaktor definiert werden. Es gebe keine bestimmte Population, von der man auf den ersten Blick sagen könne, dass sie besonders gefährdet sei, die Komplikation zu bekommen, sagte der Direktor des Mikrobiologischen Instituts am Universitätsklinikum Erlangen, Christian Bogdan, am Dienstag in einer Videoschalte des Science Media Center. Er ist Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO).

Eine mögliche Ausnahme könnten Menschen sein, die schon einmal eine ganz bestimmte Erkrankung (Heparininduzierte Thrombozytopenie) hatten, die Ähnlichkeiten mit der Impfkomplikation hat. Andere Risikofaktoren, die üblicherweise für Thrombosen genannt werden, seien kein begünstigender Faktor für die spezielle Impfnebenwirkung, sagte Bogdan. Für die Frage, ob man sich mit einem der Impfstoffe impfen lassen will, seien die individuelle Risikobereitschaft und das COVID-19 Erkrankungsrisiko je nach Alter und Vorerkrankung wichtig. Quelle: dpa/sn 

08:42

EMA: Entscheidung über Impfstoff für Kinder bis Ende Mai

Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) will noch im Mai über die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Hersteller Biontech und Pfizer für Kinder ab zwölf Jahren entscheiden. Das teilte die EMA am Dienstag in Amsterdam auf dpa-Anfrage mit. Das Verfahren könne angesichts von Fortschritten bei der Bewertung beschleunigt werden und Ende des Monats abgeschlossen sein.

EMA-Chefin Emer Cooke hatte im „Handelsblatt“ gesagt, dass die Behörde Daten zur Wirkung des Impfstoffs für 12- bis 15-Jährige erhalte. „Wir haben am 30. April mit der Prüfung begonnen.“ Sie nannte Juni als Ziel für die Zulassung. „Wir versuchen, ob wir dies bis Ende Mai beschleunigen können.“

Zuvor hatte die US-Arzneimittelbehörde FDA das Präparat des deutschen Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer auch für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren zugelassen.Quelle: dpa/sn 

08:33

Freie Entscheidung für Impfung oder natürliche Infektion

Der Virologe Christian Drosten schätzt, dass die Bevölkerung in Deutschland ungefähr in den kommenden eineinhalb Jahren immun gegen das Coronavirus wird. Jeder werde immun werden, durch die Impfung oder durch natürliche Infektion, sagte der Wissenschaftler der Charité Berlin im Podcast „Coronavirus-Update“ (NDR-Info) am Dienstag. „Dieses Virus wird endemisch werden, das wird nicht weggehen. Und wer sich jetzt beispielsweise aktiv dagegen entscheidet, sich impfen zu lassen, der wird sich unweigerlich infizieren.“ Dagegen könne man nichts tun, da die Maßnahmen mit der Zeit immer weiter zurückgefahren würden.

Danach zirkuliere das Virus in der Bevölkerung, zum Beispiel unbemerkt im Rachen von Geimpften und bei kleineren Kindern, die noch nicht geimpft werden können. „Das Virus wird unerkannterweise unter einer Decke des Immunschutzes sich weiter verbreiten. Und dann trifft es immer auch auf Leute, die nicht immunisiert sind durch eine Impfung, die voll empfänglich sind.“ Auch im kommenden Winter wird es daher nach Einschätzung des Virologen noch COVID-19-Fälle auf Intensivstationen geben. Er glaube, dass „diejenigen, die sich aktiv gegen die Impfung entscheiden, die müssen wissen, dass sie sich damit auch aktiv für die natürliche Infektion entscheiden. Ohne jede Wertung“, sagte Drosten. Es sei eine freie Entscheidung.Quelle: dpa/sn 

08:30

STIKO will Impfung für Kinder genau prüfen

In der Debatte um künftige Corona-Impfungen auch für Kinder und Jugendliche hat der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission zu Geduld gemahnt. „Wir wollen in jedem Fall die Daten zur Impfung von Kindern genau prüfen, bevor eine generelle Impfempfehlung für Kinder gegeben werden kann“, sagte Thomas Mertens der Zeitung „Die Welt“ (Mittwoch). „Derzeit diskutierte Argumente wie Urlaub können nicht die primären entscheidungsrelevanten Argumente der STIKO sein.“ Wenn die Zulassung für Kinder von 12 bis 15 Jahren erteilt sei, „dann sollten tatsächlich Kinder mit schweren Vorerkrankungen zuerst geimpft werden“.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Dienstag bekräftigt, dass bis zum Ende der Sommerferien den 12- bis 18-Jährigen in Deutschland ein Impfangebot gemacht werden soll. Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) stellte in Aussicht, dass sie noch im Mai über eine Zulassung des Impfstoffs von Biontech und Pfizer für Jugendliche entscheiden könnte. Quelle: dpa/sn 

08:26

Ärzteverbände gegen Aufhebung der Impfpriorisierung

Die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund und der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes haben sich dafür ausgesprochen, Corona-Impfstoffe auch weiterhin gemäß der Priorisierung zu verabreichen. „Ich halte es für falsch, die Impfpriorisierung jetzt schon komplett preiszugeben“, sagte Marburger-Bund-Chefin Susanne Johna der „Rheinischen Post“ (Mittwoch). «“Es sind ja noch gar nicht alle Personen mit Vorerkrankungen und erhöhtem Risiko geimpft. Die sollten auch in den Impfzentren noch Vorrang haben.“ Bund und Länder dürften bei ihren Entscheidungen nicht der Devise „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ Vorschub leisten. Dann hätten die „Schwächeren, die am wenigsten drängeln, am Ende das Nachsehen.“

Ulrich Weigeldt, Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, sagte der „Rheinischen Post“: „So lange eine Knappheit an Impfstoffdosen besteht, ist die Priorisierung für die Hausärztinnen und Hausärzte eine wichtige Leitlinie, um besonders gefährdete Patientinnen und Patienten schnell auszumachen und frühzeitig zu schützen.“ Zugleich sprach er sich aber für ein der Situation angepasstes Vorgehen der Ärzte vor Ort aus. „Ein starres Festhalten, vielleicht sogar noch über Länder mit unterschiedlichem Impffortschritt hinweg, wäre sinnlos, ja sogar hinderlich.“ Flexibilität und Pragmatismus brächten die Impfkampagne bereits jetzt voran. Wenn etwa kurz vor Praxisschluss noch Impfstoff übrig sei, dann sollte dieser unabhängig von der Priorisierung noch verabreicht werden.

Weigeldts Vorstandskollegin Anke Richter-Scheer berichtete der Funke Mediengruppe (Mittwoch) von einer zunehmend aufgeheizten Stimmung in den Impfzentren wegen immer mehr Vordränglern. „Wir erleben jeden Tag Diskussionen mit Leuten, die jetzt unbedingt schnell geimpft werden wollen, obwohl sie noch nicht an der Reihe sind. Die Stimmung wird aggressiv“, erklärte die stellvertretende Verbandsvorsitzende. Das liege auch daran, dass die Priorisierung immer weiter ausgeweitet werde, „sodass es für viele immer weniger nachvollziehbar ist, warum der eine schneller an der Reihe sein soll als der andere.“ Hinzu komme, dass viele jetzt ihre Zweitimpfung vorziehen wollten, um so schnell wie möglich von Erleichterungen für Geimpfte zu profitieren oder sorglos in den Urlaub fahren zu können.Quelle: dpa/sn 


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