Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 07. bis 11.03.2022

Hände in blauen Handschuhen halten Coronateststäbchen und Röhrchen
Die Inzidenz steigt seit Tagen. Muss mit einer Sommerwelle gerechnet werden? | Bild: malkovkosta / AdobeStock

Donnerstag, 10.03.2022

LiveSortierung chronologisch
11:54

Lahmendes Impftempo

Beim Impfen gegen das Coronavirus geht es in Deutschland weiter nur langsam voran. Am Mittwoch wurden deutschlandweit rund 95.000 Impfdosen verabreicht. Am Mittwoch der Vorwoche waren es mit rund 112.000 Dosen deutlich mehr. Seit mehreren Tagen liegt die Zahl der verabreichten Impfdosen unter 100.000.

Inzwischen haben 75,7 Prozent der Menschen in Deutschland (mindestens 62,9 Millionen Menschen) einen Grundschutz erhalten, für den meist zwei Spritzen nötig sind. Bundesweit haben 57,6 Prozent (47,9 Millionen) zusätzlich eine Auffrischungsimpfung bekommen. Mindestens einmal geimpft sind 76,4 Prozent (63,5 Millionen Menschen).

Mittlerweile sind rund 32.000 Menschen mit dem neuen Präparat von Novavax geimpft worden. Quelle: dpa/mia 

11:42

Kommt eine sechste Corona-Welle?

Seit gut einer Woche steigen die Zahlen wieder. Am Donnerstag meldete das Robert Koch-Institut (RKI) eine Rekordzahl von 262.752 gemeldeten Fällen binnen 24 Stunden, die Inzidenz kletterte deutlich auf 1.388,5. Steht uns eine neue Welle bevor, schon wieder? Die wichtigsten Fragen und Antworten: 

Stehen wir am Beginn einer sechsten Welle?

Da sind sich die Experten nicht einig. Manche sprechen von einer sechsten Welle, andere sehen die fünfte Welle als nie ganz abgeflaut. Eines ist aber klar: Der Rückgang der Fallzahlen ist vorerst beendet. Eine Überraschung ist die Entwicklung nicht. Einen neuerlichen Anstieg hatten die Modelle eines Forscherteams um Kai Nagel von der Technischen Universität (TU) Berlin schon vor gut zwei Wochen vorhergesagt.

Wieso steigen die Inzidenzen überhaupt wieder?

In Geschäften usw. ist ein Impfnachweis oder ein aktueller Test nicht mehr nötig, viele Kontaktbeschränkungen sind gefallen. Zudem dürfte der noch ansteckendere Omikron-Subtyp BA.2 in Deutschland mittlerweile verbreiteter sein als sein Vorgänger BA.1. „Gleichzeitig herrscht bei vielen Menschen ein ‚Corona-ist-vorbei‘-Gefühl“, sagt Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. Man erlaube sich wieder mehr, treffe sich wieder in größeren Gruppen. „Das macht es dem Virus natürlich leichter, wieder mehr Menschen anzustecken.“

Wie wird sich das Geschehen weiter entwickeln?

In den kommenden Wochen dürfte die Zahlen weiter steigen. Ein Scheitelpunkt, ab dem die Zahlen wieder sinken, erwarten Experten ungefähr Anfang April. Die Zahlen werden aber vermutlich auf einem höheren Niveau verharren als im vergangenen Jahr, vermutet Immunologe Watzl. 

Müssen wir uns Sorgen machen?

Aus immunologischer Sicht habe das momentane Geschehen auch seine guten Seiten: „Alle, die geimpft sind und jetzt eine Durchbruchinfektion bekommen, sollten im kommenden Winter vergleichsweise gut geschützt sein.“ Die größten Gefahren drohen Ungeimpften und immungeschwächten Menschen.

Wie ist die Lage in den Krankenhäusern? 

Trotz der sehr hohen Fallzahlen war die Belastung der Krankenhäuser in der Omikron-Welle bislang deutlich geringer als in früheren Wellen. Denn die Erkrankungen verlaufen überwiegend mild. 

Laut Gernot Marx, Präsident der Intensivmediziner-Vereinigung Divi, würden momentan etwa 2.000 Patienten wegen eines schweren Verlaufes auf den Intensivstationen behandelt, die Tendenz sei trotz steigender Inzidenzen derzeit fallend. Laut WHO ist bisher beim Subtyp BA.2 keine Zunahme der Krankheitsschwere im Vergleich zu BA.1 beobachtet worden, auch wenn es im Tierversuch Hinweise darauf gegeben hatte.

Was ist nun zu tun?

Grundsätzliche Schutzmaßnahmen wie Masken in Innenräumen/ÖPNV sind weiter notwendig, sagt Epidemiologe Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen. Im privaten Bereich sei hinsichtlich der Schutzmaßnahmen auch gesunder Menschenverstand gefragt, betont Immunologe Watzl. „Es ist ein Unterschied, ob sich junge, gesunde Leute in größerer Gruppe treffen, oder ob ich zur Familienfeier mit Oma und Opa fahre.“ Quelle: dpa/mia 

08:50

Rekordzahl an Corona-Neuinfektionen

Erstmals in der Corona-Pandemie sind binnen eines Tages mehr als 250.000 neue Corona-Infektionen an das Robert Koch-Institut übermittelt worden. Die Gesundheitsämter meldeten laut RKI-Angaben von Donnerstagmorgen 262.752 Fälle in 24 Stunden. Vor einer Woche waren es 210.673 Ansteckungen. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg ebenfalls deutlich auf 1.388,5. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1.319,0 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1.174,1 (Vormonat: 1.465,4).

Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern, oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 259 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 267. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 16.504.822 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Mittwoch mit 6,62 an (Dienstag mit 6,15). Darunter sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Donnerstag mit 12.963.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 125.023. Quelle: dpa/mia 


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